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Alle News aus dem Ressort Gunzenhausen
Ausstellung begibt sich auf die Spuren des Goldmachers von Gunzenhausen

Gunzenhausen - Um den Gunzenhäuser Naturheilpraktiker Johann Reichardt ranken sich viele Legenden: Okkulte Wissenschaften soll er betrieben haben, und bei seinen Hypnosekräften waren ganz bestimmt übernatürliche Kräfte am Werk; außerdem konnte er aus einem Klumpen Blei pures Gold herstellen. Angeblich. Formel zum GoldmachenFakt ist: 1925 wurde aus Stadtmauerresten am Marktplatz ein unscheinbares Glasgefäß mit geheimnisvollen Ingredienzien geborgen. Mit dabei, auf einem kleinen Schriftstück gekritzelt: die „Formel zum Goldmachen“. Für Reichardt der Beginn seiner Alchemistenkarriere, denn in der Folge führte er in seinem Felsenkeller aufsehenerregende Experimente durch. Noch heute weisen in Stein geritzte Symbole auf den Nimbus des Phantastischen. Volkes Stimme ist überzeugt: Der Reichardt, der hat das Geheimnis ums Gold gelüftet und sich reich gemacht. Wie sonst ließe es sich erklären, dass der Metzgerssohn am Ende seines Lebens 750 000 Mark und 21 Barren Gold hinterließ? Gunzenhäuser OriginalDieser und vielen anderen Fragen rund um Johann Reichardt ist Stadtarchivar Werner Mühlhäußer nachgegangen. Zusammen mit der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen präsentiert er noch bis 4. August eine Ausstellung namens „Johann Reichardt: Goldmacher, Naturheilkundiger, Zauberer – ein Gunzenhäuser Original“ mit wichtigen Exponaten aus dem Leben des Goldmachers von Gunzenhausen. In den 1920er-Jahren eröffnete Reichardt in Gunzenhausen eine Naturheilpraxis und machte sich schnell als „Wunderheiler“ einen Namen, auch weit über die Grenzen Gunzenhausens hinaus. Arme Menschen behandelte er häufig kostenlos, von Bauern ließ er sich mit Naturalien bezahlen. Alte Volkskunde wurde mit zeitgenössischer Medizin kombiniert, Reichardt vertrieb Tinkturen, Pillen und Öle. Bei seinen Kunden besonders geschätzt war sein „Drachenblut“, ein selbst gebrauter Likör, der gegen allerlei Wehwehchen helfen sollte. Privatzoo mit LöwenAuch privat war der Mediziner ein Kuriosum, hatte er doch das heutige Haus des Gastes samt markgräflichem Hofgarten erworben und dort einen Privatzoo mit Löwen, Flamingos und Affen eingerichtet. Ihn selbst erkannte man in der Stadt an seiner langen, aus der Zeit gefallenen schwarzen Robe und einer dunklen Mütze. Die Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen zeigt unter anderem eine originale Flasche „Drachenblut“, einige Werkzeuge zu den Goldmacher-Experimenten und die von Reichardt 1935 verfassten „Ratgeber für Gesunde und Kranke“. Außerdem lockt ein Gewinnspiel, bei dem das Gewicht eines „Goldklumpens“ geschätzt werden muss.Die Bücherei ist montags, donnerstags und freitags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs von 11 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.