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2.4.4 Uran Uran war besonders seit den 1970ern von zentraler B | Nachrichten von Gestern und Heute

2.4.4 Uran
Uran war besonders seit den 1970ern von zentraler Bedeutung. Damals verringerten die erdölfördernden Staaten der OPEC ihre Erdölproduktion und erhöhten auf diese Weise die Preise. Die USA und große Teile Europas diversifizierten in Folge dessen ihre Energieerzeugung, indem sie beispielsweise die Atomkraft ausbauten. 2012 deckte das Uran 74% der Energieversorgung Frankreichs, 30% von Großbritannien, Japan und Deutschland und 20% von den USA. Für Frankreich ist mit 2/3 das größte Uran-Herkunftsland Niger, das nicht in Ostafrika liegt. In der DRK wird Uran schon seit 1915 abgebaut, allerdings zunächst nur als Nebenprodukt des Radiumabbaus. Auch nachdem die schädlichen Folgen von Radioaktivität bekannt wurden, wurde Uran häufig ohne Schutz abgebaut (5).
Als 1938 die Kernspaltung entdeckt wurde, erweckte das radioaktive Uran das Interesse der USA. Die 1945 auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Atombomben enthielten kongolesisches Uran. Auch nach 1945 und der kongolesischen Unabhängigkeit 1960 behielten die USA die Kontrolle über das kongolesische Uran. Bevor der US-freundliche Diktator Mobutu 1965 die Macht in der DRK übernahm, spaltete sich die Uran-reiche Provinz Katanga ab, um ein unabhängiger Staat zu werden. Dieses Vorhaben scheiterte, aber während der heiklen Übergangsphase von US-freundlicher Kolonialherrschaft zur US-freundlichen Diktatur, konnten die USA auf eine US-freundliche Regierung in Katanga setzen. Damals deckte die DRK 60% der globalen Uran-Nachfrage (10). Zu dieser Zeit, während des Kalten Krieges nützte das kongolesische Uran zur Atomwaffen-Aufrüstung. Während der Kongo-Kriege vor gut 25 Jahren war illegaler Handel mit Uran eine Einnahmequelle für einige Kriegsparteien. Das Uran soll seinen Weg nach Nordkorea und in den Iran gefunden haben (14). Nachgewiesen sind nach 2000 aber nur Schmuggelrouten nach Europa, China, Südkorea, Pakistan und den Iran – nachgewiesen durch die Enthüllungen von WikiLeaks (14).
2010 unterzeichnete die kongolesische Regierung einen geheimen Vertrag mit dem mehrheitlich staatlichen französischen Energiekonzern Areva zur industriellen Ausbeutung der Uran-Vorkommen (5). Areva ist in allen Bereichen der Wertschöpfungskette für Uran vertreten (18) und für verantwortungslosen Umgang beim Abbau des radioaktiven Urans im Niger bekannt. Deutschland importiert 45% seines Urans von französischen Konzernen, wie Areva und deutsche Institutionen arbeiten eng mit Areva zusammen: Siemens kooperiert auf einer technischen und finanziellen Ebene, die Deutsche Bank, die Landesbanken von Nordrhein-Westfahlen und Baden-Württemberg finanzieren die Uran-Förderung (2229). Die Nachfrage nach Uran wird laut der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA weiter wachsen (6) und angesichts der neuesten Entwicklungen, Atomenergie als „klimafreundliche Energiealternative“ einzustufen, ist nicht damit zu rechnen, dass die IAEA unrecht hat. Die DRK wird das verhältnismäßig wenig berühren, weil ihre größten bekannten Reserven bereits ausgebeutet sind (7).