2021-12-23 22:27:09
Ganz besonders gefreut hat uns der Kommentar einer Betroffenen, auf welchen wir noch reagieren möchten. Vielen Dank für euren Mut. Ich kann mir vorstellen, dass euch das Verhalten der meisten Menschen fremd und unverständlich vorkommt. Ironie, Sarkasmus, Lügen und oberflächliche Freundlichkeit sind Dinge, die ihr in eurer Welt nicht kennt und welche so euch so fremdartig und abstoßend vorkommen müssen, dass sie euch einen Übergang in unsere Welt nicht gerade erstrebenswert machen. Dazu kommt noch das scheinbar veränderte Verhalten der Menschen in den letzten zwei Jahren, welches zunehmend dem Verhalten von Tätern gleichen. Sie wissen es nicht besser. Die meisten Menschen wissen es nicht besser. Sie sind nicht böse, sondern blind und hörig. Sie sind genauso Opfer wie ihr - nur wissen sie es nicht.
Dass ihr diese Erfahrung mit eurer Therapeutin gemacht habt, tut mir außerordentlich leid. Ich möchte euch jedoch sagen, dass diese Menschen nicht böse sind. Sie wissen es einfach nicht besser. Auch Therapeuten suchen mitunter Schutz. Gerade wenn ein Therapeut durch euch in diese dunkle unbekannte Seite dieser Welt schaut, sucht er Halt in seiner eigenen Welt. Dies merkt man leider in der Pandemie sehr deutlich. Würde der Therapeut zusätzlich die Regeln seiner eigenen Welt komplett hinterfragen, so würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen und wahrscheinlich wäre er dann für euch keine Hilfe mehr. Es ist mir bewusst, dass ihr gerade diesen Weg geht. Ihr versucht eine euch bekannte Welt komplett zu hinterfragen und abzulehnen und gleichzeitig eine euch unbekannte Welt zu akzeptieren. Dabei braucht ihr Halt und diesen Halt kann euch ein Therapeut geben, auch wenn dieser nicht vollends versteht, welche Kräfte in dieser Welt wirken.
Doch euer Ziel ist es nicht, diese Welt vollends zu akzeptieren. Ihr wollt von eurer Seite der Münze auf den Rand gelangen, um dort zu balancieren. Eure Ziele sind, dass ihr nicht mehr dazu missbraucht werdet, anderen zu schaden, und dass im Gegenzug euch nicht mehr geschadet wird. Die Narben auf eurer Seele und eurem Körper sollen heilen können. Eure Therapeutin wird euch hoffentlich auf diesem Weg begleiten können, doch es ist euer Weg - nicht ihrer.
Zudem möchte ich noch sagen, dass es mir so vorkommt, als stünden wir derzeit in einem Krieg zwischen zwei Welten. Betroffene und Therapeuten sind die Munition dieses Krieges. Mit jedem Schritt, den ihr euch vom Kult lösen könnt, mit jedem abgelehnten Auftrag und mit jedem verpassten Feiertag schwächt ihr die Dunkelheit in dieser Welt und helft dabei, die Menschlichkeit in unserer Gesellschaft zu bewahren. Ich weiß, dass ist für euch mehr Kampf und Krieg, als wir uns jemals vorstellen können. Euer ganzes Leben war bisher ein Kampf und ihr seid so viel stärker als wir, die wir in einer Blase lebten. Doch ihr werdet nicht allein sein, dafür kämpfen wir. Jedes Versprechen, dass dies alles gut enden wird, wäre eine Lüge, da wir nicht in die Zukunft blicken können. Doch dieser Kampf - euer Kampf ist es wert. Ihr seid es wert, dass man für und mit euch kämpft.
Wir wünschen euch alles Gute. Leider bleibt uns nicht mehr als das...
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