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Fast ein Weihnachtsgeschenk der East African Community EAC Es | Nachrichten von Gestern und Heute

Fast ein Weihnachtsgeschenk der East African Community EAC

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein neues Land einer bereits bestehenden Regionalorganisation beitritt – bei der EU war dies zuletzt 2013 mit Kroatien der Fall. 2022 wird die Demokratische Republik Kongo (DRK) aller Wahrscheinlichkeit nach der EAC beitreten. Kurz vor Weihnachten entschied der höchste Rat der EAC, die Beitrittsverhandlungen mit der DRK zu vollenden.
Die Bedeutung des Beitritts eines Landes zu einer Regionalorganisation hängt von der Bedeutung der Regionalorganisation ab, von der Bedeutung des Landes und von dem historischen Kontext. In allen drei Kategorien würde der Beitritt der Demokratischen Republik Kongo zur EAC eine große Relevanz beweisen.

1. Die EAC
Die East African Community bestand bereits einmal in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, scheiterte aber und wurde 1999 neugegründet. Ihre Mitglieder sind Tansania, Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi und der Südsudan. Diese Staaten sind, im Gegensatz zu DRK, allesamt anglophon, also englischsprachig. In der DRK ist Französisch die Amtssprache.

1.1 Die Wirtschaftsgrundlagen Ostafrikas
Laut der Afrikanischen Entwicklungsbank AfDB erleben alle Länder der EAC, bis auf den Südsudan, ein Wirtschaftswachstum (1). Ruanda sticht dabei als das Land heraus, dessen BIP primär durch Industrie und den Dienstleistungssektor wächst. Auch in Tansania und Kenia ist der Dienstleistungssektor die treibende Kraft, gefolgt vom Agrarsektor. In Burundi ist das Wachstum mit 1,4% am niedrigsten, wegen politischer Instabilität (5) und US-Sanktionen, in Ruanda mit 9,5% am größten. Gleichzeitig sind Burundi und Ruanda die beiden Länder, in denen die Armut als „extrem hoch“ eingestuft wird (1). In allen Ländern besteht eine Ernährungsunsicherheit. Dort sind also >25% der Bevölkerung unterernährt. In der DRK ist die Ernährungs-Situation laut Welthunger-Index 2021 „gravierend“, in Burundi und dem Südsudan „sehr ernst“, in Uganda, Ruanda, Tansania und Kenia „ernst“.
Laut AfDB ist der regionale Wachstumsmotor der Dienstleistungssektor. Er stemmt mit 59% auch den größten Anteil am BIP Ostafrikas, gefolgt vom Agrarsektor mit 25,7% und zuletzt der Industrie + Baugewerbe mit 15% (1). Zum Vergleich: In Deutschland hat der Dienstleistungsbereich mit 70,4% ebenfalls den größten Anteil am BIP, doch die Industrie liegt mit 28,9% auf Platz Zwei weit vor dem Agrarsektor mit 0,7%. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Exportzahlen: Während in Deutschland nur 6,8% der Exporteinnahmen aus dem Rohstoffverkauf stammen (17 und hier), liegt die selbe Zahl in Ostafrika bei 85,4% (1). Unter den Ländern Ostafrikas variiert diese Zahl: 99% des Exports aus dem Südsudan ist Rohöl und in Kenia sind 37% der Exportwaren Industrie-Produkte (6). Kenia ist das einzige Land Ostafrikas, das von der UN nicht zu den am niedrigsten entwickelten Ländern gezählt wird (349).
Dass der Dienstleistungssektor ist Ostafrika der treibende Wirtschaftsmotor ist, bedeutet, dass die größte wirtschaftliche Entwicklung im Inneren dieser Länder stattfindet und laut AfDB nicht von äußeren Einflüssen abhängig ist. Dabei entstehe eine Mittelschicht, die besonders in Kenia, Ruanda und Tansania den Konsum und somit die Nachfrage nach Dienstleistungen fördert (7). Doch die Produkte, die den Dienstleistungssektor nähren, stammen überwiegend aus dem Ausland (15). Sie werden also nicht in Ostafrika produziert, sondern müssen importiert werden (17). Die Importe werden in US-Dollar bezahlt. Das Dollar-Kapital, mit dem dieser Import finanziert wird, kommt zu einem signifikanten Teil aus dem Rohstoffexport (15) und somit ist die Aussage der AfDB, der Dienstleistungssektor sei der Wirtschaftsmotor Ostafrikas irreführend. Die Abhängigkeit vom Dollar und die Abhängigkeit vom Weltmarkt spielen auch sehr wichtige Rollen.
Nichtsdestotrotz nimmt auch die lokale industrielle Verarbeitung von Gütern zu (17). Der Bau der entsprechenden Fabriken wird allerdings auch in US-Dollar bezahlt – ein Problem, zu dem wir später noch zu sprechen kommen.