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Frankreich zieht sich militärisch zunehmend aus den ehemaligen | Nachrichten von Gestern und Heute

Frankreich zieht sich militärisch zunehmend aus den ehemaligen Kolonien in der Sahel-Zone zurück. Seit 2013 hatte das französische Militär in Mali gegen einen islamistischen Aufstand im Norden gekämpft. Frankreich hat seitdem wiederholt sein Bedauern ausgedrückt, dass es fast im Alleingang die Sicherheitslage in der gesamten Sahel-Region verteidigen müsse. Nach einem Wiederaufkommen islamistischer Anschläge seit 2018, begannen die französischen Truppen 2021 ihren Abzug aus der Sahel-Zone. Bereits 2017 hatte Frankreich eine regionale Eingreiftruppe der „G5 Sahel“-Länder aufgebaut und immer wieder NATO-Verbündete aufgerufen, sich an dem Krieg zu beteiligen. Der französische Einsatz war aus vielen Gründen umstritten: Im Oktober 2021 warf die malische Regierung Frankreich vor, die terroristischen Milizen ausgebildet zu haben, die gegen malische Truppen gekämpft hatten.
An die Stelle Frankreichs tritt in Mali Russland. Russische Söldner waren bereits in Libyen und im Sudan aktiv, seit 2021 auch in der Zentralafrikanischen Republik. 2021 schloss Russland außerdem militärische Kooperationsabkommen mit Nigeria und Äthiopien. Auf Einladung der malischen Regierung und mit der Unterstützung der landesweiten Proteste übernimmt Russland nun die ehemaligen französischen Militärbasen.
Was alle westlichen militärischen Interventionen gleich haben, ist die Übernahme von sehr umstrittenen Begriffen, wie „Terror“. Wie ich im DRK-Abschnitt „Das Wesen der Konflikte“ dargelegt habe und in weiteren Abschnitten noch ausführen werde, ist dieser Begriff gefährlich vereinfachend. In Ostafrika stellt er die mystisch-fanatischen Gotteskrieger der ADF auf die selbe Stufe wie islamistische Rebellionen und islamistische Bürgerkriegsparteien. Die Definition von sowohl ADF, als auch ASWJ als IS-Terrorgruppen vereinfacht den Konflikt derart, dass der falsche Schluss nahe liegt, der Konflikt könne nur durch militärische Interventionen gelöst werden. Dieses Narrativ wird von lokalen Politikern, ausländischen Staaten und ausländischen Medien gefördert. Ich bin der Meinung, dass sich die globale (Klima-)Gerechtigkeitsbewegung kritisch mit den Bewegungen hinter dem Schlagwort „Terror“ beschäftigen sollte. Auf diese Weise können die Konflikte, nicht nur in Ostafrika, viel besser verstanden werden und nur mit umfassenden Verständnis können diese Konflikte gelöst werden. Dazu gehört im Sinne des Non-Interventionismus vielleicht auch, manche Konflikte einfach Konflikte sein zu lassen.