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Schwerkranke sind in der letzten Lebensphase nicht alleine: So hilft das Hospiz Nürnberg-Mögeldorf

Nürnberg - Der Begriff Hospiz leitet sich vom lateinischen Begriff "hospitium" ("Herberge") ab: Hospize versorgen unheilbar kranke Menschen in der letzten Lebensphase. Manchmal brauchen Schwerkranke nur wenige Stunden oder Tage diese Hilfe, manchmal dauert es Monate oder gar Jahre. Doch Trauer, Leid und Schmerz müssen nicht permanent die Oberhand haben - auch schöne und intensive Momente wie Eis essen, Lachen oder Unterhaltungen prägen diese Zeit. Der evangelische Gemeindeverein Mögeldorf hat viele verschiedene Angebote für Schwerkranke entwickelt. Laut Vorstand Günter Beucker ist das Konzept in seiner Form in Deutschland einmalig.Zusammenhalt im TageshospizSeit gut einem Monat besucht Gerda Distler das Tageshospiz im Mathilden-Haus. Nach einem Besichtigungstermin entschied sich die 78-Jährige schnell dafür: "Es ist alles wunderbar." Zweimal die Woche kommt sie tagsüber in die helle, freundliche Einrichtung, die bis zu sechs Menschen werktags von 8 bis 16 Uhr aufnehmen kann. Gerda Distler plaudert mit den anderen Gästen, isst mit ihnen in der großen Wohnküche, macht kleine Ausflüge - und wenn sie eine Pause braucht, dann zieht sie sich in ihr Einzelzimmer zurück und beobachtet vom Fenster aus die spielenden Mädchen und Jungen des Kindergartens gegenüber.Besonders angetan hat es ihr Sibu, die Mischlingshündin von Sabine Wittmann, die das Tageshospiz leitet. Die Hündin holt sich regelmäßig ihre Streicheleinheiten ab. "Wenn ich zu früh aufhöre, dann stupst sie mich mit der Pfote an, damit ich weiter mache", sagt Gerda Distler und lächelt.Bestens versteht sie sich mit Ursula Laubmann, die schon seit zwei Jahren die Einrichtung besucht. "Ich könnte auch ein Schild mit dem Aufdruck Inventar tragen", scherzt Laubmann. Die 73-Jährige sitzt im Rollstuhl, daheim wird sie von ihrem Mann gut versorgt. Doch auch er braucht mal etwas Zeit für sich - und deswegen verbringt sie drei Tage in der Woche im Mathilden-Haus: "Mein Mann kann doch nicht die ganze Zeit um mich herum wuseln."Leiterin Sabine Wittmann und ihr Team bieten den Gästen von Montag bis Freitag Betreuung, therapeutische Beschäftigung und Pflege - und am späten Nachmittag geht es für die Gäste wieder nach Hause. Sie werden also tagsüber gut versorgt und sind abends wieder in der vertrauten Umgebung, beim Partner, in der Familie. Die 2019 eröffnete Einrichtung ist das erste gesetzlich anerkannte Tageshospiz in Deutschland. Leiterin Sabine Wittmann sagt: "Unsere Gäste erleben hier eine Gemeinschaft, sie nehmen am Leben teil. Wir gehen an die frische Luft, holen uns ein Eis oder gehen zum Einkaufen."Eine Wohngruppe im HeimSeit März 2020 bietet die Wohngruppe "LebensWeGe" im Mathilden-Haus bis zu fünf schwerstkranken Menschen ein Zuhause - damit hat man bayernweit ein neues Angebot geschaffen. Es richtet sich an Personen, die nicht alleine und trotzdem selbstständig leben wollen und die ihre Wohnung bereits aufgegeben haben oder dort wegen ihrer Krankheit nicht mehr leben können. Hier ist Platz für Menschen, die zwar eine lebensbedrohliche Erkrankung haben, aber noch so stabil sind, dass das Hospiz noch nicht der richtige Ort ist.Ein Ort zum SterbenEine Kerze brennt Anfang Juni auf dem Tisch im Flur vom stationären Hospiz im Mathilden-Haus: Das bedeutet, dass vor kurzem ein Mensch gestorben ist. Pflegedienstleiter Stefan Wiesmüller und sein Team begleiten bis zu 14 schwer kranke Menschen in der letzten Phase ihres Lebens. Erfüllend sei seine Arbeit, berichtet er. Viele Krebspatienten sind in seiner Obhut. Und ja - sie kämpfen mit Schmerzen, Übelkeit oder Erbrechen. "Wir sorgen dafür, dass sie gut versorgt werden."Seit der Eröffnung im Jahr 1997 hat das Personal mehr als 3390 Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet. N[...]