2022-06-13 11:13:19
Thema: Hanf – kurze Vorstellung
Schauen wir uns einmal 3 Bereiche aus dem Alltag an:
1. Laut WWF besteht etwa die Hälfte aller Textilien weltweit aus Baumwolle.
2. Die beiden mit Abstand am meisten verwendeten Kunststoffe weltweit sind Polyethylen/PE (Erdöl) und Polypropylen/PP (Erdgas).
3. Unser Papier im Alltag wird zu 95% aus Holz gefertigt.
Nun könnte jedes dieser Hauptprodukte in ihrem Bereich leicht durch ein einziges Produkt ersetzt werden, nämlich Hanf. Aber wäre das überhaupt gut bzw. eine wirklich bessere Option zu bestehenden Rohstoffen? Schauen wir einmal drüber.
1.1 Kurz zu Hanf im Textilbereich
Von allen Naturfasern hat Hanfstoff den höchsten UV-Schutz. Außerdem ist er im Gegensatz zu Kunstfasern geruchsneutral. Hanf lässt sich gut färben, ist schmutzabweisend (geringer Energieverbrauch beim Waschen), reißfest, gleichzeitig auch weich und elastisch.
Hanfstoff ist sehr feuchtigkeitsregulierend, das bedeutet, dass der Stoff Feuchtigkeit schnell aufnimmt, sie aber auch gut wieder abgibt. Damit hängen temperaturregulierende Eigenschaften zusammen, die dafür sorgen, dass der Stoff im Sommer kühlt und im Winter wärmt.
(Quellen: LeStoff)
1.2 Hanf im direkten Vergleich zu Baumwolle
* Baumwolle verbraucht mehr chemische Pestizide, als jede andere wichtige Nutzpflanze; bei gerade einmal 2,4% der weltweiten Anbaufläche. Hanf ist von Natur aus rein biologisch und sehr robust und benötigt an sich keine Pestizide (sowohl beim Anbau, als auch bei der Ernte). Im Gegenteil, er verbessert sogar die Bodenqualität und entzieht der Erde Giftstoffe.
* Im Vergleich zu Baumwolle nimmt Hanf dreimal so viel Feuchtigkeit auf und trocknet auch dreimal so schnell wie Baumwolle.
* Für die Produktion von 1kg Fasern braucht Baumwolle 9,7l Wasser, Hanf dafür nur 2,1l und das während Hanf dieselbe Menge Material auf halber Fläche liefert.
2.1 Über Hanf als Kunststoff
Kurz und knapp könnte Hanf jeden beliebigen Kunststoff auf der Welt, in verschiedenster Zusammenstellung, ersetzen und verbessert dabei noch die Qualität und Leistung der Produkte, die ihn enthalten. Im Gegensatz zu Glasfasern sind Hanffasern zum Beispiel leichter, flexibler und widerstandsfähiger. Automobilkonzerne wie BMW, Mercedes und Bugatti setzen heute schon Hanfkunststoffe, aufgrund dieser Eigenschaften, in ihre Produkte ein.
2.2 Hanf im direkten Vergleich zu PP/PE Kunststoffen
Der Vorteil liegt auf der Hand. Während wir bei Hanfkunststoffen ein meist vollständig biologisch abbaubares Produkt haben, besitzen wir auf der anderen Seite mit PP/PE Kunststoffen wohl den Endgegner für unseren Planeten und hier insbesondere der Meere. Mit diesen Kunststoffen aus Erdöl/Erdgas haben wir sozusagen die Büchse der Pandora geöffnet, der wir nicht mehr Herr werden, gesetzt den Fall, dass keine drastischen, sofortigen Änderungen stattfinden. Wir produzieren von diesen NCHT biologisch abbaubaren Kunststoffen mehr, als wir wieder aufarbeiten/verwerten können. Wir wissen nicht mehr wohin mit der Scheiße und unsere Klos sind Ozeane/Meere, in die JEDE SEKUNDE 200KG PLASTIK gekippt werden (macht 8 MILLIONEN TONNEN/JAHR). Als Folge sterben jährlich mehr als 1 Million Seevögel und über 100.000 Meeressäuger, aufgrund der Schäden, die Plastik-, Chemie- und Ölabfälle in der Meeresumwelt verursachen. Verschmutzung des Bodens, der Luft, Mikroplastik, Artensterben und so weiter und so weiter und so weiter…
(Quellen: Malantis)
3.1 Hanf als Papier
Schon lange vor unserer Zeitrechnung war Papier aus Hanf, auf den verschiedensten Kontinenten, bekannt und blieb bis Ende des 19. Jahrhunderts auch der Hauptrohstoff für Papier. Hanf war der Grundstoff von Büchern, Bibeln, Landkarten, Papiergeld, Wertpapieren und Zeitungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion des Papiers mit Holz immer günstiger. Der Grund warum Holz in der Papierproduktion den Vorzug gegenüber Hanf bekam. Genug Wald zum abholzen war ja damals noch vorhanden. Nun haben diese paar Jahrzehnte aber schon gereicht, damit es mit den Waldflächen radikal bergab ging.
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