2022-08-29 11:54:51
Germanische Zahlensymbolik
In allen Kulturen, die das Zählen und Bemessen entdeckt haben, ist auch eine Zahlensymbolik entwickelt worden. In einigen kulturellen Systemen hat die Zahlensymbolik ungeheure mathematische Dimensionen angenommen. Das hat dort zu äußerst esoterischen Denksystemen geführt. Es gibt Systeme, die für alle Zahlen, Zahlenkombinationen und für gewisse mathematische Operationen symbolische Bedeutungen entwickelt und komplexe Verknüpfungen erdacht haben.
Die wesentlichen Grundlagen der Zahlensymbolik finden wir im Schamanismus der meisten prähistorischen, historischen und rezenten Kulturen. Dabei steht die #Eins für das Universum bzw. den Kosmos, die Einheit sowie die Erde und den Zwitter; die #Zwei für die Polarität des Seins (Geschlechter, "Tag/Nacht usw.). Die #Drei steht für das Weibliche, das sich in die drei Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) aufgliedert, sowie für den Herd (und damit für die Behausung) und die drei Weltenschichten (Ober-, Mittel- und Unterwelt)’; die #Vier symbolisiert das Männliche, die vier Himmelsrichtungen, den Raum, das heißt, das vom Manne beherrschte Außen; die #Fünf sind die vier Himmelsrichtungen mit ihrem Zentrum. Die #Sieben ist die kosmische Zahl; der Mensch als Zentrum des Kosmos, eingebettet in die drei Weltenschichten und vier Himmelsrichtungen sowie die Wochentage. Die #Acht ist die Zahl der Vollendung. Die #Neun die Zahl der Transzendenz, sie ist in ganz Eurasien die Zahl, die das Schamanentum symbolisiert.
#1
— Weltall, Welt
— Erde, erdentsprossene Gottheit, Tuisto (geschlechtliche Einheit; Zwitter)
#2
— Die Aufspaltung in Geschlechter (Mann und Frau), in Himmel und Erde, "Tag und Nacht, Sonne und Mond
— Die beiden Göttergeschlechter (Asen = Himmelsgottheiten; Wanen = Vegetations bzw. Erdgottheiten); die Götterpaare
— Ehe (Verbindung der Pole)
— Die Paare der heiligen Tiere und Pflanzen sowie ihre aus zwei Arten bestehenden Attribute (zum Beispiel Wolf und Rabe, Katze und Hase; Hanf und Lein, Mohn und Getreide)
— Tierverwandlung (Zweigestaltigkeit eines Wesens: Mensch und Tier)
— Die beiden Rauhnächte-Perioden (Mittsommer und Mittwinter)
— Die zwei Mondphasen-Zwerge
#3
— Die drei Weltreiche: Himmel oder Asenheim, Mittelerde oder Midgard, Unterwelt (inklusive Weltmeer)
— Thridi, »Dritt, Dritter«, ein Beiname des Odin
— Die drei Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft)
— Die drei Nornen (Urd, Verdandi und Skuld)
— Wahrsagerei, Weissagung
— Drei Kostbarkeiten der schmiedekundigen Zwerge: Mjöllnir (Thorshammer), Draupnir (Odins goldener Zauberring) und Gullinbursti (Freyrs goldborstiger Eber)
#4
— Die vier Himmelsrichtungen, vier Winde; vier Zwerge an den Weltecken
— Das Haus und der Acker
— Die vier Sonnenwenden, die vier Jahreszeiten
#7
Die sieben germanischen Wochentage:
— Montag Mondtag, der Tag des Mondes — Dienstag Ziustag, der Tag des Ziu
- Mittwoch Wodanstag (engl. Wednes-day), der Tag des Wotan
- Donnerstag Donarstag, der Tag des Donar/ "Thor (engl. Thurs-day)
- Freitag Freiastag, der Tag der Freia
- Samstag Sonnabend, der Abend der Sonne (engl. Satur-day)
- Sonntag der Tag der Sonne
#9
- Neun ist die Potenzierung von Drei (3 mal 3), - Die neun Welten am Weltenbaum:
Muspellheim (Feuerwelt) Muspellsöhne, Feuerriesen
Alfheim (Albenwelt) (Licht-)Alben, Elfen Asgard (Asenheim) Asen (Himmelsgötter)
Vanaheimr (Wanenheim) Wanen Vindheimr (Windheim) Seelen
Midgard (Mittgart) Menschen
Jötunheim (Riesenheim) Riesen Myrkheim (Dunkelwald) Zwerge; Schwarz(= Schwarzalbenheim) oder Dunkelalben
Niflheim (Nebelheim) Tote
- Der rituelle Zeitraum (9 Tage, 9 Nächte): Odin hängt neun Nächte am Baum. Neun Welten müssen bis Niflheim durchschritten werden. Der Weg vom Götterland zur Hel dauert neun Nächte. Vom Zauberring Draupnir tropft jede 9. Nacht ein gleich schwerer Ring ab.
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