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Alte Weißenburger Fabrikhalle steht nun unter Denkmalschutz

WEISSENBURG - Das Landesamt für Denkmalpflege (LfD) teilte der Stadt im Mai mit, dass es sich bei den Fabrikgebäuden um ein Baudenkmal handelt und diese in die Denkmalliste nachzutragen sind. Mit Ausnahme des heutigen Wohngebäudes mit früherer Kinderarztpraxis an der Schulhausstraße 12a ist der gesamte Komplex als Baudenkmal eingestuft. Das Wohnhaus fällt heraus, weil es in den 1990er-Jahren aufgestockt und modernisiert wurde. Die Gebäude gehören heute zwei Eigentümern.Bei einem Ortstermin durch das LfD konnte das Wohngebäude nur von außen besichtigt werden. Der Rest, der der Firma Lidl gehört, war zugänglich. Ursprünglich wurde die Fabrikanlage von der Gespinst- und Effektenfabrik Troeltsch & Hanselmann 1879/1880 errichtet, später nutzte sie die Firma Anselm.Beispielhaft für IndustrialisierungDie Leonische Industrie hat in Weißenburg eine lange Geschichte. Die ehemals in der Altstadt am Martin-Luther-Platz (heutiges Römermuseum) angesiedelte Gold- und Silbertressen-Manufaktur Troeltsch & Hanselmann steht dem LfD zufolge „beispielhaft für den aufstrebenden industriellen Betrieb in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts“. Die Fabrikanlage ließ Friedrich Troeltsch nach Plänen des namhaften Augsburger Architekten Albert Gollwitzer erbauen. „Die historischen Fabrikgebäude sind in ihrer ursprünglichen Konzeption ablesbar erhalten und stehen in geschichtlichem Zusammenhang mit dem benachbarten Villenbau Schulhausstraße 10, der in der Denkmalliste bereits erfasst ist“, heißt es im Schreiben des Landesamtes für Denkmalpflege an die Stadt weiter. Der Villenbau wurde von Wilhelm Troeltsch in Auftrag gegeben, nach Entwürfen von Eugen Waldenschlager 1872 gebaut, ist heutzutage als Doerfler-Villa bekannt und beherbergt den Hauptsitz der Firma Alfmeier. Nach Ansicht der Denkmalpfleger ist die Fabrikanlage samt Nebengebäuden „und vorgelagertem Hausmeisterhaus in besonderer Gestaltung“ ein „anschaulich überliefertes Zeugnis für die Industrialisierung der Stadt Weißenburg mit dem bautypischen Charakter der Epoche“.Kern der Anlage ist ein "Shedbau"Das Fazit des Landesamtes: „Dem Objekt kommt daher eine besondere geschichtliche Bedeutung zu.“ Sein Erhalt liege „im Interesse der Allgemeinheit“. Der Kern der Anlage ist das allgemein auch als „Shedbau“ bezeichnete Gebäude. Es wurde in den Jahrzehnten nach der Erbauung, vor allem 1884, mehrfach erweitert.Heute bildet die Fabrikhalle mit vorgelagertem, gedeckten Gang sowie dem ehemaligem Laboratorium das Zentrum. Das frühere Maschinen- und Kesselhaus mit Schlot schließt sich östlich an. Nordöstlich ist die ehemalige Silberschmelze mit Kupferhammer angegliedert.Südlich des Fabrikgebäudes befindet sich ein Wohn- und später auch Verwaltungsgebäude, das in den überlieferten Plänen als Comptoir bezeichnet ist. Westlich davon steht an der Schulhausstraße das frühere Hausmeisterhaus, das mit den weiteren Gebäuden einen Hof bildet. Die Fabrikhalle hat ein „Paralleldach, das in der Form einem Sheddach sehr nahekommt. Daher wird der Bau auch vielfach als Shedhalle bezeichnet“, erläutert das LfD.Gusseiserne SäulenDie Dachflächen seien „größtenteils mit Schieferplatten eingedeckt und nach Norden zur regelmäßigen Raumbelichtung befenstert“. Der Erweiterungsbau von 1884 hat ein gleichfalls schiefergedecktes Flachsatteldach. Im Inneren trägt eine Konstruktion aus gusseisernen Säulen die weitläufigen Raumfolgen. „Zum Teil sind noch Säulen mit Dekorelementen erhalten“, beschreiben die Denkmalpfleger.Die Böden stammen ebenfalls überwiegend aus der Bauzeit. Die Maschinenhalle, das Kesselhaus mit dem circa 35 Meter hohen, aus Ziegelsteinen gemauerten Kamin sowie Magazinbauten seien „in ihrem historischen Bestand, teilweise mit bauzeitlicher Ausstattung überliefert“.In der Bauausschusssitzung wollte Tobias Kamm wissen, [...]