2022-05-31 18:06:38
Alle News aus dem Ressort FürthViertes Fürther Gymnasium: Der private Träger ist vom Tisch
Fürth - 1907 ging mit dem Helene-Lange-Gymnasium die dritte und vorerst letzte Oberschule in Fürth an den Start. Nun, rund ein Jahrhundert später, reichen die Kapazitäten der Bildungseinrichtungen nicht mehr aus. Fest steht: Ein viertes Gymnasium muss her.Bereits Ende des vergangenen Jahres war das Thema kontrovers im Stadtrat diskutiert worden, inzwischen sind die Pläne weiter gediehen. Bei ihrer Sitzung an diesem Mittwoch sollen die Stadträte über die Beantragung einer neuen Schule abstimmen. Die letztendliche Entscheidung darüber liegt dann beim Kultusministerium.Oberbürgermeister Thomas Jung, der gemeinsam mit Schulreferent Markus Braun zum Pressetermin vor dem Heinrich-Schliemann-Gymnasium (HSG) geladen hatte, ist zuversichtlich, dass sich eine breite Mehrheit, "vielleicht sogar einstimmig", für das Vorhaben findet. Denn der einzige Punkt, der bei den Vorplanungen für Bedenken, etwa bei den Grünen, gesorgt hatte, ist inzwischen vom Tisch: Das Gymnasium soll nicht, wie ursprünglich angepeilt, von privat gebaut und betrieben werden.Damit ist auch Diakoneo aus dem Rennen. Das gemeinnützige Unternehmen, das im Fürther Südstadtpark mit der Wilhelm-Löhe-Hochschule vertreten ist, hatte die Stadt ursprünglich als einen ihrer Wunschkandidaten benannt.Nun soll die vierte Oberschule doch in städtischer Hand bleiben. Der Grund ist die enge Verknüpfung mit dem HSG. Dort sollen, die Schülerzahlen machen das nötig, bereits zum Schuljahr 2023/24 so genannte Vorläuferklassen starten, deren Organisation dem HSG unterliegt. Bis zu drei fünfte Klassen könnten pro Schuljahr dazukommen.Um Platz für sie zu schaffen, würde die Stadt weitere Räume im gegenüber liegenden Einkaufszentrum Flair mieten, in denen die Oberstufe unterkommen soll; die Unterstufe dagegen soll in die drei Gebäude ziehen, die derzeit noch das HSG bilden. Wenn das Schliemann-Gymnasium dann – frühestens 2027 – nach Fertigstellung des Neubaus an der Wolfsgrubermühle dorthin umzieht, könnten die bisherigen Räumlichkeiten soweit saniert werden, dass dort bis zur Fertigstellung des vierten Standorts unterrichtet werden kann. Für 2030 ist dann der endgültige Umzug anvisiert.Weil aber durch dieses Konstrukt eine enge Verknüpfung mit dem HSG, einer staatlich geführten Schule erfolgt, sei die Kombination mit einem privaten Träger schwierig bis unmöglich, sagt Braun. Vor allem, weil die Vorlaufzeit sehr knapp bemessen sei, wenn die ersten Klassen bereits im September 2023 an den Start gehen. Hätte man es nicht so eilig, wäre ein privater Träger eine Option gewesen – so aber sei es zwingend erforderlich, dass beide Gymnasien staatlich geführt sind.Die weiteren Planungen sehen vor, dass die Stadt den Neubau stemmt, bis zu 45 Prozent Fördermittel vom Freistaat kann sie dafür beantragen. Wo genau der neue Schulkomplex stehen soll, wird, so der OB, in den nächsten ein bis zwei Jahren entschieden. Schon jetzt aber steht fest: Der Standort wird nicht im Zentrum liegen, weil dort bereits die bestehenden drei Gymnasien angesiedelt sind. In Frage kommen laut OB Flächen, die die Stadt bereits erworben hat. Gebaut werden könnte demnach in Stadeln unweit des Vacher Bahnhofs, wo einst die Firma Faurecia angesiedelt war. Eine weitere Option könnte das Eigene Heim neben der Schickedanz-Schule sein.Dass überhaupt ein viertes Fürther Gymnasium nötig wird, ist Braun zufolge den vielen Zuzügen nach Fürth geschuldet, den geburtenstarken Jahrgängen und einer Übertrittsquote, die in den vergangenen Jahren von einst 40 auf 46 Prozent gestiegen ist. Wenn 2025 außerdem der Wechsel vom acht- zum neunstufigen Gymnasium ansteht, komme auf einen Schlag eine weitere Jahrgangsstufe dazu.Damit die neue Schule für möglichst viele attraktiv ist, hat man sich bei ihrer Ausrichtung für besonders beliebte Zweige entschieden: einerseits nat[...]
5 views15:06