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2 Die Demokratische Republik Kongo DRK 2.4 Rohstoffe und Bergb | Nachrichten von Gestern und Heute

2 Die Demokratische Republik Kongo DRK
2.4 Rohstoffe und Bergbau
2.4.3 Kobalt
Kobalt wurde lange als „Nebenprodukt“ des Kupfer- und Nickelabbaus gesehen, nimmt aber seit zwei Jahrzehnten an Bedeutung zu, da es bei der Produktion von Lithium-Batterien verwendet wird. Inzwischen nimmt die Bedeutung des Rohstoffs tendenziell wieder ab, unter anderem, weil Batterien kleiner werden. Und der Standort DRK verliert weiter an Bedeutung wegen gestiegener Steuern, Unsicherheit und teurer Transportwege. Kobalt aus Marokko und Australien ist inzwischen deutlich attraktiver. Nichtsdestotrotz spielt der Rohstoff im Osten der DRK noch immer eine bedeutende Rolle.
2/3 der Kobalt-Vorkommen der DRK befinden sich in den Händen „westlicher“ oder „ostasiatischer“ Konzerne, die ihre Unternehmen durch Kredite finanzieren. Das restliche Drittel wird noch immer manuell abgebaut und befindet sich häufig im Einflussbereich chinesischer, indischer oder libanesischer Auswanderer. Diesen Auswanderern wirft der Cobalt-Beauftragte des staatlich-kongolesischen Bergbaukonzerns Gécamines vor, ein „quasi-mafiöses System“ errichtet zu haben. Teile dieses „schmutzigen Kobalts“ gelangen über irreguläre Geschäfte wieder in den Besitz der ausländischen Konzerne.
Im März 2021 eröffnete Gécamines seinen Plan, den informellen Kobalt-Sektor zu formalisieren, indem die abgebauten Mineralien per Blockchain überwacht und nachverfolgt werden sollen. Blockchain ist ein Datenverarbeitungssystem, das laut einer Analyse von 2018 eine Erfolgsquote von 0% aufweisen konnte. Nichtsdestotrotz ist das ein Ansatz des kongolesischen Staaten, endlich auch mit einem fairen Anteil an den Profiten aus dem Kobalt-Handel teilzuhaben.
Als Vorbild für die Kontrolle über den weltweiten Handel mit dem Kobalt sieht Gécamines die OPEC, ein Vorhaben, das im letzten Jahrhundert gescheitert ist, weil die USA durch den Petro-Dollar und Waffenlieferungen das Kartell unterwanderte. Derzeit befinden sich gut 51% der bekannten Kobalt-Lagerstätten in der DRK, gefolgt von Australien mit 20% (2). Diese Zahlen schwanken je nach Quelle stark. 2020 stammten gut 68% des global geförderten Kobalts aus der DRK, wohingegen Australien nur 4% der globalen Fördermenge stemmte (2). Das heißt, dass die Ressourcen der DRK schneller ausgebeutet werden, als die von Australien, sie also auch schneller erschöpft sein werden. Bis 2025 soll die DRK mit den Glencore-Expansionsplänen wohl 73% der globalen Nachfrage fördern. Bis 2026 wird sich die Nachfrage nach Auto-Batterien, in denen Kobalt verbaut wird, laut Morgan Stanley verachtfachen. Die DRK hat also durchaus die Möglichkeit, auf diesem Feld Macht auszuüben. Mit der neuen Supergewinnsteuer tut sie das bereits ein wenig.
Aber angesichts der Übermacht der USA und dem vergleichsweise geringen Einfluss der DRK auf den Kobalt-Markt, ist ein erfolgreiches Kobalt-Kartell nach dem Vorbild der OPEC extrem unwahrscheinlich. Australien hatte schon in den 1970er Jahren dazu beigetragen, dass das der OPEC nachempfundene Kupfer-Kartell CIPEC keine Macht entfalten konnte.
Als Fazit aus diesem kurzen Überblick kann ich ziehen, dass das Kobalt wahrscheinlich nur ein sehr unsicherer Motor des integrierten ostafrikanischen Wirtschaftswachstums unter der EAC sein wird.