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Alle News aus dem Ressort Roth Von Roth nach Kiew fürs Visum? | Schwabach & Roth Aktuell

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Von Roth nach Kiew fürs Visum? Flüchtlingsfamilie kämpft mit absurder Bürokratie

ROTH/SCHWANSTETTEN - Wir haben es seit 24. Februar tagtäglich vor Augen: Das Leid und die Zerstörung, die der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine verursacht. Hunderttausende sind mittlerweile aus allen Teilen des Landes geflohen, das in weiten Teilen in Schutt und Asche liegt. In vielen Ländern Europas schlägt den vielen geflüchteten Frauen und Kindern eine überwältigende Welle von Hilfsbereitschaft entgegen.Niemand geht davon aus, dass die Geflüchteten in absehbarer Zeit in ihre Heimat zurückkehren können. Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse werden unbürokratisch erteilt, eine rasche Integration der oft hochqualifizierten Mütter in den Arbeitsmarkt und der Kinder und Jugendlichen in das Schul- und Ausbildungssystem wird angestrebt.Dass es jedoch Einzelschicksale gibt, die im Schatten der großen Hilfsbereitschaft durchs Raster zu fallen drohen, darauf macht ein Unterstützerkreis rund um den Schwanstettener Dr. Axel Zessin aufmerksam. Zessin sitzt für die SPD im Marktgemeinderat und ist seit Jahren im Landkreis in der Flüchtlingshilfe aktiv. Er erzählt eine Geschichte, die man angesichts der aktuellen Ereignisse kaum glauben kann.Aus nackter Angst geflüchtetSeit vielen Monaten kämpft die in Roth lebende Ukrainerin Roksolana K. mit der Ausländerbehörde am Landratsamt Roth um eine Aufenthaltsgenehmigung für ihre zwei kleinen Söhne. Die heute 31-jährige Neurologin ist bereits Ende 2015 Hals über Kopf mit ihrem Mann und dem damals acht Wochen alten Säugling auf dem Arm aus nackter Angst vor Repressalien wegen der politischen Aktivitäten ihres Manns nach Deutschland geflohen. Damals sahen die Behörden in Deutschland jedoch keinen Grund, der Familie Asyl zu gewähren.Roksalana K. war und ist eine echte Power-Frau. Sie wollte möglichst schnell Deutsch lernen, eine gute Arbeit und eine eigene Wohnung finden, unabhängig von staatlichen Hilfen werden. Was sie erlebt hat, ist, dass man ihr von Seiten der Behörden ständig Steine vor die Füße geworfen hat, wie sie schildert. Zu gering seien ihre Aussichten, dass ihr Asylantrag positiv beschieden werde, deshalb gebe es keinen Deutschkurs; für die Arbeit als Ärztin fehlte die Anerkennung der Qualifikation; eine Ausbildung an der Krankenpflegeschule zu machen, verwehrten die Behörden ebenfalls – man sehe keine Perspektive in diesem Land für sie.Deutsch gelernt und Arbeit gefundenDie Ukrainerin ließ sich nicht abwimmeln, fragte immer wieder nach Möglichkeiten. Deutsch hatte sie sich längst selbst beigebracht. Amtlicherseits holte sie sich eine Abfuhr nach der anderen. 2017 kam Roksolana K.s zweiter Sohn in Roth zur Welt. Ihr Asylantrag wurde endgültig abgelehnt. Man teilte ihr mit, dass sie mit den Kindern ausreisen müsse. Mit Hilfe eines Rechtsbeistands legte sie Widerspruch ein, erwirkte einen Aufschub.Jemand riet ihr, es lieber über die Einwanderungsmöglichkeit als akademische Fachkraft zu versuchen. Mit Hochdruck machte sie sich daran, die Anerkennung ihrer Diplome zu bewirken. Parallel dazu schrieb sie über 100 Bewerbungen. Das Bezirksklinikum Erlangen suchte händeringend Assistenzärzte in ihrem Fachbereich, bot ihr sofort eine Anstellung an. Eine eigene kleine Wohnung in der Kreisstadt hatte die Familie bereits gefunden.Die vermeintlich letzte Hürde stand Roksolana K. Anfang 2020 bevor. Das für die Arbeitserlaubnis erforderliche Visum für sich und die Kinder musste sie persönlich in der Botschaft in Kiew beantragen. Dann kam die Pandemie dazwischen. Während die Lage in Deutschland noch einigermaßen überschaubar war, war die Ukraine Hochrisikogebiet. Trotz Bedenken entschloss sie sich dennoch zu fahren, die Kinder aber aus Sorge um deren Gesundheit in Roth zu lassen. Damals war ihr nicht klar, welche Folgen diese aus Sicht einer Mutter einzig richtige Entsc[...]