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Gepäck-Chaos am Flughafen Nürnberg: Deswegen hat der Airport ein Personalproblem

Nürnberg - Eine unselige „Verkettung von Ereignissen“ sei das Gepäckchaos am Nürnberger Flughafen am Pfingstwochenende gewesen, formuliert es Airport-Sprecher Christian Albrecht: Technikprobleme am Gepäckband, außerplanmäßige Flüge und Krankheitsstände bei Mitarbeitern hätten zu dem Ausnahmezustand geführt.Problem war bekanntVor allem ist das Problem aber darauf zurückzuführen: Es gibt zu wenig Personal. Schon lange habe man darauf hingewiesen, teilte ein Mitarbeiter unserer Redaktion mit. Man habe aber nicht reagiert, so der Vorwurf. „Es ist kein Geheimnis, dass das Personal knapp ist“, sagt Albrecht. Während der Corona-Pandemie war Personal abgebaut worden, Personal, das man jetzt dringend braucht. Den Umgang mit diesem Engpass hatte Flughafen-Geschäftsführer Michael Hupe im Mai als „größte Herausforderung“ bezeichnet. „Nun müssen wir für die starken Sommermonate im operativen Bereich 140 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden.“ Wie viele man bereits gewonnen hat, darüber konnte der Flughafen heute (noch) keine Auskunft geben.Ein Problem, das nicht nur in Nürnberg besteht: Rund 20 Prozent Bodenpersonal fehlt im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit laut Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV bundesweit. Die Flughafenbetriebsräte schätzen den zusätzlichen Bedarf auf 5500 Leute. Das Problem besteht europaweit. Ob Amsterdam oder Manchester - überall gibt es Berichte über chaotischen Zustände an den Flughäfen. „Die Leute wollen wieder unterwegs sein, auch Züge und Autobahnen sind voll“, sagt der Flughafen-Sprecher Albrecht.„Billig, billig, billig“Viele Passagieren treffen auf zu wenig Personal. „Die Situation, die wir jetzt haben, war absehbar“, sagt der Nürnberger Verdi-Gewerkschaftssekretär für Personenverkehr Stefan Wolf, in dessen Zuständigkeit auch die Flughafen-Mitarbeiter fallen. Schon seit einem halben Jahr würden Mitarbeitende immer wieder über die hohe Arbeitsbelastung durch den Engpass beim Personal klagen. Die Krankheitsstände seien schon vorher hoch gewesen. Man habe zwar sozialverträglich abgebaut, ohne betriebsbedingte Kündigungen, räumt Wolf ein. Aber letzten Endes habe man doch den Marktdruck weitergegeben. „Billig, billig, billig“ - dieser Trend bei den Tickets hat direkte Auswirkungen auf die Personalkosten. Rationalisierung war das Motto.Das Personal, das während der Pandemie abgebaut wurde, jetzt schnell wieder zu bekommen, sei sehr schwierig. „Es ist harte Arbeit“, sagt Wolf. Bis zu 20 Tonnen schleppe jemand in einer Schicht, der bei der Gepäckverladung arbeitet. Teils im Freien, bei Wind und Wetter. Viel an Attraktivität habe die Arbeit am Boden verloren. Viele ehemalige Mitarbeiter seien in andere Berufe abgewandert. „Wo das Personal jetzt herkommen soll, sehe ich nicht“, sagt Wolf. Zumal Corona nicht vorbei sei. Was ist im Herbst? Wird man da als Arbeitskraft am Flughafen dann noch gebraucht oder legt die nächste Welle wieder alles lahm? Bedenken, die potentielle Bewerber zudem abhalten könnten. Das Personalproblem wird uns noch lange beschäftigen, ist sich Wolf sicher.Er kreidet der Politik - Anteilseigner der Flughafen GmbH sind Stadt Nürnberg und der Freistaat Bayern - an, bei den Sparmaßnahmen zu privatwirtschaftlich gedacht zu haben. Eine wichtige Infrastruktur wie der Flughafen sei aber etwas anderes: „In die muss man auch investieren.“