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Geplantes ICE-Werk: In Harrlach geht es nicht nur um den Reichswald, es geht um mehr

ROTH/HARRLACH - Für das ICE-Instandsetzungswerk müssten bei Harrlach große Waldflächen des Nürnberger Reichswalds in unmittelbarer Nähe zum dortigen Trinkwasserschutzgebiet gerodet werden, aus dem auch die Stadt Fürth einen wesentlichen Anteil ihres städtischen Trinkwassers bezieht. Die ortsansässige Bürgerinitiative und der Bund Naturschutz befürchten „eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung“ in der Region.Über 100.000 Menschen würden bei einer Ansiedlung des ICE-Werks betroffen sein, so die Landtagsabgeordnete Barbara Fuchs (Bündnis 90/Die Grünen) am Mittwoch (8. Juni) in Harrlach: „Mit der bereits eingetretenen Klimakrise wird gerade Nordbayern besonders stark unter Dürre leiden.“ Klimaschutz sei das Gebot der Stunde – nicht Waldrodung. Die Trockenheit werde zudem die Grundwasservorräte verringern.„Ich habe die starke Befürchtung, dass sich die Menge und Qualität des Wassers aus dem Gebiet Harrlach und damit auch die Qualität des Trinkwassers in Fürth künftig deutlich verschlechtern werden“, so Fuchs. Daher lehne sie ein ICE-Werk am Standort Harrlach ab. Gleiches gelte für das geplante Amazon-Logistikzentrum bei Allersberg. „Unser Trinkwasser darf nicht gefährdet werden.“Das Ausmaß der beabsichtigten Rodungen brachte Verena Masopust, Sprecherin der Bürgerinitiative Harrlach, auf den Punkt: „Für das ICE-Werk sollen 46 Hektar Reichswald abgeholzt werden. Zusammen mit den geplanten Gewerbegebieten in Allersberg und der bereits existierenden Sandgrube würde eine 90 Hektar große Industriefläche entstehen – mit unabsehbaren Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung. Dabei ist der Grundwasserspiegel in den letzten Dürrejahren bereits um eineinhalb Meter gefallen.“ Nicht minder besorgt zeigte sich die stellvertretende Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Fürth-Stadt, Waltraud Galaske: „Der Wasserversorger Infra Fürth bezieht rund 44 Prozent des Trinkwassers aus dem Gebiet Harrlach.“ Bei Überflutung des Fürther Trinkwasserschutzgebietes im Rednitzgrund steige dieser Wert sogar auf 100 Prozent. „Der Fürther Stadtrat hat klar Stellung bezogen und sich einstimmig gegen diesen Standort ausgesprochen. Das Fürther Wasserbündnis hat sich dem Protest angeschlossen.“Bedarf nicht zu deckenDie Trinkwasserschutzgebiete seien für die Region enorm wichtig, betonte Norbert Schöll von der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Allersberg. „Unser Wasserversorger kann den zusätzlichen Bedarf von 83.000 Kubikmeter Wasser für das ICE-Werk nicht stemmen.“ Vorrang habe die Gewährleistung der zukünftigen Versorgungssicherheit. „Andernfalls ist zu befürchten, dass die Neubildung des Grundwassers unter den Entnahmemengen liegen wird.“ Auf Dauer führe dies zu Engpässen in der Wasserversorgung.„Das Wasser aus dem Gebiet Harrlach ist besonders nitratarm und hat Mineralwasserqualität“, erklärte der ehemalige Forstdirektor Manfred Kinzler. Der hohe Bedarf des ICE-Werks zum Reinigen der Züge und Auffüllen der Frischwassertanks entspräche dem Bedarf mehrerer tausend Menschen und würde die Brunnen deutlich belasten.„Die Nationale Akademie der Wissenschaften, die Leopoldina, appelliert an die G7-Gipfelkonforenz, sofort mit konkreten Klimaschutzmaßnahmen zu beginnen“, informierte Tom Konopka, Bund-Naturschutz-Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken. Eine wichtige Forderung sei ein Stopp der Entwaldung. „Lokal steht das in großem Widerspruch zum Vorhaben des Bundesunternehmens Bahn.“Für Konopka ist die Ansiedlung des ICE-Werks am Nürnberger Hafen eine Alternative: „Das ist technisch und planerisch machbar – der beste Platz.“ Die Bahn sieht das, anders.