2022-04-07 17:24:36
Hefe selber machen
Hefe zum Backen gab es schon lange bevor es die Hefewürfel in den Supermärkten gab.
Die Bäcker und Hausfrauen züchteten sich ihre Hefe selber.
Eine sehr einfache Angelegenheit, die leider völlig in Vergessenheit geraten ist.
Selbst gezüchtete Wildhefe ist weit aus umweltschonender als die Hefewürfel, oder gar die Trockenhefe.
Sie ist auch viel gesünder, da für diese Hefe keine Chemikalien zur Gewinnung eingesetzt werden.
Ein weiterer, riesiger Vorteil der selbst gezüchteten Hefe ist, dass Gebäck und Brot aus dieser Hefe sehr viel länger frisch bleibt.
Interessant ist, dass man mit verschiedenen Ansatzprodukten Hefen herstellen kann, die ganz unterschiedliche Aromen an das Gebäck abgeben.
Der Nachteil an der selbst gezüchteten Hefe ist, sie benötigt ungefähr die doppelte Gehzeit als die Turbohefe aus den Würfeln.
Hier die Anleitung zum selbst züchten von wilder Hefe:
Ein Gefäß, möglichst aus Glas, muss peinlich sauber gemacht werden (am besten auskochen).
Für den ersten Ansatz benötigt man:
1/2 Liter Wasser
Bitte kein Leitungswasser benutzen, es enthält Chlor!
Auch Wasser mit Kohlensäure ist nicht geeignet.
Einfaches, stilles Mineralwasser wird benötigt.
Des Weiteren 4 gehäufte Esslöffel Ansatzgut.
Als Ansatzgut eignen sich Rosinen, getrocknete Aprikosen, getrocknete Birnen, getrocknete Äpfel und auch getrocknete Pflaumen. Jedes Ansatzgut bringt ein anderes Hefearoma, dass sich im Backgut geschmacklich bemerken lässt.
Wichtig ist, auf keinen Fall geschwefelte Ware nehmen! Wenn das Obst geschwefelt ist, dann funktioniert der Ansatz nicht!
Zusätzlich benötigt man noch 1 gehäuften Teelöffel Biohonig oder 1 gehäuften Teelöffel Rohrohrzucker. Rosinen wurden früher sehr oft zum Ansetzen der Wildhefe genommen.
Ich persönlich mag den Hefegeschmack lieber wenn er von getrockneten Aprikosen kommt. Auch bei dem Süßungsmittel, der zusätzlichen Nahrung für die Hefen, ist es ganz wichtig dass die Ware frei von Konservierungsmitteln ist. Konservierungsmittel lassen die wilden Hefen absterben.
500 ml möglichst natriumarmes Mineralwasser ohne Kohlensäure abmessen:
Wer Brunnenwasser hat, dass regelmäßig untersucht wird, der kann natürlich auch dies nehmen.
Sollte es Gegenden geben, in denen das Leitungswasser nicht gechlort, oder mit anderen Mitteln behandelt wird, so kann dies ebenfalls verwendet werden. Ich bin allerdings nicht darüber informiert, ob dies überhaupt irgendwo der Fall ist. Im Zweifel kann man bei seinem örtlichen Wasserversorger anrufen
Nun kommen die Früchte der Wahl in das Gefäß.
Wie schon erwähnt eignen sich Rosinen, getrocknete Aprikosen, getrocknete Äpfel, getrocknete Birnen.
Zu dem eigenen sich:
getrocknete Heidelbeeren, getrocknete Preiselbeeren (oder Cranberries), getrocknete Feigen, getrocknete Datteln, Sultaninen und Korinthen.
Auch frisches Obst kann man verwenden. Dazu reichen die "Abfälle", also Schalen und Kerngehäuse völlig aus.:
Äpfel, Birnen, Trauben, Pfirsiche, Aprikosen, Zwetschgen, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Bananenschale.
Hierbei muss man sich jedoch sicher sein auch wirklich Bioware zu verwenden.
Wer sich regelmäßig selber Säfte herstellt, kann auch die Reste aus dem Entsafter verwenden. Es eignen sich auch Möhren.
Zu dem kann man gute Ansätze auch mit Zitronenmelisse, Zitronenverbene, den verschiedenen Minzearten, Basilikum und den Schalen und Zwischenhäuten von Zitrusfrüchten aller Art erzielen.
Die Verwendung von Obstresten macht die Hefeherstellung besonders preiswert.
Bei der Verwendung von Zitrusfrüchten ist zwingend darauf zu achten nur Früchte zu nehmen die keine Wachsschicht haben. Statt Zucker oder Honig ist auch Bio-Ahornsirup oder Rübenkraut als Süßungsmittel geeignet. Nun mit dem Wasser auffüllen.
Wichtig ist, dass die Früchte oder Kräuter mit Wasser bedeckt sind.
Bei Kräutern oder leichten Zutaten ist das nicht immer zu bewerkstelligen.
Dann stellt man das Gefäß so in Reichweite, dass man es regelmäßig durchschütteln kann. Zwei mal täglich sind dabei völlig ausreichend.
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