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Der "Altstadt Bader" in Wassertrüdingen: Einblicke in ein Jahrhunderte altes Handwerks

Wassertrüdingen - „Vom Barbier zum Friseur“ lautet der Titel einer wohl einzigartigen Raritätensammlung zum Thema in Helmut Reichelts Friseurmuseum. Rund 5000 Exponate hat der Experte im Lauf der Jahrzehnte gesammelt, zu bestaunen sind die wertvollen Relikte beim „Altstadt Bader“ im Zentrum des Städtchens. 1979 rief die HeimatBereits Anfang der 1960er-Jahre schuf Helmut Reichelt senior mit der Eröffnung des ersten Salons in Wassertrüdingen den Grundstein für die kontinuierliche Entwicklung des Friseurwesens in der eigenen Familie. Sohn Helmut absolvierte seine Lehre im Geschäft von Ernst Kubat in Gunzenhausen. 1977 bestand er die Meisterprüfung in der Internationalen Friseurakademie Meininghaus in Forchheim. Es folgten weitere berufliche Stationen, ehe 1979 die Heimat rief. Ein modern eingerichteter Laden mit Damenabteilung stand zur Disposition, Helmut Reichelt nahm die Herausforderung an. Von nun an ging es steil bergauf. Mittlerweile stellt die Familie gleich sechs Friseurmeister in vier Salons mit mehr als 20 Mitarbeitern. Besonders stolz ist Helmut Reichelt auf seine Tochter Chiara, die mit 18 Jahren jüngste Friseurmeisterin Deutschlands gewesen ist. Kein Wunder, dass im Rückblick viele positive Erfahrungen und Erkenntnisse haften geblieben sind. Dazu zählen auch lustige Geschichten um Reichelts wunderbare Sammelobjekte. Die Besucher des Friseurmuseums dürfen sich auf eine ebenso informative wie humorvolle Führung durch die Epochen der Friseurgeschichte freuen. Das Repertoire erstreckt sich vom Bader und Barbier über den Perückenmacher bis zum heutigen Hairstylisten. Mit Stil und Liebe ausgestellte Kleinode erzählen fesselnde Episoden aus längst vergangenen Zeiten. Reichelt ist ein exzellenter Erzähler, der seine Zuhörer zu begeistern weiß. Ein Espresso oder Cappuccino zwischendurch lockert die Atmosphäre noch mehr auf. Die Exkursion bietet Unerwartetes, Skurriles und Faszinierendes. Kunstvoll verzierte Barttassen, ein Bild nur aus Haaren geknüpft, der 100 Jahre alte Föhn, erste Lockenwickler, Trockenhauben in Form von Vogelkäfigen, aus Haaren gefertigte Schmuckstücke, Shampoo als Pulver und das erste Mittel zur Haarwäsche in flüssiger Form aus dem Hause Schwarzkopf – historische Errungenschaften zur Körperpflege in unterschiedlichsten Varianten werden erleb- und nachvollziehbar. Leidenschaft fürs DetailReichelt lädt ein zu einer amüsanten Reise von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Der charmante Museumsführer verrät seine Leidenschaft fürs Detail. Er vermittelt seinen Gästen das Ambiente der 1920er- und 1960er Jahre, ist nach wie vor begeistert von der Eleganz jener Zeit. Was für ein Luxus! Gepolsterte Ledersitze können der Hygiene willen im Nu beidseitig verwendet werden. Des Weiteren darf an der Sitzfläche gekurbelt werden, mit diesem Trick fallen die abgeschnittenen Haare auf den Boden. Der Friseur als Hofbeamter gehörte einst zu den angesehensten Leuten. Nicht immer wurde mit der Klientel zimperlich umgegangen. Aus dem mittelalterlichen Berufsstand der Bader gingen Friseure, Barbiere, das Saunawesen, der medizinische Bademeister sowie Zahnärzte und sogar Chirurgen hervor. Überwiegend männliche Kunden ließen das damals kurioserweise beliebte Schröpfen, Aderlassen oder Zahnausziehen über sich ergehen. Ein "heißes" ErlebnisKörper und Aussehen waren den Menschen schon immer wichtig. Helmut Reichelt plaudert aus dem Nähkästchen. So berichtet er davon, dass die Ägypter bereits 4000 Jahre vor Christus ihre Haare mit Messern, Haarnadeln und Kämmen pflegten, unzählige Perücken trugen und ihre Haare färbten. Anno 1906 erfand Karl Ludwig Nessler aus Todtnau im Schwarzwald die Dauerwelle, in London wurde die erste elektrisch betriebene Apparatur vorgestellt. Den eitlen F[...]