🔥 Fett schnell verbrennen. Erfahren Sie wie! 💪

Alle News aus dem Ressort Nürnberg Wie einer fränkischen Firma | Nürnberg Aktuell

Alle News aus dem Ressort Nürnberg
Wie einer fränkischen Firma die Revolution auf dem Kleidermarkt gelingt

Ansbach - 16 Kleidungsstücke schmeißt laut Verbraucherzentrale jeder Bundesbürger jährlich weg – die Summe sind rund 1,1 Millionen Tonnen Textilien pro Jahr. Bislang beschränkt sich das Recycling von Kleidung, die nicht im Secondhand-Markt landet, oft darauf, zu Putzlappen oder Dämmstoffen verarbeitet zu werden. Doch das soll sich ändern. Das im April 2022 gegründete Unternehmen Turns aus Ansbach will als erste Firma Kleidung herstellen, die aus recycelten Fasern besteht. Welche Rolle dabei Mützen spielen und wie jeder das Projekt unterstützen kann, erklärt Mitgründer Christian Dengler. Herr Dengler, wenn ich bei Turns einen Schal oder eine Mütze kaufe, kaufe ich nicht nur ein Kleidungsstück, sondern eine Innovation. Wieso? Die große Neuheit an unserem Projekt ist, aus gemischten Altkleidern neue Kleidung – also die Mützen und Schals –herzustellen. Bisher ist es so, dass es zwar schon Neuware gibt, in der recycelte Fasern enthalten sind. Diese recycelten Fasern sind aber aus Industrial Waste gemacht, das heißt aus sortenreinen Industrieabfällen. Ein Problem besteht schon lange und rückt – vor allem seit Kleidung zu billiger Massenware verkommen ist – häufiger in den Fokus: Das Recyceln von Mischfasern – also zum Beispiel einer Hose, die aus Baumwolle und Polyester besteht – ist bisher nicht serienreif entwickelt. Die Mützen und Schals bestehen aus recyceltem Garn. Wie gelingt Ihnen, was große Firmen offenbar nicht schaffen? Die Idee für das Innovationsprojekt hatte meine Mitgründerin Katja Wagner. Sie arbeitet schon seit zehn Jahren im Textilbereich, hatte zuvor schon das Label „Myturns“ gegründet, über das sie vegane, nachhaltige und fair produzierte Sneaker verkauft hat. Inzwischen sind wir zu dritt unter dem Label Turns unterwegs. Als wir Turns im April gründeten, machten wir uns auf die Suche nach Lieferanten für ein Garn aus post consumer waste, also aus gebrauchter Kleidung. Ein fertiges Garn fanden wir nicht und so haben wir nach Partnern gesucht, die ein solches Garn für uns herstellen könnten. In Gronau fanden wir einen Recycler, der erstmals ein Verfahren entwickelt hat, mit dem es durch einen besonders sanften Reißprozess gelingt, Fasern in einer ausreichenden Länge aus den Alttextilien rauszuziehen – aus denen man dann neue reißfeste Garne machen kann. Das ist etwas völlig Neues. Der Reißprozess ist aber erst einer der ersten Schritte, wie geht es weiter? Dafür mussten wir Deutschland verlassen, weil es hier keine Firma gibt, die die Garne spinnen kann. Aber die Niederlande sind da schon weiter, dort unterstützt die Regierung Forschungsprojekte, die nachhaltige Textilherstellung im Blick haben. Und kurz hinter der Grenze fanden wir eine Spinnerei, die nun aus unseren Fasern neues Garn herstellt. Das wiederum wird in eine bayerische Stickerei gebracht, die daraus die Mützen und Schals strickt. Von dort werden die Stücke dann klimaneutral zum Kunden geschickt. Der gesamte Prozess von der Sammlung der Altkleider – die wir in den vergangenen Wochen in bayerischen Innenstädten durchgeführt haben – bis zur Produktion findet in einem Radius von 550 Kilometern rund um Ansbach statt. Zwei Mitbegründer von Turns, Angelique Thummerer und Sie, studieren noch, Ihr Unternehmen ist noch ganz jung. Wie bezahlen Sie die Herstellung der Mützen und Schals? Natürlich spielt der finanzielle Aspekt eine Rolle. Deswegen sind die Mützen und Schals die Basis eines Crowdfunding-Projekts. Man bestellt quasi jetzt einen Schal oder eine Mütze und bezahlt sie. Bekommen wir darüber – und natürlich auch über Geldspenden – bis zum 12. Juni genug Geld zusammen, können wir in die Produktion einer ersten Charge gehen. Und wir werden das Ganze wissenschaftlich begleiten – wir wollen sehen, wo man im Produktionsprozess noch etwas ver[...]