2022-02-23 09:40:08
„Wenn Ihr es Euch einmal so recht bedenkt, muß alles ohne Empfindung Gesprochene entweder nur leeres Geschwätz verbleiben, womit der Mensch die Zeit vergeudet, die er anders werten sollte, oder es kann nur falsches Wollen enthalten, wenn die Worte den Mitmenschen etwas vortäuschen, was der Sprechende nicht empfindet. Etwas Gesundes, Aufbauendes kann nie daraus erstehen. Das verhindern die Gesetze in der Schöpfung.
Es ist nicht anders, wenn es auch sehr traurig bleibt und all den Morast deutlich zeigt, welchen die Menschen aufhäufen mit ihrem vielerlei Geschwätz in dem Gebiet der feinen Grobstofflichkeit, die zurückwirkt auf das Erdensein, und welche jede Menschenseele erst durchwandern muß, bevor sie in die leichteren Gefilde treten kann.
Vergeßt niemals, daß jedes Eurer Worte eine Form erstehen läßt, welche den Widerspruch Eures Empfindens mit den Worten deutlich zeigt, gleichviel, ob Ihr das wollet oder nicht. Ihr könnt nichts daran ändern. Bedenkt das bei allem, was Ihr redet. Wenn es zu Eurem Glücke auch nur leichtere Gebilde sind, die schnell wieder verflüchtigen, so besteht doch immer für Euch die Gefahr, daß die Gebilde von ganz fremder Seite plötzlich Zuströme erhalten, die sie stärken und verdichten in der gleichen Art, und so zu einem Wirken kommen lassen, welches Euch zum Fluche werden muß.
Aus diesem Grunde sucht noch dahin zu gelangen, allein das zu sprechen, worin Eure Seele schwingt.
Ihr wähnt, daß dies auf Erden gar nicht möglich wäre, weil Ihr Euch sonst in dem Verhältnis zu der jetzigen Gewohnheit viel zu wenig sagen könntet und das Leben dadurch eintönig und langweilig zu werden droht, namentlich in den Stunden der Geselligkeit. Es gibt wohl viele Menschen, welche also denken und sich davor fürchten.
Doch wenn der Mensch erst einmal so weit mit dem Denken ist, dann sieht er auch, wieviel von seiner Erdenzeit bisher völlig gehaltlos bleiben mußte, ohne Wert und damit ohne Zweck. Dann trauert er derartiger Gehaltlosigkeit vieler Stunden nicht mehr nach und wird sich ganz im Gegenteil in Zukunft davor fürchten.
Der Mensch ist selbst leer wie seine Umgebung, der seine Zeit mit leeren Worten auszufüllen suchen muß, nur um mit seinen Mitmenschen gesellig zu verkehren. Doch das wird er sich selbst nicht zugestehen. Er wird sich damit trösten, daß er doch nicht immer Ernstes reden kann, daß er damit den anderen langweilig wird, kurz daß es an den anderen nur liegt, wenn er nicht von dem spricht, was ihn selbst vielleicht noch bewegt.“
Abd-ru-shin
Quelle: https://t.me/imlichtederwahrheit
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