2021-04-14 19:05:27
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum15.04.2021
ausgegeben 14.04.2021, 18:00 Uhr
Gültig für Donnerstag, 15.04.2021 (KORREKTUR)
Korrektur der Neuschneemenge im Schneedeckenteil.
⇑ Hohe Lagen⇓ Tiefe LagenHauptproblem› Neuschnee
Allgäuer Alpen⇑ Stufe
2 (1600m)
⇓ Stufe
1Ammergauer Alpen⇑ Stufe
2 (1600m)
⇓ Stufe
1Werdenfelser Alpen⇑ Stufe
2 (1600m)
⇓ Stufe
1Bayerische Voralpen⇑ Stufe
2 (1600m)
⇓ Stufe
1Chiemgauer Alpen⇑ Stufe
2 (1600m)
⇓ Stufe
1Berchtesgadener Alpen⇑ Stufe
2 (1600m)
⇓ Stufe
1Gefahrenstellen vorwiegend in den Hangrichtungen:in allen Hangrichtungen
Beurteilung der Lawinengefahr:Die Lawinengefahr ist im bayerischen Alpenraum oberhalb von 1600 m mäßig.
Das Hauptproblem ist der Neuschnee. Oberhalb von 1600 m können Schneebrettlawinen im
kammnahen Steilgelände bereits mit geringer Zusatzbelastung, wie zum Beispiel durch einen
einzelnen Skifahrer, ausgelöst werden. Schneebretter bleiben meist klein, sodass die
Absturzgefahr größer ist als die Verschüttungsgefahr. Gefahrenstellen sind schwer zu erkennen,
da sie laufend frisch überschneit werden. Zudem kann sich der Neuschnee im extremen
Steilgelände vor allem bei Sonneneinstrahlung in Form kleiner bis mittelgroßer
Lockerschneelawinen auch von selbst lösen.
Sonnseitig können außerdem an manchen Hängen der mittleren Lagen kleine bis mittelgroße
nasse Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Vereinzelt gehen zudem kleinere Gleitschneelawinen
an noch nicht entladenen Steilhängen mit glattem Untergrund von selbst ab.
Schneedecke:Unterhalb 1600 m liegt der Neuschnee auf einer tiefreichend durchfeuchteten aber weitgehend
stabilen Altschneedecke oder direkt auf dem Boden. Oberhalb 1600 m bis in die Hochlagen hinein
liegen verbreitet 40 bis 60 cm Neuschnee auf einem Harschdeckel, in den Hochlagen auf einer
vom Wind geprägten, oft verharschten und kompakten Altschneedecke. Böiger Wind verfrachtet
den lockeren Schnee, sodass kammnah kleinräumig frische Triebschneeansammlungen entstehen.
Südseitig bildet sich in mittleren Lagen ein teils tragfähiger Harschdeckel an der
Schneeoberfläche. Dort wo die Sonne den Harschdeckel auflöst und die Durchfeuchtung im
Neuschnee fortschreitet, kann sich Schmelzwasser auf dem darunterliegenden Harschdeckel
stauen. Nordseitig ist der neue Schnee meist noch locker und trocken.
Hinweise und Tendenz:Sonnseitig wird sich das Neuschneeproblem bei Sonneneinstrahlung in den nächsten Tagen in ein
Nassschneeproblem wandeln, schattseitig wird sich vorerst nicht viel ändern. Hinweis: Skipisten
werden momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert.
2021 Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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