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Dienstag, der 25.01.2022: Weise mich zurecht, HERR, aber im Ge | Gedanken zur Losung

Dienstag, der 25.01.2022:
Weise mich zurecht, HERR, aber im Gerichtsverfahren, nicht in deinem Zorn, damit du mich nicht auslöschst.
Jeremia 10,24
Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus.
1. Thessalonicher 5,9

Zorn und Gnade

Im heutigen Losungswort äußert der Prophet Jeremia etwas Erstaunliches. Er unterscheidet zwischen einer Zurechtweisung im Gerichtsverfahren und dem Zorn Gottes. Darin macht er deutlich: Gottes Zorn ist ohne Gnade und vernichtet einen Menschen, bei einer Zurechtweisung im Gerichtsverfahren hingegen bekommt man noch eine Chance. Beschreibt Jeremia Gott hier eigentlich richtig?

Im Vers davor stellt Jeremia Gottes Allmacht fest: „Ich habe erkannt, HERR, dass der Mensch nicht über seinen Weg bestimmt, dass der, der geht, nicht seinen Schritt bestimmt.“ (Jer. 10,23) Allmacht beinhaltet aber auch, dass Gott in seinem Handeln niemandem Rechenschaft schuldig ist. Darin unterscheidet er sich von jeder anderen Form der Herrschaft. Sowohl in unserem Land als auch im damaligen Israel muss und musste sich selbst der mächtigste Politiker vor dem Gesetz verantworten. Doch bei Gott gilt das nicht. Nur er allein könnte sich in seiner Allmacht einschränken. So gesehen sprach Jeremia eine Befürchtung aus, die durchaus vorstellbar war.

Weiterhin geht Jeremia davon aus, dass Gott Gefühle hat. Dass er also gnadenlos zornig, aber auch gnadenvoll barmherzig sein kann. So lesen wir z.B.: „In meinem Zorn habe ich dich geschlagen, in meinem Wohlwollen aber habe ich mich deiner erbarmt.“ (Jes. 60,10b) Die frohe Botschaft, die uns das Evangelium Jesu Christi bringt, ist, dass Gottes Barmherzigkeit uns gegenüber größer ist als sein Zorn. Im gewissen Sinne hat sich Jesus Christus zum Blitzableiter für Gottes Zorn gemacht, damit wir, egal was wir getan oder geplant haben, Barmherzigkeit bei ihm finden können. Deshalb müssen wir den Zorn Gottes, wie wir im Lehrtext lesen, nicht fürchten.

Dennoch ist es durchaus möglich, dass Gott uns zurechtweist. Doch verwerfen wird er uns nicht, wenn wir uns an Jesus Christus halten. Das ist, wie ich meine, eine sehr, sehr gute Botschaft.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen