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ZUR GERMANISCHEN HEILKUNDE*. Von Dr. Herbert Reier. 1936. Tei | Vaterländischer Weiberbund🌹

ZUR GERMANISCHEN HEILKUNDE*.
Von Dr. Herbert Reier. 1936.
Teil 2)
...
Aber dieser erste
Versuch war keineswegs erschöpfend. Es fehlen einige der
wichtigsten Sögur, u. a. die Njäla. Die Hauptquellen Gröns
sind die späte, stark mittelalterlich gefärbte Sturlungasaga
sowie die Biscupasögur. Es wird also nicht zwischen einheimischem, germanischem und gelehrtem mittelalterlichen
Wissen unterschieden.
Die Sögur sind das literarische Denkmal der Besiedlung Altislands.
Diese kolonisatorische Tat vollzog sich am Ende
des 9. Jahrhunderts. Von da an bis zum Jahre 1000 blieb
Island heidnisch. Die Sagaliteratur schildert in der Haupt¬
sache das Schicksal der Landnehmer, deren Lebensdaten im
sog. Besiedelungsbuch (Landnämabök) kurz zusammen¬
gefaßt sind, sowie das Schicksal der zwei auf sie folgenden
Generationen. Eine Saga ist also eine Geschichte. Sie gibt
Lebensdarstellungen und nähert sich oft dem Charakter einer
Chronik. Freilich sind auch romanhafte Motive in manches
Heldenleben mit eingeflochten, was besonders dadurch be¬
günstigt wurde, daß die Sögur erst im Anfang des 13. Jahrhunderts schriftlich aufgezeichnet wurden. wissen möchte. Die Saga schildert mehrfach zum Teil recht
eingehend die Kunst der Wundärzte und -ärztinnen. Darüber
hinaus sind auch andere Stoffe für die Medizingeschichte
überliefert. Tausende von Personen treten uns in den Sögur
entgegen, und von vielen wird uns etwas Wichtiges erzählt.
Es ist daher an der Zeit, diese nordgermanischen Quellen
der Medizingeschichte in vollem Umfang zu erschließen.
Die Einschätzung der Heilkunde war bei den Nordgermanen eine sehr hohe. In einem Eddalied, das dem jungen Sigurd sein Schicksal weissagt, wird dem Helden die Verheißung zuteil (Grfpisspä 17):
"Sie wird Dir Recken Runen lehren die alle Männer zu eigen wünschen:
In aller Menschen Mundart zu sprechen und gute Heilkunst.
Sei glücklich, Fürst!"•

* Nach einem Vortrag auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Geschichte
der Medizin und der Naturwissenschaften am 2. IX. 1935 in Bamberg.

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