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Alle News aus dem Ressort Roth Zwischen Autonomie und Ganztags | Schwabach & Roth Aktuell

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Zwischen Autonomie und Ganztagsbetreuung: So wandelt sich die Jugendarbeit

LANDKREIS ROTH - Preisfrage: Unter welchem Motto steht das Jahr 2022? Na? Wer jetzt an vom Aussterben bedrohte Baum- oder Tierarten denkt, liegt falsch. Obschon die Gruppe, um die es hier geht, auch als arg gebeutelte gilt: Wir schreiben nämlich das europäische „Jahr der Jugend“. Zwölf Monate sind jener Generation gewidmet, die unter Corona vorgeblich am meisten gelitten hat.Noch nix davon gehört? So geht´s vielen. Drum soll hier mal ein Wörtchen mit dem Kreisjugendring (KJR) geredet werden, der heuer nicht nur seinen 50. Geburtstag feiert, sondern bei dem sich zur Jahreswende auch ein offizieller Generationswechsel vollzogen hat: Bernhard Abt, KJR-Urgestein und langjähriger Geschäftsführer, durfte sich ins Rentnerdasein verabschieden - was pandemiebedingt sehr leise vonstatten ging. Seine Nachfolgerin Anja Völkl ist nicht ganz neu und hat trotzdem schon alle Hände voll zu tun im „Jahr der Jugend“. Einige Gedanken dazu...Bitte ergänzen, Frau Völkl: Die Jugendlichen von heute sind...Anja Völkl: …wieder politischer geworden. Sie wollen ein Wörtchen mitreden bei der Gestaltung ihrer Zukunft.Herr Abt?...sicher nicht schlechter als die von früher. „Die Jugend liebt den Luxus, hat schlechte Manieren, verachtet Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten...“ Sie wissen vermutlich, von wem das Zitat stammt?Bernhard Abt: Ja, vom ehemaligen Jugendamtsleiter Manfred Korth! (lacht) Im Ernst: Das Zitat hat er mal im Jugendhilfeausschuss gebracht. Die guten alten Griechen...Bingo! Die Feststellung stammt angeblich von Sokrates und dürfte somit älter als 2000 Jahre sein. Aber worauf beruht denn dieser miese Ruf, den junge Menschen über Jahrtausende konserviert haben?Bernhard Abt: Klassischer Fall von Generationenkonflikt!Anja Völkl: Klar, Jugendliche leben und denken anders als die Generation vor ihnen! Sie wollen eigene Fehler und Erfahrungen machen, auch wenn sie dazu über 1000 Steine stolpern müssen. Aber diejenigen, die einen Jugendplatz verwüsten, sind sicher nicht dieselben, die Angebote der organisierten Jugendarbeit in den Vereinen oder in den Jugendtreffs wahrnehmen und auf diesem Weg ihren Jugendplatz beispielsweise selbst mitgestalten – wie jüngst in Allersberg... Bernhard Abt: Stimmt. Oft sind die „Randalierer“ wenig integriert in den Gemeinden. Vielleicht, weil sie gerade hergezogen sind und keinen Anschluss haben. Hier zeigt sich dann die Wirksamkeit der Jugendarbeit. Sie ist bestimmt nicht die Heilsarmee für alle, trotzdem kann sie erheblich dazu beitragen, in Kontakt zu kommen.Vor diesem Hintergrund, Herr Abt: Sie waren – inklusive Praktikum – über 40 Jahre lang beim Kreisjugendring Roth aktiv, 25 Jahre davon als Geschäftsführer. Wo lagen während dieser Zeit die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?Bernhard Abt: Ich kann mich noch lebhaft erinnern, wie wir Anfang der 1980er Jahre dafür gekämpft haben, dass Wendelstein einen selbstverwalteten Jugendtreff kriegt. Diese Sehnsucht nach Autonomie... – das war damals beherrschend bei der Jugend. Aber in den meisten Kommunen kam wenig Verständnis dafür auf.Warum?Bernhard Abt: Es gab und gibt ja Vereine, die auch Jugendarbeit im Angebot haben – das muss reichen. So war jedenfalls die vorherrschende Meinung unter den Mandatsträgern. Es hat schon eine Weile gedauert, bis sich Jugendtreffs durchsetzten und mit ihnen die Einsicht, dass die Bedürfnisse von Jugendlichen ernst genommen werden sollten.Diese Einsicht ist geblieben, oder?Bernhard Abt: Die selbstverwalteten Jugendtreffs bilden aktuell eher die Ausnahme, denn mit der Zeit ist das „Politische“ ein bisschen verblasst. Die Jugendlichen waren einfach nicht mehr bereit, sich voll für einen Treff einzubringen, sich zu engagieren, das Ding in Schuss zu halten. Die Notwendigkeit Offener Jugendarbeit [außerschulische und außerv[...]