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Alle News aus dem Ressort Roth Bitte Platz nehmen auf Spalter | Schwabach & Roth Aktuell

Alle News aus dem Ressort Roth
Bitte Platz nehmen auf Spalter "Gschichtla"

SPALT - Die Stühle mit ihren Geschichten, die überall in der Altstadt Spalt verteilt waren, wurden zu einer Erfolgsgeschichte. Natürlich für die Einheimischen, die viele Geschichten mit den passenden Orten und Personen verbinden konnten, und die mit Hilfe dieser Geschichten in die eigene Vergangenheit, in die der Familie oder des Vereins eintauchen konnten. Die Aktion kam aber auch bei Touristen sehr gut an. Mit Begeisterung wurden die Texte gelesen und einzelne Stühle in der Stadt gesucht. Im Tourismusamt wird von sehr positiven Rückmeldungen gesprochen. Am Kirchweihwochenende 2021 wurden alle 94 Stühle ins Winterquartier samt erforderlichen Reparaturarbeiten geschickt.Den Winter über restauriertSeit vergangenem Wochenende sind sie nun wieder da, die bunten Stühle, die Spalter Geschichten erzählen. Einmütig standen sie über eine Woche lang alle im Bürgergarten – die vom letzten Jahr und auch die neuen, die inzwischen noch dazugekommen sind. Sie erzählen von den Behandlungsmethoden im ehemaligen Krankenhaus, vom Großbrand von 1911, vom Brauereikeller voller Wein am Ende des Krieges und von der Spalter Eisenbahn. Also alles „nur“ neue alte Spalter Geschichten?Ja, würde man sagen, wenn da nicht noch zwei Stühle dazugekommen wären. Zwei, die auf den ersten Blick so gar nicht zu den Spalter Geschichten passen. Zwei, die man schon an den kleinen Fähnchen erkennt, die an den Lehnen befestigt sind. Fähnchen in den Farben blau und gelb, den Landesfarben der Ukraine. Diese beiden Stühle erzählen keine eigentliche Spalter Geschichte, aber eine Geschichte, in der Spalter und Spalterinnen eine wichtige Rolle spielen: Ein Kinderstuhl erzählt vom Schicksal vieler Kinder im Krieg in der Ukraine. Der andere erzählt die Geschichte der Flucht einer ukrainischen Familie aus dem bombardierten Kiew über Polen nach Spalt auf den Nagelhof. Diese Flucht ist auf einem der Stühle dargestellt. Und da lohnt sich ein genauer Blick darauf. Wie sich die Farben der Bilder von der Ukraine nach Deutschland verändern, wie sich die Straße von Kiew über Polen nach Deutschland über den Stuhl windet, wie die in schwarz weiß stilisierten Kinder, je näher sie dem Nagelhof kommen, wieder bunt werden – so, wie das Leben der gesamten Familie. Viele Details mit hoher Symbolkraft lassen erahnen, welche Gefühle auf so einer Flucht dominierend waren. Der ausführliche Text fasst dies alles nochmals in bewegende Worte. Er schließt mit großer Dankbarkeit für die bisher erfahrene Hilfsbereitschaft in Spalt, für die Unterstützung durch die Familie Burkel vom Nagelhof, den Helferkreis, die Schule und den Kindergarten. Also doch auch eine Spalter Geschichte. Ein Sonnenblumenstuhl und ein Regenbogenstuhl rahmten im Bürgergarten die beiden ukrainischen Stühle ein. Symbolhaft auch das. Die Sonnenblume, die sich immer nach der Sonne, nach der Wärme und dem Hellen ausrichtet und der Regenbogen, der nach dem Regen wieder Sonnenschein ankündigt.Zurück in der AltstadtDieser Tage nun wanderten alle Stühle vom Bürgergarten aus zurück in die Altstadt. Dort stehen sie dann wieder und erzählen von Spalt, von Spalterinnen und Spaltern und nun auch von einer Familie aus Kiew, für die Spalt derzeit (Ersatz-) Heimat geworden ist – ein Ort von Sicherheit und Freiheit. Alle Stühle mit ihren Geschichten freuen sich, wenn sie weiter Zuwachs bekommen. Auf dass die Zahl 100 heuer erreicht und möglichst überschritten wird. Übrigens: Hier findet man weiterhin alle Stühle und alle dazugehörigen Geschichten.