2022-04-04 16:45:05
Vielleicht ist die Antwort zu einfach gefasst, doch letztlich ist es immer und immer wieder das Gleiche: große Völker entstehen, bauen auf — setzen neue Maßstäbe und verfallen irgendwann der Dekadenz, bis sie schließlich dahinsiechen und irgendwann nur noch die Geschichtsbücher zieren.
„Aber warum ist Rom gefallen? Wir haben viel zu viele Antworten. Es gibt die intellektuelle Antwort: Montesquieu sagte, die Römer hätten die Welt mit ihren republikanischen Prinzipien erobert, sie hätten ihre Prinzipien geändert, um sie einem Imperium anzupassen, und die neuen Prinzipien hätten es zerstört. Die moralische Antwort: Freizügigkeit, Luxus und Trägheit, ein Verfall des Charakters und der Disziplin. Die christliche Antwort des Heiligen Augustinus: Das sündige Rom fiel, um den Triumph der Stadt Gottes vorzubereiten. Die rationalistische Antwort der Freidenker des achtzehnten Jahrhunderts: Das Christentum, das Widerstandslosigkeit und Jenseitigkeit lehrt, hat die Römer gegenüber den Barbaren entwaffnet. Die politische Antwort: Cäsarismus, Verlust des Gemeinsinns, Versagen der Zivilmacht bei der Kontrolle der Armee. Die soziale(n) Antwort(en): der Klassenkampf und die Institution der Sklaverei, die Anreize für Veränderung und Fortschritt unterdrückt. Die wirtschaftliche Antwort: Stagnation des Handels, geringe Produktivität, Verknappung von Gold und Silber. Die physische Antwort: Ausbeutung der Böden, Abholzung der Wälder, klimatische Veränderungen, Dürre. Die pathologische Antwort: Pest und Malaria oder auch Bleivergiftungen durch Kochtöpfe und Wasserleitungen. Die genetische und rassische Antwort: das Schwinden des alten römischen Stamms durch Krieg und Geburtenkontrolle und seiner Vermischung. Die biologisch-zyklisch-mystische Antwort: Ein Imperium ist ein Organismus, und wie ein Lebewesen muss es Phasen des Wachstums, der Reife und des Niedergangs bis hin zum Tod durchlaufen.“ - Morris Bishop - „Das Mittelalter“
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