2021-10-31 18:42:30
Hallo zusammen, Ich bin sehr froh diesen Kanal entdeckt zu haben!
Ich arbeite in einer Kinderkrippe mit 1 -3 Jährigen.
In diesen letzten 1 1/2 Jahren sind jahrelang heiß diskutierte Themen, wie Datenschutz und Kinderrechte mit einem Schlag verschwunden. Es gab nur noch ein Thema in den Köpfen, welches alles rechtfertigte.
Damals waren wir vier Kolleginnen, die wie Löwinnen für die Kinder kämpfen mussten... Zwischendurch verstummte das Bauchgefühld oder beugte sich teils dem kontinuierlichen, immensen Druck.
Hier ein paar Situationen, die ich vermutlich immer noch verarbeite.
Kommentar von meinem Träger bei Bedenken:" Ach die Kleinen haben sich bestimmt schon an die Masken gewöhnt".
Gedanke vorab: Jede pädagog. Fachkraft weiß, dass die ersten Lebensjahre die prägensten sind. Und dass schwerwiegende Ereignisse zu Traumata bis hin ins Erwachsenenalter führen kann. Um so bedeutsamer sollte doch die Kita als Wohlfühl Ort sein. Denn nur wer sich wohl und geborgen fühlt, macht "erste Schritte".
...Namen geändert...
Gerda war einige Monate krank. Als sie wieder ihrer Leitungsposition nach kommt, steht sie ab dem ersten Tag jeden Morgen mit PFP2 Maske Mitten in der Tür und wartet dort beobachtend, kontrollieren, Maßnahmen weisend, auf die Kinder.
Klingelt es, rennt sie zur Tür, damit niand sonst die Kinder entgegen nehmen kann.
...Theo (2): Einlass, morgens. Theo freut sich auf die Kita und rennt durch die offene Tür hinein zum Spielen. Er hat sich draußen nicht die Hände gewaschen. Gerda, Leitung. Rennt ihm mit PFP2 Maske hinterher, ruft aufgekratzt "Halt! Du darfst nicht rein. Du musst Hände waschen!" Theo steht an der Wand, versteckt die Hände. Gerda steht aufrecht vor ihm, versperrt ihm den Weg, mit ausgestreckten Händen und ruft noch lauter " Wasch die Hände!". Drängt ihm gegen die Wand, versucht an die Hände zu kommen. Er fängt an zu weinen, schreien. Keine Freude mehr zu sehen. Die Mama kommt rein und nimmt ihn auf den Arm. Versucht ihn zu beruhigen. Gerda, nur cm von den beiden entfernt, sagt wieder laut, aufgewühlt zum Kind, nicht der Mutter "Du musst Hände waschen!" Mutter, die Mühe hat ihr Kind zu beruhigen:" Hat er schon". Gerda glaubt es nicht. (Ist alles ganz schnell passiert) Perplex treffen sich die Augen von der Mutter und meine. Wir flüchten in den Flur. Mutter flüstert, total durch den Wind:" Was passiert hier? Irgendwas stimmt nicht. Aber ich muss dringend zur Arbeit. Schatz, bei der Diana bist du sicher, okay?" Theo, nickt weinend und streckt mir die Arme entgegen. Die Mutter geht mit Tränen in den Augen zur Arbeit. Gerda läuft aufgestachelt durch die Räume. Auf mich und Theo zu. "Er muss die Hände waschen!" Theo schluchzte immer noch. Wir gehen in einen anderen Raum und ich behalte ihn Nahe bei mir, selbst noch iritiert. Nach einiger Zeit hat er sich beruhigt, ich rufe der Mutter an, dass er wieder gefasst auf meinem Schoß sitzt. Viel mehr als "Die Situation in der Krippe ist zur Zeit schwierig, ich behalte Theo bei mir" bekomme ich nicht raus, selbst noch geschockt. Die Mutter erzählt das Theo seit dieser Wochen (seit Gerda ALLE Kinder entgegen nimmt) Angst hat in die Krippe zu gehen...
Eine Stunde später. Theo spielt bei Birgit mit anderen Kindern. Ich suche das Gespräch mit der Leitung. Unter vier Augen. Erzähle, wie ich es wahrgenommenen habe, was die Mutter gesagt hat und dass sie so nicht mit Kindern umgehen darf. Gerda hat nur das Hände waschen im Kopf. Sie wird lauter, greift mich verbal an. Ich spreche offen aus, dass ich so geschockt bin dass ich innerlich zittere und am Liebsten los heulen würde. Gerda:" Dann heul doch" und dreht sich weg. ...Wir gehen uns aus dem Weg....
Tage verstreichen. Wir (vier Kolleginnen, die ohne Maske, mit Abstand die Tür lächelnd aufmachen und Kinder ermutigen hinein zu laufen) versuchen schneller bei der Tür zu sein als Gerda.
Weitere Berichte von Eltern, deren Kinder verkrampfen, weinen, Angst haben, wenn sie schon Gerads Auto sehen, Gerda mit Maske im Türrahmen steht und die Kinder beim Anziehen beobachtet.
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