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POSITIVE RÜCKKOPPLUNG Die Printauflage (Tages- und Wochenzeit | NRD-Kultur

POSITIVE RÜCKKOPPLUNG

Die Printauflage (Tages- und Wochenzeitungen) sinkt in Deutschland, das weiß jeder. Einige Blätter behaupten sich besser als andere in einem insgesamt schrumpfenden Markt (Bsp. Junge Freiheit), aber nur ein paar ganz wenige wachsen (z.B. die grottenschlechte "Zeit", das Fischeinwickelblatt für Leute mit Abi).

Woran es liegt, dass immer weniger Zeitungen gekauft werden, ist nicht offensichtlich. Als Begründung schnell bemüht wird das Internet. Bloß, die größte Printauflage gab es in Deutschland Mitte der achtziger Jahre. Ab da fällt die Auflage, und zwar fast linear (s. Bild unten).

"Internet" klingt als Grund zwar gut, stimmt aber nicht - denn zeitungsähnliche Netzangebote, die im größeren Stil genutzt werden, gibt es frühestens seit den 2000er Jahren. Es fehlen also 15 oder 20 Jahre.

Anscheinend hat man es mit einem multifaktoriellen Geschehen zu tun. Mögliche Ursachen sind:

1. s.o., das Internet. Erklärt aber nur einen kleinen Teil.

2. Bevölkerungsrückgang? Nein, die Einwohnerzahl ist eher gestiegen.

3. Jahrzehntelange Umgewöhnung vom "Lesen" zum "Schauen"? Gut möglich!

4. Verdummung der Bevölkerung? Ist mir zu unkonstruktiv. Außerdem haben wir Schreiber da eben auch eine Bringschuld.

5. Qualitätsverfall in der Journalistik? Definitiv. Das spielt eine große Rolle, gerade in den letzten 5 bis 7 Jahren. Die meisten Presseerzeugnisse sind mittlerweile überflüssig. Alleine dieser Kanal ersetzt mindestens eine Wochenzeitung

6. Herstellungskosten? Eher nicht. Nie war es so günstig, eine Zeitung zu machen wie heutzutage.

Ich neige zu den Erklärungen 3 und 5. Das Tragische ist dabei, dass man nur dann ein interessantes, attraktives Print-Produkt machen kann, wenn man hochqualitativ arbeitet. Wenn man wg. mangelnder Qualität von Anzeigekunden, und öffentlichen und privaten Zuwendungen abhängt, dann muss man auch nach den Wünschen der Geber schreiben, und das vermindert wiederum die Qualität. Ein Teufelskreis.

#presse #lesen #schauen #deutschland