NRD-Kultur

2022-02-13 22:28:41 Hintergrundbild für die KW07/22:
Reif Öffnen / Wie

2022-02-11 21:57:45 Die Hamburger Flutkatastrophe 1962
(c) Hildegard Westphal Öffnen / Wie

2022-02-11 21:55:20 DU STÖRST HIER

Die Elbmündung sieht aus dem All aus wie ein Schalltrichter, der sich nach Nordwesten hin öffnet. Die Flutwelle, die von der offenen Nordsee her kommt, strömt in hier ein, und weil der Flusslauf in Richtung Hamburg immer enger wird, ist der Gezeitenhub dort auch viel höher als der in Cuxhaven.

Nordwest: das ist auch die vorherrschende Windrichtung in Norddeutschland. Die Herbst- und Frühjahrsstürme kommen daher. So auch im Februar 1962, sechzig Jahre ist das bald her... Am 16. Februar blies ein Orkan aus Nordwest. Das Deutsche Hydrographische Institut gab eine Sturmflutwarnung heraus.

Abends begann dann, mit dem auflaufenden Wasser, die schwerste Sturmflut seit 1825(!). Man weckte die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten mit Kirchenglocken, Sirenen, Türklingeln und sogar dem Einwerfen von Fensterscheiben.

Der erste Deich brach gegen Mitternacht, und allmählich fielen die Kommunikationslinien in die Flutgebiete aus.

Die Exekutive ist zunächst kopflos, denn der regierende Bürgermeister weilt zur Kur in den Alpen. An seine Stelle wird am Morgen des 17-ten geschoben, nein, tritt: der im Lande noch weithin unbekannte Politiker Helmut Schmidt.

Schmidt war damals Innensenator. Die Lage an diesem Morgen wird ihm atmosphärisch nicht unvertraut gewesen sein, denn Schmidt war im zweiten Weltkrieg als Offizier an der Ostfront, sogar Batteriechef. Angesichts von hunderten, teils widersprüchlichen Einzelmeldungen erschloss er dennoch, was die richtigen Prioritäten sind, was möglich war und was nicht. Seine Befehlsgewalt wurde widerspruchslos akzeptiert, auch außerhalb der Verwaltung. Als sein Chef, der Bürgermeister Nevermann, eilig anreiste, um das Heft des Handelns zu übernehmen, fertigte ihn Schmidt kurz ab: "Paul, halt Dein Maul. Du störst hier."

Legendär . Nun, aus Schmidt wurde später der größte Bundeskanzler unserer Republik. Ein großer Mann.

Die Sturmflut kostete (nur, darf man sagen) 315 Menschen das Leben. Auf dem Ohlsdorfer Friedhof wurden einige der Toten beigesetzt. Zehn Jahre nach der Flut entstand an dieser Stelle ein Erinnerungsmal an die Flutkatastrophe.

#hamburg #schmidt #bundeskanzler #sturmflut Öffnen / Wie

2022-02-10 21:04:21 Die Hülle der Widdeou-Kassette von "Go Trabi Go". Öffnen / Wie

2022-02-10 21:01:41 DARF DER DAS

An dieser Stelle wurde behauptet (#göhte), die "DDR"-Filme aus dem Unterhaltungsgenre "Neue Deutsche Komödie" seien nostalgieduselig und daher nicht lohnenswert anzuschauen.

Die Ausnahme wird nun die Regel bestätigen. Der Film "Go Trabi Go" von 1990 ist sehr schön: lustig, sächsisch, und völlig ohne Arg und untergeschobene Bedeutsamkeit. Zum Glück kommen die Protagonisten allesamt original aus Mitteldeutschland, das gibt dem Film so eine gewisse Leichtigkeit :-). (Dieter Hildebrandt ist auch dabei, als Trabandt-Mechaniker. Darf der das?? Natürlich nicht! Gegen Hildebrandt ist an sich nichts einzuwenden, aber der geht nicht einmal als "Ossi ehrenhalber" durch.)

Spaßig anzuschauen, schön sonnig, und ich halte das Sächsische auch für richtiges Sächsisch, weder Furnier noch Imitat.

Viel Spaß beim Schauen. Gibt es zB auf Netflix.

#trabi #film #spaß #sachsen Öffnen / Wie

2022-02-09 21:12:54 Opfer des englischen Auslöschungsangriffs auf Dresden ("extermination attack").

Urheber mir unbekannt Öffnen / Wie

2022-02-09 21:10:55 AM KOMMENDEN SONNTAG IST DER 77-TE JAHRESTAG

Am 13. Februar 2022, dem kommenden Sonntag, jährt sich zum 77. Mal der Auslöschungsangriff auf Dresden. Wie jedes Jahr werden wieder viele Unwahrheiten verbreitet werden in Rundfunk, Fernsehen, und Presse. Als Gegengewicht dazu können Sie, könnt Ihr, in diesem Kanal einen Text herunterladen, der die Vorgeschichte des englischen Vernichtungskriegs gegen die deutsche Zivilbevölkerung schildert. Und zwar wahrheitsgemäß. Siehe hier: #Rede_01.

Noch eine weitere Notiz zu diesem Jahrestag. Von mutigen Menschen wurden in den Tagen nach dem Angriff in Dresden Fotoaufnahmen angefertigt. Das war risikoreich, denn die Anfertigung solcher Aufnahmen war als "Zersetzung des völkischen Wehrwillens" einzuordnen, und dieser Tatbestand war strafbewehrt, bis hin zur Todesstrafe.

Viele dieser Aufnahmen haben überlebt. Im Netz sind sie schwer zu finden. Sie sind nämlich wieder unerwünscht, diesmal aus dem entgegengesetzten Grund: man fürchtet, dass ihre zu große Verbreitung den Willen des Volkes stärkt, sich gegen den sorgfältig gepflegten antideutschen Schuldkomplex zu wehren. Ironic, isn't it...!

Im Jahre 1994 (damals war man noch freier) erschien ein Begleitband zu einer Ausstellung im Stadtmuseum Dresden. Der enthält viele dieser Fotos, und wer sich für das Thema interessiert, sollte ihn gebraucht erwerben. Er heißt: "Verbrannt bis zur Unkenntlichkeit. Die Zerstörung Dresdens 1945", ist 161 Seiten stark. Erschienen im DZA Verlag.

#geschichte #deutschland #england #dresden #zweiterweltkrieg #bombenkrieg #kriegsverbrechen Öffnen / Wie

2022-02-08 20:39:00 EIN GEBET

Es gibt sie tatsächlich, diese "deutsche Angst", die uns aus vielen verschiedenen Ländern bescheinigt wird. Diese Furcht gegenüber allem, was ein Amt bekleidet, oder gegenüber dem, was vielleicht und möglicherweise bedrohlich sein könnte.

Nicht, dass das unerklärlich wäre. Ein für deutschsprachige Gebiete spezifisches Trauma ist z.B. der dreißigjährige Krieg. Ein Drittel der Bevölkerung fiel ihm zum Opfer, in vielen Regionen waren es noch viel mehr. Dass man sich fürchten muss, z.B. vor Uniformen, oder vor allem dem Fremden, hat diese Generationen schwer geprägt. Ein anderes Beispiel ist die Grande Armée, die wiederholt durch die Lande zog und Verwüstung und Kahlfraß hinter sich ließ. Sowas prägt.

Es ist faszinierend, wie tief die "German Angst" sitzt. Sie war immer schon da, doch im Moment ist sie übermächtig. Man nimmt uns als feige, fahrig, erschöpft und selbstmitleidig wahr. Das ist leider nicht ganz falsch.

Man gehe z.B. im Ausland in ein Restaurant oder Geschäft. "Wer hier Maske trägt, ist immer ein Deutscher", sagt der dänische Ladenbesitzer. "Auch wenn die Käfigtür offen steht, wagt er sich nicht hinaus."

Die Impffreunde haben Angst vor einem Virus, der längst schon eine ordinäre Grippe geworden ist. Die Impffreien haben Angst, sich das rote Fädchen "Ich bin die rote Linie" an den Reißverschluss zu knoten, denn "dann hat der Verfassungsschutz ja schon ein Ziel". Die Linken haben Angst vor Nazis, die Heimatfreunde haben Angst vor Facebook. Alle haben Angst davor, eine strittige Meinung zu präsentieren. O.m.G.

Beten wir also:

Lieber Gott.
Nimm meinem Volk diese Angst.
Sie ist erklärlich und daher besiegbar.
Gib ihm Stärke.
Stärke, eigene Fehler frei zuzugeben.
Stärke, den Mitmenschen zu schätzen trotz seiner anderen Haltung,
Stärke, Widersprüche zu ertragen,
Und schließlich,
Hoffentlich: diese gemeinsam aufzulösen.
Gib ihm ein tiefes Vertrauen in sich selbst,
Schenke ihm inneren Frieden,
Und einen stets frischen Blick nach vorn.
Amen.

Und jetzt ans Werk. Richten können wir's nur selbst. Mit Gottes Hilfe .

#deutschland Öffnen / Wie

2022-02-07 15:13:04 Die kleine, weil regionale, Protestveranstaltung gegen die Abschaffung des Reinhardswaldes.
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2022-02-07 15:12:05 ZU DEN PROFITÖREN GEHÖREN

Wie zerstörerisch und wählerabgewandt die von herkunftslosen Stadtmenschen gemachte Energiepolitik ist, zeigt sich am Beispiel des Reinhardswalds.

Wiki schreibt darüber (ausnahmsweise zutreffend): "Als Ort von Sagen und Legenden, wie Grimmscher Märchen, und besonders durch das Dornröschenschloss Sababurg ist der Reinhardswald überregional bekannt."

So ist es. Dieses dicht bewaldete, seit Jahrhunderten nahezu unbewohnte Gebiet liegt erhaben in der Mittelgebirgslandschaft des Weserberglands. Von der Weser aus betrachtet liegt der Höhenzug da wie ein alter, schützender Gott. Viele Buchen und Eichen wachsen dort - man ist hier in einem der am wenigsten besiedelten Gebiete Deutschlands.

Seit längerer Zeit gibt es Bestrebungen, den Reinhardswald kultur- und naturräumlich zu enthaupten und Großwindanlagen zu errichten. Die Fällarbeiten haben jetzt begonnen, und die Politik hat Wald und Region offenbar abgeschrieben. Lassen wir einen Bewohner einer der umliegenden Ortschaften zu Wort kommen:

"Die Minister und Regierungspräsidenten sind hier früher herumgelaufen, um sich zu informieren. Heute tauchen hier nur dumme und auch deshalb skrupellose Weiber, und Geschäftsleute ohne Herz für 10 Minuten auf, fertigen ab, und verschwinden wieder.

Ein Naturschutzverband will klagen, und die Freie Wählergemeinschaft Trendelburg hat dazu aufgerufen, denen den Rücken zu stärken. Und ein bissel Geld zu sammeln. Die anderen üblichen Naturschutzvereine sind zersplittert, also korrumpiert worden. Die Gemeinde Wesertal (Oberweser), deren Bürgermeister hier bei der Kundgebung war, sprach sich ebenfalls gegen das Vorhaben aus, währendessen der Magistrat, bzw. die Statdverordneten-Versammlung von Trendelburg, hauptsächlich SPD, zu den Profiteuren gehören möchte."

Unten ein Bild von der gestrigen Protestveranstaltung.

#reinhardswald #heimat #dasIstMeinLand
#energie #windkraft #mittelgebirge #landschaftsverbrauch #derZweiProzentWahnsinn Öffnen / Wie