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Wie man beim beliebten Seifenkistenrennen in Nürnberg noch mitfahren kann

Nürnberg - Mut braucht Jean-Pascal Becker, wenn er am 3. Juli auf der etwa drei hohen Rampe in seinem „American Truck“ auf den Startschuss wartet. Doch der Elfjährige beschreibt den Moment als „cooles Gefühl“. Die Vorfreude auf das 13. Nürnberger Seifenkistenrennen überwiegt bei dem Piloten der Seifenkistenfreunde Nürnberg. „In der freien Klasse macht es mir großen Spaß zu fahren, da kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen“, sagt Jean-Pascal.Bei der „freien Klasse“ zählt nicht, wer als Schnellster ins Ziel kommt, sondern wer über mehrere Läufe am gleichmäßigsten gefahren ist – es geht also auch um Taktik“, betont Norbert Bauer, Organisator des Seifenkistenrennens und Vorsitzender der Seifenkistenfreunde Nürnberg. Auch könnte der Junge den Pokal für die „schönste Seifenkiste“ gewinnen – eine unabhängige Jury entscheidet das an dem Renntag.Als weiteres Hobby nennt der Schüler Fußballspielen beim Allgemeinen Sportverein Nürnberg (ASN) Pfeil Phönix am Marienberg. Von einigen gleichaltrigen Freunden wird er am Renntag unterstützt. Die Idee für seine Seifenkiste, mit der er in der „freien Klasse“ antritt, hatte er vor einigen Monaten, als er im Internet nach Inspiration gesucht hatte. Zunächst wollte er eine Art „Papa-Mobil“ bauen – nach Vorbild des Gefährts des Papstes.Für Jean-Pascal Becker ist 2022 bereits das dritte Seifenkistenrennen. „Mir geht es um den Spaß und das Miteinander“, sagt er. Zu dem Sport kam er über den Aktivspielplatz Wöhrder See, das Team dort hatte einen Fahrer gesucht. Seit etwa eineinhalb Jahren sägt, schraubt und hämmert Jean-Pascal an seiner Seifenkiste; unter Corona-Bedingungen waren die Herausforderungen natürlich noch größer als ohnehin schon. „Jetzt sind wir fast fertig“, sagt der Sechstklässler der Wirtschaftsschule Nürnberg.Keine Herausforderung zu großSein Coach Norbert Bauer erzählt von Herausforderungen rund um die Materialbeschaffung Anfang 2022: Schwierig war vor allem, die beiden Bodenbretter des Gefährts richtig zu verkleben. Doch für den 68-Jährigen, der etwa seine 40. Seifenkiste fertig stellt, ist keine Herausforderung zu groß. Die Faszination Seifenkiste treibt ihn ebenso an, wie die Begeisterung der Kinder. „Es hält jung“, sagt er schmunzelnd.Noch fehlen für den Truck: Mechanik, Lenkung, Bremsen. Vorne drauf soll ein Mercedesstern, seitlich Flammen gemalt, ein Kühlergrill soll gefräst werden – und Auspuffrohre werden als Dachrinnen montiert. „Vielleicht kriegen wir den Truck sogar zum Qualmen“, überlegen beide. Beim Bemalen will die ganze Familie Becker mithelfen. Trainiert wird bald auf einem kleinen Hügel im Stadtteil Wöhrd, unweit der Werkstatt von Norbert Bauer. Denn technisch müssen die Seifenkisten am Renntag einwandfrei funktionieren, sonst kommt man nicht durch die technische Abnahme.Es gelten die Regeln des Deutschen Seifenkisten Derby (DSKD). Norbert Bauer ist übrigens stolz, wieder eine historische Seifenkiste aus den 1950er Jahren „gerettet“ zu haben. Der „Eisen-Hans“ aus gedengeltem Blech kommt aus Hessen – über das Internet wurde Bauer fündig. Das Gefährt verfügt noch über originale Opel-Achsen, die von dem Autobauer bis 1971 produziert worden waren. Antreten wird diese historische Seifenkiste im Rennen um den Nürnberger Gedächtnispokal – und unterstreicht die lange Tradition von Seifenkisten in Nürnberg. Zu sehen sein werden an diesem Tag noch zahlreiche weitere Schmuckstücke.Anmeldung läuftDas 13. Nürnberger Seifenkistenrennen findet am Sonntag, 3. Juli, von 11 bis 17 Uhr in der Nürnberger Tullnaustraße statt. Die Tullnaustraße ist an diesem Tag für den regulären Autoverkehr gesperrt – die Straße gehört ganz den Kindern. „Wir freuen uns sehr, dass wir wieder das erste normale Rennen seit 2019 organisieren können“, sagt Organisator Norbert Bauer. Unt[...]