2022-06-04 22:10:19
Alle News aus dem Ressort FürthFotorätsel: Wo ist diese Staustufe?
FÜRTH - Nein, hier klappert keine Mühle am rauschenden Bach, gar so viel volksliedhafte Idylle ist auf unserem Rätselfoto der Woche nun auch wieder nicht anzutreffen. Hier rauscht’s und tost’s zwar, doch kein gemütlich eingeordeter Müller waltet zwischen Klappern und Vogelgezwitscher seines Amtes, sondern ein mächtiger steinerner Bote des Industriezeitalters.Natürlich, beim flüchtigen Anblick dieses trutzigen Backstein-Monstrums gehen alle Fürther Finger hoch – und vermutlich gleich wieder runter, denn was, bitteschön, hat denn die Kofferfabrik mit einem reißend dahinströmenden Nachbarn am Hut? Der Schornstein am linken Bildrand sagt außerdem: Hier wird hart geschuftet und malocht – aber was spielt sich ab hinter der Fassade des Gebäudekomplexes, was produzieren die dort?Ein hölzernes Brückenkonstrukt und, rechts zu sehen, ein umzäunter Holzverschlag deuten darauf hin, dass das Foto schon einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Ob ältere Leser Bescheid wissen? Schwer vorstellbar, wer hier ein- und ausgegangen sein soll – und mit welchem Auftrag.Ein Stauwehr – wenn es sich denn um ein Fürther Stauwehr handelte, die meisten würden sicher an die Foerstermühle denken. Doch dort war tatsächlich und wahrhaftig bis vor einigen Jahrzehnten ein Müller im Einsatz, jedoch kein Industriekapitän, der es volle Pulle aus dem Schornstein qualmen ließ – oder sah es unweit der Maxbrücke vor dem Zweiten Weltkrieg tatsächlich so aus? Und was hat es mit dem unterm Pultdach ruhenden, hellen Holzhäuschen am rechten Bildrand auf sich? Und wo wir gerade so schön irrlichternd beim Fragenstellen sind: Könnte denn wenigstens mal jemand sagen, um welchen Fluss es sich auf dem Bild handelt? Wohin ergießt sich was und vereint sich mit wem?"Im Umkreis dürre Sandebene, schmutzige Fabrikwässer, der trübe, träge Fluss, der geradlinige Kanal, schüttere Wälder, triste Dörfer, hässliche Steinbrüche, Staub, Lehm, Ginster" – so ernüchtert nahm Jakob Wassermann seine Geburtsstadt wahr. Wer mehr weiß über den trüben, gar nicht so trägen Fluss, schreibe uns gern eine Mail an die Adresse redaktion-fuerth@vnp.de oder Brief bzw. Postkarte an die Fürther Nachrichten, Schwabacher Straße 106, 90763 Fürth.
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