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50 Jahre Großgemeinde Rednitzhembach: Gelungene Hochzeit und die Grenzen des Wachstums

REDNITZHEMBACH - Mit einem Festakt für geladene Gäste hat Rednitzhembach die Jubelwochen zum 50. Geburtstag der Großgemeinde abgeschlossen. Sie war 1972 durch den Zusammenschluss von Rednitzhembach und Walpersdorf entstanden.Seit Anfang April hatte es rund zwei Dutzend Veranstaltungen gegeben, Konzerte, Ausstellungen, Führungen, Empfänge. Am Donnerstag kamen nun noch einmal 100 Persönlichkeiten zusammen, um zur "Goldhochzeit" zu gratulieren.Im Kleinen und im GroßenIm Mittelpunkt stand jedoch ein Vortrag des aus Rednitzhembach stammenden Historikers Dr. Markus Urban vom Nürnberger Verein "Geschichte für Alle", der den freiwilligen Zusammenschluss von Rednitzhembach und Walpersdorf kurz vor Beginn der eigentlichen bayerischen Gebietsreform in den großen geschichtlichen Zusammenhang setzte.Urban tat das allerdings nicht live im Saal des Gemeindezentrums, sondern vom heimischen Büro aus. Grund: Nach einer Corona-Infektion befindet er sich noch in häuslicher Isolation.Urban machte deutlich, dass der Zusammenschluss von Walpersdorf aufgrund enger Verflechtungen (Schule, Wasserversorgung) zwar logisch gewesen sei. Doch nicht zwangsweise hätte das zu einer eigenständigen Gemeinde führen müssen. Denn zusammen brachten die Alt-Gemeinden Rednitzhembach (1850) und Walpersdorf (1280) nur etwas mehr als 3000 Einwohner auf die Waage. Laut des damaligen Innenministers Bruno Merk lag die Richtschnur allerdings bei 5000.Also: Es hätte nachträglich - zum Beispiel - auch eine Eingemeindung nach Schwabach folgen können. Daraus wurde aber bekanntlich nichts.Die friedliche HochzeitWährend in Rednitzhembach recht friedlich Hochzeit gefeiert wurde, wurde andernorts heftig gerungen, manchmal auch gestritten. Röthenbach/St. W. wehrte sich noch jahrelang gegen Wendelstein, Schwand und Leerstetten konnten sich noch nicht einmal auf einen Namen einigen.Auf die Spitze getrieben wurde der Kampf um die Eigenständigkeit allerdings im unterfränkischen Ermershausen, das partout nicht Ortsteil von Maroldsweisach werden wollte. Unter Polizeischutz mussten die Akten vom alten ins neue Rathaus gebracht werden. Am Ende hatte die über zwei Jahrzehnte währende Rebellion allerdings Erfolg: 1994 erhielt der Ort seine Selbstständigkeit wieder.Ein QuantensprungBis dorthin hatte sich in Rednitzhembach schon ein Quantensprung vollzogen. 1972, in München wurden gerade die modernsten Olympischen Spiele der Neuzeit gefeiert, verfügte die noch junge "Großgemeinde" gerade einmal über zwei asphaltierte Straßen. Nach dem Zusammenschluss gab es einen dringenden Investitionsbedarf von 18 Millionen D-Mark - bei einem verfügbaren Kapitalstock von 200.000 Mark."Wir gehören zusammen"Nach Meinung von Markus Urban hat sich die neue Großgemeinde nicht zuletzt mit dem Bau des Gemeindezentrums eine Identität gegeben. Ein Vorzeigeprojekt an der neuen geographischen Mitte, das symbolisiere: Wir gehören zusammen.Urbans Fazit der Gebietsreform. Sie sei zum allergrößten Teil gelungen. Es seien aus über 7000 gut 2000 Gemeinden in Bayern entstanden, die jetzt aber leistungsfähig seien. Im Rückblick hätte man sich "manche Aufregung sparen können, auch in der Berichterstattung", so der Historiker.Tagblatt wetterte gegen die ReformUrban spielte damit auch auf das Schwabacher Tagblatt an, dessen damaliger Chefredakteur Arno Guder sich an die Spitze der Gegner der Gebietsreform gestellt hatte und dem damaligen Innenminister Bruno Merk ein "Spiel mit Grenzen" vorgeworfen hatte - eine Anspielung auf das legendäre "Spiel ohne Grenzen", das Schwabach 1971 im schweizerischen Solothurn gewonnen hatte.Seehofer demonstrierteAllerdings war Guder beileibe nicht der einzige Kritiker. Ein junger CSU-Mann namens Horst Seehofer gehörte in München zu den Gegendemonstra[...]