2022-06-01 06:32:10
DIE GEISTIGE WIEDERGEBURT
(Jakob Lorber, „Großes Evangelium Johannes“, Band 4, Kap. 220, 6 – 12)
Darum bin ICH gekommen in die Welt, um euch zu zeigen die rechte Umkehr zu MEINER Ordnung zurück und den rechten Weg, fortzuwandeln in derselben bis zur Erreichung der wahren Wiedergeburt des Geistes in die Seele, nach der kein böser Rückfall mehr denkbar und möglich ist.
Dieses muß bei euch nun angebahnt werden, da denen, die einmal verkehrt worden sind, mit der alleinigen geflickten Umkehr der Seele wenig geholfen wäre. Die Seele muß zwar vorher ganz umkehren, bevor die Wiedergeburt des Geistes in die Seele zu erlangen ist; aber der ausgestopfte und ausgeflickte, also auf den rechten Weg gebrachte bessere Seelenzustand ist nicht haltbar, weil durch die Macht der Welt und ihre zeitlichen Vorteile eine pur ausgeflickte Seele nur zu leicht bei der nächsten, etwas stärker lockenden Gelegenheit wieder in ihre alt angewohnte Verkehrtheit verfällt.
Um das aber möglichst zu verhüten, habe ICH nun den neuen Weg also angebahnt, daß MEIN GEIST, den Ich nun als einen Funken Meiner Vaterliebe in das Herz einer jeden Seele lege und gelegt habe, durch eure Liebe zu MIR, und daraus wahrhaft und tätig zum Nächsten, genährt werde, in eurer Seele wachse und nach Erreichung der rechten Größe und Kraft sich völlig mit der gebesserten Seele vereine und eins werde mit ihr, – welcher Akt dann die Wiedergeburt des Geistes heißen soll und auch heißen wird.
Wer diese erreicht hat, der steht dann freilich ums unvergleichbare höher als eine für sich allein noch so vollkommene Seele, die zwar auch vieles vermag, aber dessen ungeachtet dennoch ewig nicht alles, was dem völlig Wiedergeborenen vorbehalten ist.
Dieser Funke MEINER LIEBE aber wird in das Herz einer Menschenseele erst dann gelegt in der Fülle, wenn ein Mensch MEIN WORT vernommen und es in seinem Gemüte gläubig und mit aller Liebe zur Wahrheit angenommen hat; solange dies nicht der Fall ist, kann kein noch so seelenvollkommener Mensch zur Wiedergeburt des Geistes gelangen. Denn ohne MEIN WORT, das ICH nun zu euch rede, kommt der Funke MEINER LIEBE nicht in das Herz eurer Seele, und wo er nicht ist, kann er auch nicht wachsen und gedeihen in einer Seele und somit in derselben auch nicht wiedergeboren werden.
In der Folge aber werden auch die Kindlein, so sie auf MEIN WORT und auf MEINEN NAMEN gezeichnet und getauft werden, den Geistesfunken MEINER LIEBE ins Herz ihrer Seele gelegt bekommen; aber dieser wird dennoch nicht wachsen bei einer verkehrten Erziehung, wohl aber bei einer Erziehung nach MEINER euch allen nun überklar gezeigten Ordnung, nach der vor allem das Gemüt, und von dem aus erst entsprechend der Verstand, gebildet werden soll. Das Gemüt aber wird gebildet durch die wahre Liebe und durch Sanftmut und Geduld.
Lehret früh die Kindlein den VATER im Himmel lieben, zeiget ihnen, wie gut und liebevoll ER ist, wie ER alles, was da ist, zum Besten der Menschen höchst gut, schön und weise erschaffen hat, und wie gar so sehr ER besonders den kleinen, IHN über alles liebenden Kindlein zugetan ist! Machet sie bei jeder besonderen Gelegenheit aufmerksam, daß so etwas alles der VATER im Himmel anordnet und geschehen macht und läßt, so werdet ihr die Herzen der Kleinen zu MIR kehren, und MEINE LIEBE wird in ihnen ehest zu wuchern anfangen! Wenn ihr also die Kleinen leiten werdet, dann wird eure leichte Mühe euch bald die güldensten Früchte tragen, – sonst aber Dornen und Disteln, auf denen weder Trauben noch Feigen wachsen!
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