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Im Laufe der Jahrzehnte führte das Handelsdefizit der USA dazu | Nachrichten von Gestern und Heute

Im Laufe der Jahrzehnte führte das Handelsdefizit der USA dazu, dass ihre heimischen Industrien abstarben und in Ostafrika hemmte das Handelsdefizit die Entwicklung einer eigenen Industrie. Fast alle Länder Afrikas hatten im 20. Jahrhundert ein Handelsdefizit (9). Sogar das industrialisierteste Land Ostafrikas, Kenia, hatte in den letzten 11 Jahren ein schwankendes Handelsdefizit von 6,3 Milliarden Dollar 2010 (2) bis 7,5 Milliarden Dollar 2021. Das Handelsdefizit führte bei den USA, den ostafrikanischen und anderen Ländern zu einer großen Verschuldung. Während die ostafrikanischen Länder jedoch von ihren Gläubigern abhängig sind, haben die USA genug politische (und auch militärische) Macht, um selbst darüber zu entscheiden, ob sie die Schulden zurückzahlen oder nicht. In die USA fließt außerdem ein Großteil der Dollars aus den Handelsüberschuss-Ländern zurück, ob nun in Form von Staatsanleihen oder in Form von Investitionen in US-Finanzunternehmen. Dieser Prozess ist die „Finanzialisierung“ und sie findet in der new yorker Wall Street statt. In Ostafrika gibt es dafür keine Infrastruktur und keine gebündelte Macht.
Auch angesichts China können sich die USA immer weiter verschulden. Die USA importieren Produkte, die in China die Wertschöpfungskette durchlaufen haben. Aber das Dollar-basierte Weltwirtschaftssystem zwingt China auch, mit dem Geld der Wertschöpfungskette US-Staatsanleihen zu kaufen. Wenn China die US-Staatsanleihen nicht kauft, dann verliert der US-Dollar an Wert, was China genau so Schaden zufügen würde, wie dem vorher angesprochenen Saudi Arabien. Das heißt, dass China zwar große Teile der US-Schuldenpapiere besitzt, aber diese in US-Dollar ausgestellt wurden, was den USA die Macht gibt, politisch darüber zu entscheiden, ob diese Schulden überhaupt zurückgezahlt werden. Der Schuldenberg von USA und EU bei China ist also kein Indiz dafür, dass China mehr Einfluss in der Welt bekommt, es ist eher ein Indiz dafür, wie abhängig China vom Dollar-basierten Weltwirtschaftssystem ist. Die USA importieren also nicht nur chinesische Waren, sondern auch chinesische Profite.
Dieses kontrollierte Ungleichgewicht der USA führte ab 1971 weltweit zu großen Kursschwankungen der Währungen. Mancherorts taten sich Länder zu Gruppen zusammen, um gemeinsam etwas Stabilität in eine gemeinsame Währung zu bringen. In Europa entstand auf diese Weise der Euro, dessen Wert realwirtschaftlich auf dem europäischen Kohle- und Stahlkartell beruht und ein eigenes Bretton-Woods-System errichten wollte. Das Euro-System ist aber instabil, weil dieser Währungsraum nicht die wichtigen Mechanismen zur gemeinsamen Schuldenaufnahme und zur gemeinsamen Verarbeitung von Handelsüberschüssen hat. Es beruht auf der Stabilität der USA.