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HEIMATKAFFEE Aus Spanien kenne ich den Kaffee als Cortado, so | NRD-Kultur

HEIMATKAFFEE

Aus Spanien kenne ich den Kaffee als Cortado, so hieß das, wenn ich mich recht erinnere. Zubereitet wird er mit einer dieser urtümlichen Perkolator-Kaffeemaschinen, diese Aluminium-Zweigeschosser, die man auf die Herdplatte setzt. Ist ein bisschen wie Espresso, bloß größer, und wird mit einem Schuss erwärmter Milch versetzt.

Italien hat natürlich den Espresso. Da nicht gefrühstückt wird, trinkt man den gerne eilig vor der Arbeit auf der Straße. Alternativ mit Kollegen nach dem Mittagessen. Kaffee als Cappucino gilt, wie in Spanien übrigens auch, als modern und eher unklassisch, wird aber toleriert.

In der Türkei hat man den Mokka. Kochendes süßes Wasser wird mit Kaffeepulver versetzt, es gibt kein Sieb und keinen Filter. Das äußerst anregende, sämige, schaumige Getränk kommt in kleinen Bechern daher und ist oft noch gewürzt.

Amerikanischer Kaffe ist ein so ungenießbares, furchtbares Getränk, dass ich mich nie darum bemüht habe zu begreifen, wie man eine so edle Bohne derartig zurichten kann.

Nun zu uns Deutschen. Wir haben natürlich auch unsere eigene, traditionelle Kaffeezubereitung. Und das ist: der klassische Filterkaffee. Er ist irgendwo zwischen der türkischen und der italienisch-spanischen Methode anzusiedeln. Also:

Porzellankanne mit heißem Wasser vorwärmen, Porzellantrichter mit Filter und Kaffeepulver darauf. Und jetzt, ganz wichtig: quellen lassen. Das bedeutet, man gibt einen Schluck Heißwasser auf das Pulver. Dieses saugt die Flüssigkeit auf und öffnet weit die Poren. Nach einer halben Minute nachgießen und fortfahren, bis die gewünschte Menge in der Kanne ist. Der Profi hat Sorte, Wassertemperatur und die Mengen im Griff, für gleichbleibende Qualität.

Man erhält auf diese Weise einen starken, reinen Kaffee. Durch das Quellen und die lange Verweilzeit des Pulvers im Wasser löst sich mehr Koffein als im Espresso.

Im Büro zu offiziellen Anlässen und auch bei der Großtante gibt es als Trinkgefäß der Wahl die klassische Kaffeetasse. Sie ist im normalen Zivilleben aber durch (hoffentlich) formschöne Kaffeebecher abgelöst worden.
Die gestalterische Herausforderung liegt darin, eine schöne, klassische, womöglich alte Kaffeekanne geschmackvoll mit modernen Porzellanbechern zu kombinieren.
Tradition in die Zukunft fortgesetzt...

#filterkaffee #heimat #deutschland