2022-07-10 16:54:36
„Einige wundern sich, daß viele Staaten dieser Welt auf eine Sanktionspolitik gegenüber Russland verzichten. Diese Verwunderung geht auf einen eurozentrischen Standpunkt und die geographische Nähe zur Ukraine zurück.
Als die USA in diesem Jahrtausend Kriegsgründe erfanden, um in weiterer Folge mehrere Länder im fremden Raum zu bombardieren, rief keiner nach Sanktionen. Ganz im Gegenteil: Für Barack Obama gab es als Vorschusslorbeeren den Friedensnobelpreis, einige Jahre später war er der Präsident mit den meisten Kriegstagen in der Geschichte der USA, die zu seiner Amtszeit in sieben Ländern gekämpft haben. Zynischer geht’s kaum.
Weshalb sollte einem Inder oder Chinesen das Schicksal der Ukraine wichtiger sein als beispielsweise das des Irak? Oder das Libyens? Oder das Afghanistans? Und wieso sollten Chinesen, Inder oder andere Sanktionen gegen Russland verhängen, aber nicht gegen die USA?
Die Soft Power der USA, also die politische Machtausübung auf Grundlage kultureller Attraktivität, der Ideologie und mit Hilfe internationaler Organisationen, wirkt gerade im Westen, also auch bei uns, immer noch sehr stark, stößt aber anderswo, nämlich dort, wo man ein interessengeleitetes statt wertebasiertes Verständnis von Außenpolitik hat und einen westlichen Universalismus ablehnt, schnell auf ihre Grenzen.
Im Westen wundert man sich, daß man anderswo nicht bereit ist, Sanktionen zu verhängen, die teilweise einem selbst schaden. Anderswo wundert man sich, daß der Westen genau das tut und fordert. Fragt sich nur, wer hierbei der Dumme ist.“ Tomasz Froelich, AfD
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