2021-11-14 10:11:05
Sonntag, der 14.11.2021:Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit! Jesaja 58,1
Nun, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wie wendet ihr euch dann wieder den schwachen und dürftigen Mächten zu, denen ihr von Neuem dienen wollt? Galater 4,9
Von Gott erkanntEs ist ein ernstes Kapitel aus dem Buch Jesaja, aus dem der heutige Losungsvers stammt. Gott machte hier seinem Volk, Israel, unmissverständlich klar, dass sie sich nur äußerlich nach seinen Maßstäben richteten. Wie
„eine Posaune“ sollte der Prophet seine Stimme erheben und die Missstände unter ihnen benennen: religiöse Heuchelei, Ungerechtigkeit, Streitsucht, Gewalt, Unbarmherzigkeit.(1) Es muss wie ein Schlag ins Gesicht gewesen sein, denn sie hielten sich für fromm und meinten, deshalb einen Anspruch auf Gott zu haben.
Ich meine, das hat jedem etwas zu sagen, der aufrichtig mit Gott leben will. Im Lehrtext benutzt der Apostel Paulus für das Leben mit Gott eine interessante Formulierung, in der ich mehr als ein Wortspiel sehe:
„Nun, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid …“ Wir sollten nicht meinen, Gott erkennen zu können, ohne dass er uns zuerst erkannt hat. Das bedeutet, er hat uns in all unserer Armseligkeit und Schwachheit gesehen und sich uns zugewandt. Durch Christus gab er uns Schönheit, Gerechtigkeit, Frieden und Vergebung. Wenn wir das glauben können, liegt es nicht daran, dass wir etwas dafür getan haben, sondern dass Gott alles getan hat. Was aber ist das, was wir tun können und sollen?
Wir sollen nicht mehr zurück in die alte Spur. In unserem Leben soll in erster Linie nicht mehr Gesetz, sondern Gnade sichtbar werden. Statt andere zu bedrücken, sollen wir ihnen helfen, frei zu werden. Wir sollen nicht mehr so tun, als gingen uns die Schwachen nichts an, sondern uns um sie kümmern. Nach Frieden zu streben soll uns wichtiger sein als endlose Streitereien. Um diese Punkte ging es auch bei den Israeliten. Hier hatten sie Gottes Wege verlassen. Gott helfe uns, dass wir als Christen nicht in äußerlicher Frömmigkeit stecken bleiben, sondern verstehen, was sein Anliegen ist.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen(1) Jes. 58,2-6
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