NRD-Kultur

2022-02-06 19:10:30 Hintergrundbild für die KW06/22:
Winterkunst: Eiskugel, Schneestele, Baumarktleuchte und Blaustift

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2022-02-04 21:05:37 links: 2008
oben rechts: 2018
unten rechts: die Königin selbst
(c) u. re.: P. Lindbergh Öffnen / Wie

2022-02-04 21:01:46 JIL SANDER

Es gibt nicht so viele Modezaren und -königinnen in Deutschland - eigentlich nur drei, dreieinhalb. Wer davon nun wirklich am bedeutendsten ist, ist nicht so wichtig, denn Mode auf hohem Niveau ist Geschmackssache.

Für mich ist Jil Sander die Größte. "Jil", ein einprägsamer Vorname, bestimmt ein Künstlername? Nicht ganz: "Jil Sander" steht kurz für Heidemarie Jiline Sander. Die lange Form ist nicht marketingtauglich, da sie irgendwo zwischen altbacken und apart rangiert.

Sander wuchs in Dithmarschen und Hamburg auf. Dieser Region fühlt sie sich verbunden: bis auf ein kurzes Studium in Krefeld und einen zweieinhalbjährigen USA-Aufenthalt hat sie immer hier gelebt. Die große Zeit ihrer Textilkollektionen waren wohl die achtziger und neunziger Jahre. Beim Blättern in Zeitschriften und auch im Straßenbild - Bushaltestellenplakate - stieß man immer wieder auf ihre Ästhetik.

Was macht "Jil Sander" aus?

1. Schlichtheit. Verzicht auf Verzierungen und Unnötigkeiten. Elegante Schnitte, die die Silhouette der Frau zur Geltung bringen. Die Wirkung ist aber nie aufdringlich, sondern sogar betont distanziert.

2. Dunkle und sehr hochqualitative Stoffe. Erstklassige Verarbeitung.

3. Äußerst sparsame Verwendung von Schmuck.

Insbesondere wegen (1.) finde ich Jil Sanders Mode hanseatisch. Diese höfliche, jedoch unkühle Distanz; die dunklen Stoffe, die man auch in Marineuniformen finden könnte; die Exaktheit. Dennoch keine Regionalmode, dazu ist all das zu gut und zu zeitlos. Hochachtung.

#mode #JilSander #deutschland #hamburg #dithmarschen #ParisRomTokio Öffnen / Wie

2022-02-02 22:33:43 Künstlerische Impression der Geschichte.
Nicht ganz unkundige Impression, "though".
Urheber ist mir nicht bekannt. Öffnen / Wie

2022-02-02 22:32:30 LOCH AN LOCH

Kurz vor Weihnachten 1943. Über Bremen wird die B17 des Jungpiloten C. Brown von der Flak und deutschen Jägern auf 9000 m Höhe schwer beschädigt und spiralt nach unten.

Gegen alle Wahrscheinlichkeit gelingt es Lt. Brown, seine "Flying Fortress" auf 300 m Höhe einzufangen. Er geht auf Kurs Nordwest, weg von Bremen, der Küste entgegen.

Dabei überfliegt er einen Militärflugplatz, auf dem Lt. Franz Stigler, ein Jägerpilot der Luftwaffe, gerade zur Landung ansetzt. Natürlich bricht Stigler die Landung ab und folgt der B17.

Stigler erkennt, dass die B17 schwerst beschädigt ist. Das Heckleitwerk ist zerfetzt, die Flugzeugnase zerstört. Teile der Verkleidung fehlen, so dass Stigler ins Innere sehen kann. Er sieht Verletzte und Verblutende und Besatzungsmitglieder, die erste Hilfe leisten. Stigler berichtet darüber: "Ich sah den Bordschützen auf dem Rücken liegen und stark bluten...: so dass ich nicht schießen konnte. Ich versuchte, den Piloten mit Handzeichen zur Landung in Deutschland zu bewegen, aber der reagierte überhaupt nicht. Also dachte ich mir, ich lenke ihn nach Schweden, denn sein Flugzeug war so zerschossen; damit kommt er nicht nach England; ich habe noch nie etwas so Zerschossenes fliegen sehen."

Stigler hält Abstand und bleibt außerhalb der Schusslinie der beiden noch in Betrieb befindlichen Geschütze, schafft es aber, bis auf wenige Meter an die durchlöcherte B-17 heranzufliegen.

Ein fassungsloser Brown starrt durch das Seitenfenster zurück und glaubt nicht, was er da sieht: der fremde Pilot bleibt bei ihm und hält andere Angreifer fern, bis sie die Nordsee erreichten. Als Brown weit genug von der Küste entfernt ist, salutiert Stigler, dreht ab und fliegt zurück nach Deutschland.

Brown erinnert sich wie folgt: "Als Franz mich dazu bringen wollte, mich zu ergeben, wollte ich das einfach nicht akzeptieren. Das war keine Tapferkeit, es war wahrscheinlich Dummheit. Mein Verstand hat einfach nicht mehr klar funktioniert. Er hatte die Wahl: uns zu töten oder uns zum Flugplatz oder nach Schweden zu eskortieren. [...] Er schenkte uns unser Leben."

Brown schaffte es tatsächlich, die B17 in England zu landen. Man fand seine Geschichte sehr bemerkenswert und beschloss, diese zu veröffentlichen. An höherer Stelle wurde der Vorgang aber klassifiziert mit der Begründung, diese Geschichte könne den Wehrwillen der englischen Piloten kompromittieren, man kehrte sie unter den Tisch.-

#luftkrieg #geschichte #zweiterWeltkrieg Öffnen / Wie

2022-02-01 19:41:45 Zwei Bilder E. Adams. Öffnen / Wie

2022-02-01 19:38:55 DER SPITZWEG DER MILITÄRMALEREI

Eugen Adam ist ein mir bisher unbekannter Maler aus München. Er lebte von 1817 bis 1880 und hat damit eine schwere (Biedermeyer) und eine der schönsten Epochen der deutschen Geschichte (Reichsgründung ff.) miterlebt.

Adams Bilder wirken merkwürdig dekorativ, etwa so wie die Spitzwegs. Wenn man in einer Szene des Elends das Bittere weglässt, dann erzielt man so eine Wirkung. Ziemlich eigenartig.

Knoten im Ohr: mal nach einem Bildband / Ausstellungskatalog Ausschau halten. Könnte interessant sein.

#Adam #Spitzweg #malerei #kunst #bayern Öffnen / Wie

2022-01-31 23:59:01 oben: einer der Montagsspaziergänge...
mitte: ...man kann keine Leugner, Idioten oder Radikale entdecken, dafür aber normale Bürger
unten: die Gegendemonstration, über die die Presse später gleichrangig berichten wird. Damit man sie sieht, habe ich sie eingekringelt. Das sind die paar Leute rechts von der Ampel. Achtung, die Polizisten, die davorstehen, gehören nicht dazu. Öffnen / Wie

2022-01-31 23:56:04 NOTIZ AD "SPAZIERGÄNGE"

Das Wetter war heute sehr schlecht. Ein Grad, Sprühregen, ein unangenehmer kalter Wind. Doch es waren mehr Menschen da als jemals zuvor. Es werden einfach immer mehr.

Als gut herausgestellt hat sich: die Veranstaltung anmelden. Das muss man 48 Stunden vor der Ankündigung tun. Man könnte also Dienstag anmelden, und Donnerstag ankündigen.

Als Veranstalter kann man ein paar der Randbedingungen setzen. Bewährt hat sich: keine Parteisymbole, keine Symbole anderer Anliegen, keine zweite Agenda. Es soll nur um Freiheit und Grundrechte gehen, nach dem Motto: "vereint für die Freiheit".

Es findet sich ein Querschnitt der Bevölkerung ein: Bürger, viele Linke, Dönerbudenbesitzer; sogar der eine oder andere eingewanderte Ingenieur aus den Kurdengebieten; Studenten, der eine oder andere Heimatfreund; Christen, Esoteriker, viel altgrünes Milieu, eingehakte Freundinnen, Hartz-IV-Bezieher, und vor allem: ganz ganz viele normale Bürger. Unter dem Motto "vereint für die Freiheit" sammeln sie sich alle. Es ist nämlich genug jetzt.

#wirSindDasVolk #dasIstMeinLand #totalitarismus #coronoia #frieden Öffnen / Wie

2022-01-30 23:01:21 Bild für die KW 05/22:
"Wilhelm Gustloff".
Gemälde von ?
(c) Foto: fot. archiwum GKP "Rekin" / Danzig Öffnen / Wie