2022-01-26 20:55:02
"Unverständlich für den Menschen, wenn es heißt, daß manch arger Krug zum Überfließen kommen muß. Das hängt mit jenen Wesen aus der Finsternis zusammen, die ihre Bosheit mit zur Erde bringen. Und die muß verrinnen. Würde Gott sie stoppen, was durch Seine Gnade ohnehin geschieht, sobald der Heilige dafür die Zeit ersieht —‚ dann bliebe in den Wesen auch ihr Böses stecken.
Wie sollten sie nun zur Erlösung kommen? Und das weißt du schon: Jedes Hingefallene will und wird der Herr erlösen! Dabei ist jedes Einzelne anzufassen und zu leiten. Wie im Licht die Herrlichkeiten unermeßlich sind, so auch im Abfallteil, den ihr Hölle nennt, die argen Triebe, die der Mensch nie zählen wird. Doch der Herr? Er kennt alle Zahlen ohne Unterschied!" (aus Anita Wolf, "Die Unbekannten"
Dieses Buch geht über die finsterste Mittelalterzeit mit ihrer Inquisition. Das Buch lese ich gerade. Ein schwer zu ertragendes Buch. Ich schiebe es die ganze Zeit vor mir her darin zu lesen und es geht nur langsam voran. Weil ich dabei schwere Kämpfe in mir auszufechten habe. Aber das Wunderbare: Es offenbart sich mir da nun, wie auch da der VATER die ganze Zeit helfend dabei war.
Auch dies da heraus: Einer der Inquisitoren vernimmt UR´s Stimme:
Zitat: "Wie man jetzt die Angstgequälten gnadenlos befragt, bis in das letzte Fäserchen hinein, so und gar nicht anders, freilich in der heilig-unverstandenen Gnade Gottes, werden alle Argen auch befragt, bis zum letzten Sandkorn ihrer Schuld. Des Lichtes Frage dringt zu den unheilvollen Seelen:
'Ob es euch nicht etwa ebenso ergehen wird wie jetzt den Leuten, nicht wissend ein noch aus, weil sie Dinge sagen sollen, die nicht einmal in ihren Sinn gekommen sind, geschweige denn, sie hätten so gehandelt.' — 'Und immer die Bedrohung einer ewigen Verdammnis — ? Müssen sie dann nicht erkennen, wie ihnen werden kann, genauso, wie den Bedrohten auf der Welt — ?' Viele Fragenstimmen.
Kennen sie, die im Namen Gottes sprechen, nicht Sein Wort, in der Bibel aufgezeichnet, nicht jenen Abschiedsgruß des Mose:
'Wie hat Er — der Herr — die Leute so lieb!' (5.Mo.33,3)
Hat Er sie lieb, wie sollte Er sie denn auf ewig von sich stoßen! Ist ihnen nie der Spruch geworden:
'Wenn eure Sünde gleich blutrot ist,
soll sie doch schneeweiß werden!' (Jes.1,15)
Und aus dem Vielen noch das Herrliche:
'Ich vertilge deine Missetat wie eine Wolke
und deine Sünde wie den Nebel.
Kehre dich zu Mir; denn ICH erlöse dich!' (Jes.44,22)
Ist es gut, treibt man ein schlichtes Herz in die Verzweiflung? 'Du böses Kind', sagt der Heilige, 'kannst zwar jetzt tun, was aus deinem Übel kommt. Allein — für jedes, das dem andern das Verderben bringen will
— absolut nicht kann, denn des Lichtes Kinder stehn in MEINER Hand! —‚ geht eine Höllentüre auf, die eigene, aus eigener Grausamkeit geschaffen! Hast du ein Recht, abzurechnen, wo es kaum was abzurechnen gibt? Bist du der Lebensgeber und der -träger, oder bin nicht ICH das ewiglich allein?!'" (Zitat Ende)
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