Erfundene Geschichte Kanal

2022-06-28 15:37:58 Mittelerde und die Industrielle Revolution

Tolkien wuchs in den 1890er Jahren im Birminghamer Vorort Hall Green auf, und erlebte nach der Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg, wie die Industrie seinen idyllischen Heimatort unwiderruflich zerstört hatte.

Mittelerde wurde von Tolkien ausdrücklich als Geschichte unserer Welt konzipiert. Das heißt, die Welt in Herrn der Ringe ist unsere eigene Geschichte.

Die industrielle Revolution kommt zwar nicht explizit vor, ist aber tatsächlich der echte Bösewicht der Geschichte. Tolkien war ein gläubiger Katholik und Hobbingen war seine Vorstellung der idealen katholische Gemeinschaft, die von der aufziehenden Industrialisierung, und allem was darauf folgte, bedroht wird.

So sagt Saruman: "Die Welt ist im Wandel. Wer hat jetzt die Kraft, sich gegen die Armeen von Isengart und Mordor zu stellen? Wer kann sich gegen die Macht von Sauron und Saruman und die Vereinigung der beiden Türme behaupten? Gemeinsam, mein Herr Sauron, werden wir über Mittelerde herrschen. Die alte Welt wird in den Feuern der Industrie verbrennen. Wälder werden fallen. Eine neue Ordnung wird sich erheben. Wir werden die Kriegsmaschinerie mit dem Schwert, dem Speer und der eisernen Faust der Orks antreiben. Wir müssen nur diejenigen beseitigen, die sich uns widersetzen..."

Sowohl in den Filmen als auch in den Büchern wird Isengart, die Heimat von Saruman dem Weißen, vom Wald zur Fabrik. Tolkien zeigt, dass diese neue, mechanische Welt die alte vollständig abschaffen will. Im Gegensatz dazu stehen die anmutigen Elben, unsterbliche Geschöpfe, die in Harmonie mit der Welt leben, aber sich zurückziehen müssen, wenn die Zeiten düster werden. Ihre Zeit in Mittelerde neigt sich schließlich dem Ende zu. Sie können den zyklischen Entwicklungen und der neu entstehenden Welt nichts entgegensetzen.

https://de.stolenhistory.net/threads/tolkien-und-die-industrielle-revolution.199/

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2022-06-27 15:14:10 Die Entstehung der Findelhäuser nach dem letzten Kataklysmus

Historische Aufzeichnungen zeigen, dass die Gesellschaft der Renaissance fast nur aus jungen Menschen bestand. "In den Städten der Renaissance wimmelte es von Kindern. Nicht weniger als die Hälfte der Menschen, die durch die Straßen liefen oder in den überfüllten Häusern lebten, waren unter 15 Jahre alt, und vielleicht ein Drittel war unter 8 Jahre alt." (aus Abandoned Children of the Italian Renaissance). Was ist damals mit den Erwachsenen passiert?

Ein interessantes Zitat zur Entstehung der Findelhäuser in Italien findet sich im Buch "The Kindness of Strangers" von John Boswell. Die meisten europäischen Findelhäuser wurden ab ungefähr 1600 gegründet, und ab ungefähr 1800 wurde das Problem endemisch und die Institutionen immer professioneller. Die ersten Findelhäuser entstanden in Italien. Vermutlich liefert uns die Entstehungsgeschichte einen Hinweis darauf, wann der letzte Kataklysmus stattfand, der dazu führte, dass z.B. in Florenz teilweise bis zu 40% aller Neugeborenen ausgesetzt wurden.

https://de.stolenhistory.net/threads/die-entstehung-der-findelh%C3%A4user-nach-dem-letzten-kataklysmus.197/

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2022-06-23 09:01:35 Die Juli-Ausgabe des Magazins "Archeology" enthält einen Artikel über Ausgrabungen auf dem ehemaligen Gelände der Weltausstellung in Chicago 1893. Auch wenn es keine bahnbrechenden Enthüllungen gibt, zeigen die jüngsten Ausgrabungen doch, dass vermutlich viele Aspekte historisch gar nicht dokumentiert wurden, was einige Fragen aufwirft:

In zwei Untersuchungsperioden an vier verschiedenen Orten und mit Hilfe einer, wie sie sagt, riesigen Menge an Text-, Foto- und Kartenmaterial hat Graff die erste archäologische Untersuchung der Weltausstellung in Chicago durchgeführt und dabei Überreste des Ereignisses selbst sowie Beweise für den Beginn der modernen Ära des auffälligen Konsums in der ganzen Stadt gefunden.

Ihr Team fand auch Gegenstände, die von den Menschen benutzt wurden, die das Gebäude besuchten, dort speisten und lebten, darunter Kragenknöpfe, Knöpfe, Glasböden und Keramikgeschirr, die, wie sie sagt, einen Einblick in das tägliche Leben im späten 19. Jahrhundert geben. "Eine Sache, die wir nicht wussten, war zum Beispiel, dass in dem Haus eine Dienerklasse arbeitete", sagt Graff. "Es gibt keine Dokumente, die auf diese Leute hinweisen, und die Archäologie verlangte, dass wir diesen Aspekt der Expo untersuchen."

Es ist schon bezeichnend, dass Archäologen etwas ausgraben müssen, was für unsere Urgroßeltern oder Großeltern noch die Gegenwart war - ein offensichtliches Beispiel für kulturelle Amnesie.

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2022-06-22 16:24:28 "Mit keinem anderen slawischen Volk ist das deutsche eine derart enge Symbiose eingegangen wie mit dem tschechischen. 30 Generationen hindurch stehen Tschechen und Deutsche in intensivem Austausch auf allen geschichtlich relevanten Gebieten. Zeitweise war Prag nicht nur die Hauptstadt Böhmens, sondern auch Zentrum jenes Reichs, das zwar nicht, wie später fälschlich interpretiert wurde, der Nationalstaat der Deutschen, wohl aber die politische Form war, in der sich das deutsche Volk durch achthundert Jahre verwirklichte. Als im vorigen Jahrhundert zwischen den beiden deutschen Hauptmächten Österreich und Preußen die Entscheidung über die künftige staatliche Organisierung Deutschlands fiel, geschah dies (1866) auf einem böhmischen Schlachtfeld. In den böhmischen Ländern selbst waren Tschechen und Deutsche vom beginnenden Mittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Glieder einer politischen Familie, der böhmischen Nation, wenngleich dieser Nationsbegriff nicht identisch ist mit jenem des modernen Sprach- und Staatsvolkes. Diese Tatsache einer lang durchgehaltenen Geschichtsgemeinschaft, die selbstverständlich auch ihre Krisen hatte, wurde erst nach 1848 aus dem Bewusstsein beider Völker verdrängt. Der von Westeuropa über die Mitte nach dem Osten fortschreitende Prozess der Fundamentalpolitisierung durch Demokratie und Nationalismus wirkte auflösend. Die Völker Böhmens wollten von da an die gemeinsame Geschichte nur noch als einen "tausendjährigem Kampf' zwischen Deutschen und Slawen gelten lassen."

Aus: Rudolf Hilf, "Deutsche und Tschechen: Bedeutung und Wandlungen einer Nachbarschaft in Mitteleuropa Mit einem Exkurs zur deutschen Frage", 1986

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2022-06-21 20:07:29 (Wenn man die Entwicklungen des 17. Jahrhunderts betrachtet, deutet vieles daraufhin, dass es sich um die Folgen eines Kataklysmus handelt - Epidemien, Hungersnöte, Klimaveränderungen, Kriege, Umstürze, Brände. Auch die weltweite Bevölkerungsexplosion ab ungefähr 1650 deutet auf einen Kataklysmus kurz davor hin. Ein potentieller Kataklysmus wird im folgenden Artikel zwar ausgeblendet, dennoch ergeben sich einige interessante Puzzleteile.)

Die Kabbala, Okkultismus und die Unterwanderung Roms

Bis 1666 hatten die Geheimdienste sowohl den Vatikan als auch Europa als Ganzes stark destabilisiert. Die de' Medicis brachten nach Leo X. drei weitere Päpste auf den Thron, vier, wenn man Paul V. mitzählt, den sie ebenfalls kontrollierten. Zur gleichen Zeit erreichten jüdische Agenten in England den Tod von Karl I., der durch Cromwell ersetzt wurde und die englische Linie dauerhaft beschädigte. Sobald die Bankiers an der Macht waren, war England für immer verändert. England war 1666 so destabilisiert, dass London fast in Trümmern lag. Denken Sie daran, dass 1665-1666 die Jahre der Großen Pest waren, an der über 100.000 Menschen starben - 25 % der Bevölkerung Londons. Im selben Jahr wütete das Große Feuer in London und zerstörte 13.000 Gebäude, darunter auch St. Paul's.

Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation stand die gleiche Art von Zusammenbruch bevor. Der Dreißigjährige Krieg hatte das Reich bis 1648 dezimiert, mit Verlusten von einem Drittel aller Einwohner; und, nicht überraschend, waren die katholischen Habsburger die großen Verlierer.

https://de.stolenhistory.net/threads/die-kabbala-okkultismus-und-die-unterwanderung-roms.195/

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2022-06-21 12:58:12 Neuer Kanal mit Fokus auf Medizingeschichte (der bisherige Gesundheitskanal wird nun separat mit einem anderen Schwerpunkt weitergeführt und gehört nicht mehr zu diesem Kanal):

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2022-06-20 16:29:10 Die Schlammflut und die dreitägige Finsternis - Chnopfloch

Auf der Reise durch ein elektrisches Universum. Wie alle vergangenen und prophezeiten Naturkatastrophen erklärt werden, wenn man sich getraut den Blickwinkel zu ändern. Woher kam die Schlammflut? Warum gab es so viele Waisenkinder? Wo sind all die Menschen aus den leeren Städten hingekommen? Und was haben die modernen Prophezeiungen damit zu tun?





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2022-06-13 12:15:47 Deutschland lässt sein architektonisches Erbe verkommen - vermutlich ist das politisch gewollt, auch in der DDR wurde der Denkmalschutz bewusst vernachlässigt.

Die Altstadt von Goslar ist laut World Heritage Watch jahrzehntelang vernachlässigt worden. 20-30 % der alten Gebäude sind dringend sanierungsbedürftig.

Das Welterbekomitee der UNESCO unterstützt diese Sichtweise: "Die Altstadt auf einer historischen Grundfläche von ca 116 ha mit ca 1500 denkmalgeschützten Gebäuden, die ein geschlossenes und nie durch Kriegseinwirkung zerstörtes Zeugnis von technischem Selbstverständnis und großer handwerklicher Kunstfertigkeit ablegen, erweckt den Eindruck, dass sie nicht in ausreichendem Maße geschützt und gewürdigt wird. Insgesamt ergibt sich ein stark vernachlässigtes Stadtbild."

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Laesst-Goslar-sein-Weltkulturerbe-verfallen,hallonds73534.html

https://world-heritage-watch.org/content/special-reports/

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