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Nachrichten von Gestern und Heute

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Die neuesten Nachrichten 15

2021-12-28 22:24:24 Ch'uxñuru, 9. Willca Cuti 5529 (28.12.21)

- Gestern abgesetzter somalischer PM Roble ruft Armee auf, sich hinter ihn zu stellen; Amtszeit von P Farmajo vorüber (an)

- Kamerunisches Militärtribunal verurteilt 47 OppPolitiker wegen "Rebellion" zu bis zu 7 Jahren Haft (tea)

- Oberstes russisches Gericht löst historische Menschenrechtsorganisation Memorial auf, da sie sich öffentlich nicht als "ausländische Agentin" beschrieben habe; gestern Haftstrafe gegen Regionalleiter Dmitrijew verlängert (taz)

- Libanesischer P Aoun (26.7) ruft zu Nationalem Dialog auf, da Reg seit Monaten vorsätzlich nicht arbeite (AJ)

- Belgien lehnt Auslieferung des Rappers Valtonyc an Spanien ab; hatte baskischen Terror gutgeheißen und Monarchie beleidigt (SP)

- Polnisches Gericht erlaubt Bau eines Wasserkraft-Staudamms in Kooperation mit Ukraine; würde Naturräume zerstören (tG)

- Venezuela verdoppelte 2021 Ölproduktion fast, u.a. wegen Nachfrage aus Iran (AJ)

- Südafrikanisches Gericht verbietet Shell (15.11) seismische Suche nach Erdöl, um Fischbestände zu schützen (aa)

- Tansanische P Hassan verteidigt neue 1,9Mrd$-Schulden, um türkischen Baukonzern 368km-Zugstrecke bauen zu lassen (gw)

- Globale Schulden stiegen auf 200Bio$, was 256% des globalen BIPs entspricht; 2020 stiegen Schulden wie fast nie zuvor (wz)

IK: - Libyen setzt kein neues Paw-Datum fest (AJ)
- Seychellen führen biometrischen Pass ein (aa)


- Laut Verfassungsgericht in DE müssen Menschen mit Behinderung bei Triage besonders geschützt werden (taz)

IK: - Zahlen in Argentinien steigen stark (lp)
- Ausschreitungen bei Protesten in Bautzen (nd)

Kullaka? Kullaka!
710 viewsNahuel, 19:24
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2021-12-28 17:35:05 Wie eng auch immer die Verknüpfung war, klar ist: Der Versuch einer autonomen ostafrikanischen Währung wäre mit einem Machtkampf mit den USA verbunden. Der Ausgang wäre klar. Ostafrika stünden ähnliche Mittel zur Geld-Gründung zur Verfügung, wie Libyen: Natürliche Ressourcen und Arbeit. Doch die Ausbeutung der Ressourcen und der Arbeit findet derzeit nicht für die ostafrikanischen Volkswirtschaften statt, sondern, vereinfacht gesagt, für den Dollar-Weltmarkt, weil sie durch den Dollar und andere ausländische Währungen getätigt werden. Um eine eigene ostafrikanische Währung zu stärken, müssten inländische Entwicklungsprojekte mit der landeseigenen Währung finanziert werden. Dazu ist es notwendig, dass auch heute schon die Währungen der einzelnen ostafrikanischen Staaten diese Politik betreiben. Nur so kann überhaupt ein Wert entstehen, der auf dem globalen Währungsmarkt gehandelt wird.

Als kleines Fazit bietet sich an: Wenn eine ostafrikanische Währung entstehen sollte, dann wäre diese aller Wahrscheinlichkeit nach nicht souverän, sondern vom Dollar und dem Euro abhängig. Da auch Dollar und Euro keine souveränen Währungen sind, bedeutet eine gemeinsame ostafrikanische Währung keine großartige Emanzipation.
All das steht im engen Zusammenhang mit der Schuldenpolitik. Doch bevor wir dieses schwierige Gebiet angehen, folgen in den nächsten Tagen nicht ganz so schwierige Themen. Seid ihr noch dabei?
662 viewsNahuel, 14:35
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2021-12-28 17:34:57 1.3.3.1 Eine Währung für Ostafrika
In der EAC ist eine eigene Währung im Gründungsvertrag verankert (63), und bis 2024 soll eine gemeinsame Währung gegründet werden. Zentraler Unterschied zu Westafrika ist die fehlende Präsenz einer alternativen Währung zum Dollar. In der Region gab es von 1919 bis 1966 bereits einen gemeinsamen Währungsraum, der von der britischen Zentralbank abhängig war. Die Pläne einer neuen ostafrikanischen Währung sehen eine eigene, gemeinsame, robuste Zentralbank vor (10). Laut dem ehemaligen Vizepräsidenten der AfDB ist Ostafrika dazu noch nicht bereit. Wahrscheinlich würde eine solche Währung zu einem großen Teil auf dem Dollar beruhen, weil die ostafrikanischen Zentralbanken heute schon Dollars haben. China ist nicht mächtig genug, um eine ostafrikanische Zentralbank zu bewegen, auch in Yuan zu investieren. Denn es gibt da noch die andere Macht-Komponente jenseits von Währungspolitik: Ostafrika befindet sich im Einflussgebiet des US-Militärs mit drei Basen in Kenia, zwei in Uganda und einer in Burundi. Andere Quellen sprechen von niedrigeren Zahlen, jedoch mit dem Hinweis, dass die Zahlen wahrscheinlich höher seien. So oder so: Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Währungspolitik mit anderen Mitteln.
All diese unbeantwortete Fragen bezüglich der Geldtheorie machen es meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich, dass wir in den nächsten Jahren eine gemeinsame Ostafrikanische Währung erleben werden, die wirklich souverän ist. Andererseits sind souveräne Währungen in unserer Weltwirtschaft ohnehin nicht möglich. Langfristig soll jedoch so eine Ostafrikanische Föderation entstehen – eine Föderation, die souverän sein soll. Wie würde die Welt auf solche Souveränitäts-Pläne reagieren? Wie wahrscheinlich ist – auch langfristig – ihre Durchführung?

1.3.3.2 Der Gold-Dinar – eine ernstzunehmende Option?
Es ist fraglich, wie afrikanische Staaten, auch als Staatenbunde, eine stabile, souveräne Währung schaffen sollen und worauf ihr Wert beruhen soll. Eine Idee war der „Gold-Dinar“ des libyschen Diktators Gaddafi. Libyen ist das Land mit den weltweit neuntgrößten Ölreserven, deren Verarbeitung für die Industrie noch dazu besonders preiswert ist. Der Gold-Dinar sollte auf den Einnahmen aus dem Ölverkauf beruhen, ähnlich wie der Petrodollar. Diese Währung wäre nicht nur in Libyen eingeführt worden, sondern in ganz Afrika – so der gewagte Plan Gaddafis aus dem Jahr 2009. Der britische Guardian zitierte die US-amerikanische Autorin Brown, dass 2010 bereits große Teile der afrikanischen Regierungen diesem Vorhaben zugestimmt hatten. Der Gold-Dinar wäre somit eine echte Konkurrenz zum Petrodollar geworden, doch im Jahr darauf wurde Gaddafi während des Arabischen Frühlings gelyncht.
Sein gewaltiges Vermögen aus den Öleinnahmen ist nun wahrscheinlich in geheimen Konten verschollen. Allein in den letzten Wochen seines Lebens hatte er angeblich 20% der Goldreserven Libyens für 997 Millionen Dollar verkauft. Wäre dieses Geld in der Zentralbank geblieben, hätte es ein ähnliches Schicksal erlebt: Die 90 Milliarden Dollar Auslandsreserven wurden eingefroren. Auch wenn die beiden konkurrierenden Zentralbanken Libyens heute den Anschein machen, sich vereinen zu wollen, machen die anderen aktuellen Ereignisse rund um die abgesagten Wahlen letzten Freitag einen anderen Eindruck. Die Einführung des Gold-Dinars wird mit dem Tod Gaddafis verknüpft, wie im britischen Guardian und im Blog des deutschen Freitags. Dass Gaddafis Unterstützung für den Afrikanischen Währungsfonds und seine Drohung, Öl an China zu verkaufen, die „wahre Übeltat“ gewesen sei, weshalb er zum „Störfaktor“ geworden sei, führte die deutsche Journalistin Dahn in den Blättern für Deutsche und Internationale Politik aus.
530 viewsNahuel, 14:34
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2021-12-28 17:34:47 1 Die East African Community EAC
1.3.3 Regionale Währungen in Afrika
Derzeit gibt es in Afrika nur drei Währungsunionen: die südlich-afrikanische CMA, sowie den westafrikanischen CFA-Franc BCEAO und den zentralafrikanische CFA-Franc BEAC. Die CMA wird zu 95% von Südafrika dominiert (10). Beide CFA-Zonen wurden 1939 durch Frankreich während der Kolonialzeit errichtet und die Währung war lange an den französischen Franc gekoppelt, bevor sein Wert sich nun durch den problematischen Wert des Euro bestimmt. Die 14 Staaten mit CFA-Währung können also keine eigene Währungspolitik betreiben, worunter sie besonders in Krisenzeiten leiden.
In der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS gibt es Bestrebungen, eine eigene Währung, den ECO zu etablieren. Die frankophonen Länder der ECOWAS sind von der französischen Zentralbank und somit dem Euro abhängig und die restlichen Länder haben Währungen, die an den US-Dollar gekoppelt sind. Der ECO wäre etwas autonomer als der CFA-Franc, aber woran der ECO-Wert ermittelt werden soll, beziehungsweise auf welchen Devisen/Auslandswährungen der Wert beruhen soll, ist noch intransparent.
Da die CFA-BCEAO mit der Einführung des ECO aufgelöst werden würde, wehrt sie sich dagegen mit Unterstützung der französischen Zentralbank: 1994 wurde die Einführung des ECO ein erstes mal verschoben, zuletzt 2020. Trotzdem gibt es Indizien dafür, dass in Westafrika eine unabhängigere Währungspolitik betrieben werden kann: Seit 2020 muss die BCEAO-Zentralbank nicht mehr 50% ihrer Devisen in der französischen Zentralbank lagern. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Euro wegen der französischen Präsenz eine zentrale Rolle bei der Ermittlung des ECO-Werts haben wird. Es bleibt die Frage, wie stark die Position des Euros gegenüber der Position des Dollars sein wird. Der Dollar ist in den westafrikanischen Zentralbanken heute schon vertreten und wegen des Petro-Dollars ist er essenziell für die Wirtschaft Nigerias. Da Nigeria 67% des BIPs der ECOWAS ausmacht, besteht die Sorge, dass der ECO eher eine nigerianische Währung mit westafrikanischer Begleiterscheinung - also mit einem starken US-Dollar. Es bleibt fraglich, ob es wirklich gut ist, wenn eine neue westafrikanische Währung von der Dollar-Blase und dem instabilen Euro abhängig wird. Auch ist fraglich, ob der Einfluss Frankreichs sich durch die Abschaffung der CFA-BCEAO wirklich verringert, oder ob er sich – niedriger dosiert – nicht vielleicht sogar auf alle westafrikanischen Staaten ausdehnt, auch auf die anglophonen. Kann man unter diesen Voraussetzungen überhaupt von einer souveränen Währung reden?
Laut L. Randall Wray, dem Begründer der Modern Monetary Theory, gibt es vier Bedingungen, die darüber entscheiden, ob eine Währung souverän ist: 1. Die Regierung gibt vor, in welcher Einheit die Währung gerechnet wird, 2./3. Die Regierung erlässt Steuern, Abgaben, usw., die in dieser Währungseinheit bezahlt werden, 4. Die Regierung zahlt ihre Ausgaben ebenfalls in dieser Währung (1). Das heißt, dass eine „Dollarisierung“ der Wirtschaft eines Landes nicht souverän ist, da sie Punkt 4 widerspricht: Die Regierung würde ihre eigenen Ausgaben mit Dollars bezahlen. Der CFA widerspricht zum Beispiel Punkt 1, da der Wert der Währungseinheit nicht von den Regierungen bestimmt wird, sondern vom Euro abhängig ist. Diese Vorstellung geht von einer demokratisierten Zentralbank aus, eine Vorstellung, die derzeit auch in Europa nicht erfüllt wird und extrem unwahrscheinlich ist, da im Zentralbankwesen ein grundsätzlicher Konsens besteht, dass die Zentralbank unabhängig von Regierungsinteressen sein muss. Dieser Definition folgend sind auch Dollar und Euro keine souveränen Währungen, weil nicht die Regierung, sondern Banken Geld aus dem Nichts schaffen (244) (1320). Auch an dieser Stelle muss also betont werden: Es kein Kampf westlicher Nationen gegen ostafrikanische Nationen, sondern ein Kampf der Reichen gegen Arme im „Westen“ und Ostafrika. Auch unsere demokratischen Institutionen in Mitteleuropa sind in diesem Kampf unterlegen.
635 viewsNahuel, edited  14:34
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2021-12-27 21:33:09 Q'illuru, 8. Willca Cuti 5529 (27.12.21)

- Somalischer P Framajo entlässt PM Roble wegen Korruptionsvorwürfen und angeblichen Umsturzversuchen (taz); seit Jahren schwerer Machtkampf und verzögerte Wahlen (an)

- Reg der DRK wirft islamistischer ADF-Miliz vor, Bombenanschlag in östlicher Großstadt Beni mit 8 Toten begangen zu haben (an)

- Malische MilitärReg beruft Forum ein, auf dem Übergang zu ZivilReg geplant werden soll (AJ)

- Polnischer P Duda legt Veto gegen umstrittenes Mediengesetz (11.8) ein, nach dem ausländische Medienkonzerne keine Mehrheit an polnischen Senden halten dürfen (dS)

- 2021 sind 11.000 Menschen über Belarus nach DE eingereist; seit Oktober deutlich fallende Tendenz (dS)

- Haftstrafe für russischen Stalinismusforscher Dmitrijew um 2 auf 15 Jahre verlängert (nd)

- Strompreise in FR wachsen stark an, nachdem 4 AKWs wegen Sicherheitsgefährdung ausfallen (tN)

- 2 Staudämme brechen nach heftigen Regenfällen in brasilianischem Bundestaat Bahia; 18 Tote und 20.000 Vertriebene (an)

- Peruanische Staatsanwaltschaft beschlagnahmt 8 Immobilien und 6,5Mio$ des Ex-P Toledo (29.9), gegen den wegen Geldwäsche ermittelt wird (lp)

- Chilenisches Entwicklungsamt vergibt 6 Wasserstoff-Projekte überwiegend an ausländische Konzerne, wie Engie (11.2) (lp)

- Sri Lanka führt Sicherheits- und Gesundheitsprüfung bei Ausländern+ ein, die Sri Lanker+ heiraten wollen (cna)
425 viewsNahuel, edited  18:33
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2021-12-27 15:42:52 1.3.3 Währungspolitik nach 2008
2008 kollabierte das globale Wirtschaftssystem, weil die USA nicht mehr die Handelsüberschüsse der anderen Länder aufkaufen konnten. Die USA hatten durch ihre Währungspolitik das Überleben von großen Konzernen finanziert, die eigentlich misswirtschafteten. Varoufakis‘ Hypothese ist, dass die Finanzialisierung seitdem nicht mehr richtig funktioniert. Seitdem haben sich die Finanzinstitutionen teilweise der Realwirtschaft zugewendet, wie ich in einem späteren Abschnitt zur Verschuldung ausführe. Das Weltwirtschaftssystem funktioniert aber weiterhin auf Basis des US-Dollars und somit in Abhängigkeit von den US-Finanzinstitutionen. Dieses System blieb künstlich erhalten, weil die G20-Zentralbanken mit ihren extrem niedrigen Leitzinsen den Unternehmen erlauben, Geld quasi umsonst zu leihen. Da aber gleichzeitig die Nachfrage nach Produkten nach 2008 sank, weil die Menschen weltweit weniger Geld durch Austerität zur Verfügung hatten, investierten die Unternehmen das Geld nicht in Produktion, sondern in die eigenen Aktien. Das führte zu einer massiven Blase von überbewerteten Unternehmen in allen Branchen.
Die Folgen für die Bevölkerung sind verheerend: In den Ländern mit Handelsdefizit gehen Arbeitsplätze verloren und ein Berg öffentlicher Schulden häuft sich an, und in den Ländern mit Handelsüberschuss werden die Herstellungskosten so sehr gedrückt, dass die Arbeiter einen Lohn am Existenzminimum erhalten. Die Weltwirtschaft ist also kein Kampf zwischen den Nationen USA, China, Japan und Deutschland, sondern ein System, das in allen Ländern einem Kampf von Reichen gegen Armen gleichkommt. Trotzdem lief der ehemalige US-Präsident seit 2017 gegen die Exportüberschüsse Chinas, Japans und Deutschlands mit seinem nationalistischen Protektionismus Sturm. Dieser Nationalismus gefährdete das US-Dollar-System und somit die weltweite Stabilität.
Die oben genannte Blase von überbewerteten Unternehmen platzte mit der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020. Und obwohl sowohl Produktion als auch Nachfrage kollabierten, kollabierten die Finanzmärkte nicht, weil sie 2020 massive öffentliche Rettungsgelder erhielten. Diese weitere Eskalation der seit 2008 andauernden Wirtschaftskrise ist der Grund, weshalb die Welt heute ungleicher ist, als je zuvor.
Es ist eine Frage der eigenen Einstellung, ob man den Zusammenbruch dieses Systems gutheißt. Denn das System führt zwar dazu, dass es mehr sichere Stabilität gibt, aber gleichzeitig schien der globale Kampf von Reichen gegen Arme noch nie entschiedener. Andererseits könnte sich das System auch weniger gewaltsam und ohne den protektionistischen Nationalismus á la Trump ändern: Die Macht des Dollars nimmt mit wachsendem Tempo ab.
Die abnehmende Macht des Dollars drückt sich derzeit darin aus, dass Schulden und Investitionen immer mehr in Form anderer Währungen gemacht werden. Könnte eine solche andere Währung in Ostafrika entstehen? Dazu morgen mehr.
240 viewsNahuel, 12:42
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2021-12-27 15:42:41 Im Laufe der Jahrzehnte führte das Handelsdefizit der USA dazu, dass ihre heimischen Industrien abstarben und in Ostafrika hemmte das Handelsdefizit die Entwicklung einer eigenen Industrie. Fast alle Länder Afrikas hatten im 20. Jahrhundert ein Handelsdefizit (9). Sogar das industrialisierteste Land Ostafrikas, Kenia, hatte in den letzten 11 Jahren ein schwankendes Handelsdefizit von 6,3 Milliarden Dollar 2010 (2) bis 7,5 Milliarden Dollar 2021. Das Handelsdefizit führte bei den USA, den ostafrikanischen und anderen Ländern zu einer großen Verschuldung. Während die ostafrikanischen Länder jedoch von ihren Gläubigern abhängig sind, haben die USA genug politische (und auch militärische) Macht, um selbst darüber zu entscheiden, ob sie die Schulden zurückzahlen oder nicht. In die USA fließt außerdem ein Großteil der Dollars aus den Handelsüberschuss-Ländern zurück, ob nun in Form von Staatsanleihen oder in Form von Investitionen in US-Finanzunternehmen. Dieser Prozess ist die „Finanzialisierung“ und sie findet in der new yorker Wall Street statt. In Ostafrika gibt es dafür keine Infrastruktur und keine gebündelte Macht.
Auch angesichts China können sich die USA immer weiter verschulden. Die USA importieren Produkte, die in China die Wertschöpfungskette durchlaufen haben. Aber das Dollar-basierte Weltwirtschaftssystem zwingt China auch, mit dem Geld der Wertschöpfungskette US-Staatsanleihen zu kaufen. Wenn China die US-Staatsanleihen nicht kauft, dann verliert der US-Dollar an Wert, was China genau so Schaden zufügen würde, wie dem vorher angesprochenen Saudi Arabien. Das heißt, dass China zwar große Teile der US-Schuldenpapiere besitzt, aber diese in US-Dollar ausgestellt wurden, was den USA die Macht gibt, politisch darüber zu entscheiden, ob diese Schulden überhaupt zurückgezahlt werden. Der Schuldenberg von USA und EU bei China ist also kein Indiz dafür, dass China mehr Einfluss in der Welt bekommt, es ist eher ein Indiz dafür, wie abhängig China vom Dollar-basierten Weltwirtschaftssystem ist. Die USA importieren also nicht nur chinesische Waren, sondern auch chinesische Profite.
Dieses kontrollierte Ungleichgewicht der USA führte ab 1971 weltweit zu großen Kursschwankungen der Währungen. Mancherorts taten sich Länder zu Gruppen zusammen, um gemeinsam etwas Stabilität in eine gemeinsame Währung zu bringen. In Europa entstand auf diese Weise der Euro, dessen Wert realwirtschaftlich auf dem europäischen Kohle- und Stahlkartell beruht und ein eigenes Bretton-Woods-System errichten wollte. Das Euro-System ist aber instabil, weil dieser Währungsraum nicht die wichtigen Mechanismen zur gemeinsamen Schuldenaufnahme und zur gemeinsamen Verarbeitung von Handelsüberschüssen hat. Es beruht auf der Stabilität der USA.
181 viewsNahuel, 12:42
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2021-12-27 15:42:33 1 Die East African Community EAC
1.3.2 Fiat-Währungspolitik seit 1971
Dass der Dollar das mächtigste Machtinstrument der USA war, änderte sich seit 1971 nur bedingt, als die USA das Bretton-Woods-System kollabieren ließen, indem sie den Goldstandard auflösten. Die USA hatten bis dahin während der Ölkrise ihren Handelsüberschuss verloren, die USA importierten also nun mehr als sie exportierten und die US-Währung konnte keine Stabilität mehr garantieren. Der Ersatz für den Gold-Gegenwert war einzig das Vertrauen, dass der von mir gekaufte US-Dollar seinen Wert beibehält. Das nennt sich "Fiat" vom lateinischen "Es sei getan!", also "Auf die Währung sei sich geeinigt!". Die Folge davon war, dass die USA ihre Position in der Welt halten konnten, indem sie den entkoppelten Dollar weiterhin mit vollen Körben für Importe ausgeben konnten, die Dollars also in der Welt verteilten.
Ab 1972 wurde der Petrodollar eingeführt, also die Regulierung, dass das Arabische Öl mit Dollars bezahlt werden muss.Der größte Profiteur wurde Saudi Arabien, das heute Regionalmacht im Nahen Osten ist. Die arabischen Länder gaben ihre Dollars wieder an die USA zurück, indem sie z.B. US-Staatsanleihen kauften, um so die USA zu stabilisieren. Saudi Arabien war daran interessiert, dass die USA und somit der US-Dollar stabil bleiben, weil sie in US-Dollar bezahlt wurden und auf deswegen viele US-Dollars hatten. Auch Deutschland und Japan kauften damals US-Staatsanleihen, um den US-Dollar stabil zu halten, weil auch Deutschland und Japan davon abhängig waren, dass die USA ihren Exportüberschuss finanzieren. Dass die USA mehr importieren, als exportieren, nennt sich „Handelsdefizit“.
(Insbesondere in Deutschland hält die Bundesbank allerdings noch immer die zweitgrößten Goldreserven der Welt im Wert von 180 Milliarden Euro, nach den USA. Allerdings lagern gut 50% der deutschen Goldreserven nicht in Deutschland, sondern zu 37% in den USA, zu 17% in Großbritannien und zu 3% in Frankreich. 75% der Währungsreserven der Bundesbank sind Gold - eine Zahl, die ähnlich auch für die USA, Italien und Frankreich gilt. Es gibt also auch nach 1971 noch einen versteckten Goldstandard, dessen Wert während einer Währungskrise relevant werden könnte. Länder mit vielen Goldreserven könnten sich auf diese Weise vor den Krisen der eigenen Post-Goldstandard-Währungspolitik schützen. 2008 hat das nicht funktioniert.)
Es begann die Zeit des Neoliberalismus mit Deregulierung, Steuersenkungen, Abbau von staatlicher Macht, Privatisierungen und Finanzialisierung. Die Abschaffung des Goldstandards ermögliche von 1971 bis 2008, dass die US-Finanzdienstleister viel Geld aus dem Nichts erschaffen und in der Welt verteilen konnte, um das Fiat-Wirtschaftssystem aufrecht zu erhalten. Das US-Handelsdefizit, sowie das Staatsdefizit wuchsen ins Unendliche, um die weltweite Nachfrage nach Gütern aufrechtzuerhalten. Die USA erlaubten ihren Verbündeten weltweit, viel mehr Waren zu exportieren, als zu importieren. Sie erlaubten also, dass jeder Industriestaat neo-merkantilistische Wirtschaftspolitik betreiben durfte (1). Nicht nur die USA importieren bis heute mehr, als sie exportieren. Auch die Länder Ostafrikas haben ein gewaltiges Handelsdefizit, das auf ihre Volkswirtschaften einen großen Einfluss hat (2).
240 viewsNahuel, 12:42
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