2022-06-09 13:46:13
Alle News aus dem Ressort ErlangenPendler zwischen Erlangen und Nürnberg aufgepasst: So funktioniert der Kreisverkehr bei Tennenlohe
ERLANGEN - Um den Verkehr während des Brückenneubaus im Verlauf der Weinstraße auch auf der Staatsstraße aufrechterhalten zu können, haben sich die Planer einen Kreisverkehr erdacht. Der hat gleich sieben Ein- und Ausfahrten, und ist damit trotz relativ kleiner Fläche ziemlich groß.Wenn man allerdings das erste Mal dort hineinfährt, ist man ganz schön verunsichert. Es sind vor allem die vielen Leitbaken, die zunächst verwirren. Bei genauerem Hinsehen aber muss man feststellen: Das ist eine richtig interessante Lösung, um von dort in alle vier Richtungen abbiegen zu können. Jetzt gibt es sogar schon Stimmen die vorschlagen, den Kreisverkehr als Dauerlösung beizubehalten.Lösung ist ein NovumDas aber gehe auf keinen Fall, sagt Karl Betz vom staatlichen Bauamt Nürnberg, der für den konstruktiven Ingenieurbau zuständig ist. Es sei ohnehin ein Novum, dass ein Kreisverkehr für eine vierspurige Straße eingerichtet worden ist. Eine Brücke sei wesentlich verkehrssicherer. Die Idee für den Kreisverkehr sei irgendwann in Gesprächen entstanden. Zunächst habe man das abgetan, und gesagt: „Um Gottes willen, das kann man sich doch gar nicht vorstellen“.Aber die Idee sei dann weiter gereift und schließlich habe man erkannt, dass die Lösung „einen gewissen Charme“ habe. Zwar habe der Naturschutz die Planer etwas in die Schranken gewiesen, aber man habe sorgsam geplant, um nicht mehr Bäume umzusägen als unbedingt erforderlich. „Bei einer Behelfsbrücke wären wesentlich mehr Bäume gefallen“.Eine solche Behelfsbrücke sei zunächst geplant gewesen, sagt Betz. Die aber hätte wesentlich mehr gekostet, als die Lösung mit dem Kreisverkehr. Für alle Beteiligten sei die jetzige Lösung ein absolutes Novum. „Wir haben versucht, mit vielleicht ein bisschen viel Beschilderung klar zu machen, dass man langsam fahren und aufpassen muss, dann kommt man auch sicher durch. Bis jetzt haben wir auch keinerlei Probleme gehabt“, sagt Karl Betz.Vorschläge für VerbesserungenEs habe von einem Verkehrsteilnehmer sogar schon Verbesserungsvorschläge gegeben, die man vielleicht umsetzen werde. „Bislang sind wir mit der Lösung aber sehr zufrieden und heilfroh, dass es so gut funktioniert“. Das liege auch daran, dass dort überwiegend Leute fahren, die ortskundig sind und vorsichtig fahren. Allerdings werde man die Beschilderung noch etwas verbessern.Mit dem Abbruch des westlichen Teils der Brücke ist bereits begonnen worden. Der wird komplett erneuert und gleichzeitig 15 Zentimeter höher. Der östliche Teil der Brücke wird einfach nur um 15 Zentimeter angehoben. „Das ist alles keine große Hexerei“, meint Betz. Dafür müsse der Verkehr voraussichtlich nicht weiter eingeschränkt werden. Auch auf den Kreisverkehr hat das keinen Einfluss.Dass die Planer im staatlichen Bauamt ziemlich stolz sind auf ihre Lösung mit dem Kreisverkehr merkt man Karl Betz an. Und wie froh er und seine Fachleute sind, dass diese Lösung tatsächlich gut funktioniert, merkt man im Gespräch auch. „Vielleicht“, sagt er dann, „wird diese Lösung ja eine Blaupause für ähnliche Baustellen, die man irgendwann einmal aufmachen muss“. Auch die Stadt Erlangen, die ja ebenfalls einige Straßenbauvorhaben habe, werde sich die Lösung sicher interessiert anschauen.
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