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HELD ODER MAULWURF Es gab sie in der DDR: die Leute, die trot | NRD-Kultur

HELD ODER MAULWURF

Es gab sie in der DDR: die Leute, die trotz aller Widrigkeiten hinter der Idee standen, dass der Staat und die Produktionsmittel dem Volk gehörten. Die auf den löchrigen, von Fertigbetonteilen umgrenzten Betriebshof der LPG schauten und darin gemeinsames Eigentum sahen. Viele Widrigkeiten gab's, aber immer noch besser als die Zigarrenkapitalisten im Westen.

Wenn man dahinter stand: war es dann folgerichtig, sich, der höheren Idee dienend, schuldig zu machen in einem anderen Sinne? In Uwe Tellkamps "Der Schlaf in den Uhren" spricht einer der Ich-Erzähler:

Dass das Heldentum dort beginnt, wo man sich für die richtige Sache die Finger schmutzig macht, ohne Schmutz geht es leider nicht zu in dieser Welt, und wir, die wir in der Burg saßen in unseren abgedunkelten Büros, hatten es auf uns genommen, die Idee von ihren Feinen zu befreien, eine wenig angesehene und bei den Feinden natürlich verhasste Tätigkeit, doch war sie nicht überflüssig, wir kamen in allen Systemen und Zeiten vor.

Die Gegenposition kommt mit weniger Überbau aus. Eine unserer Leser hatte den Beitrag über Gerhard Gundermann mit folgenden Worten kommentiert:

Der "nette" Gundi war bei der Staatssicherheit und hat damit sein Werk aus meiner Sicht zerstört. Als ich erfahren habe, dass er ein Spitzel war, habe ich all seine CDs in den Secondhandmusicshop gebracht. Ich kam nicht mehr ran, konnte mir seine Songs nicht mehr anhören.

Ich schrieb bereits, dass ich mich für nicht befugt halte, hier eine Position zu beziehen, denn ich bin im Westen aufgewachsen, moderieren könnte ich wohl, nicht aber urteilen. Wie sehen Sie, wie seht Ihr das? Gerne kommentieren. Kleine anonyme Umfrage anbei.

#DDR #StaSi #Dissidenten #Gundermann #tellkamp