Ḥanbalī Madhhab

2022-08-29 22:17:30 #Salāh

Das Gebet des Kranken


Der Kranke muss im Stehen beten, wenn er dazu fähig ist, sei es auch durch das Anlehnen an einen Stab, Wand etc. Wenn man nur zum Stehen während des Takbīrat al-Ihrām fähig ist, so muss man ihn im Stehen sprechen und es ist einem nicht erlaubt, ihn im Sitzen zu sprechen.

Wenn er dazu nicht fähig ist, entweder, weil er nicht stehen kann, oder weil es ihm gewaltige Schwierigkeit bereitet, oder das Stehen seine Krankheit mehrt, oder sich die Heilung verzögert, dann betet er im Sitzen.

Wenn er dazu nicht fähig ist, dann betet er auf der Seite, und er schaut, was für ihn leichter ist; wenn beides gleich ist, dann ist die rechte Seite vorzüglicher, und man wendet sein Gesicht während des Gebets Richtung Qiblah.

Wenn man auch hierzu nicht fähig ist, dann kann man auf dem Rücken liegend beten, während die Beine Richtung Qiblah zeigen.

Rukū und Sujūd:

Wenn man im Sitzen oder auf der Seite betet, so deutet man den Rukū' und Sujūd an, indem man den Kopf senkt, und beim Sujūd senkt man ihn stärker als beim Rukū'. Das Senken des kompletten Körpers ist nicht notwendig. Wenn man hierzu nicht fähig ist, dann mit den Augen, und wenn man auch hierzu nicht fähig ist, dann betet man mit dem Herzen, indem man sich das, zu dessen Umsetzung man unfähig ist, mit dem Herzen vorstellt, seien es Worte oder Handlungen.

Masā'il:

Wenn man stehen kann, jedoch kein Rukū' oder Sujūd vollziehen kann, dann deutet man den Rukū' an im Stehen, und den Sujūd im Sitzen.

Wenn man während des Gebets plötzlich Kraft verspürt, um Säulen zu verrichten, die man bei Beginn des Gebets nicht verrichten konnte, so wechselt man zurück in die eigentliche Position.

Bsp: Jemand betet sitzend, weil er nicht im Stehen beten konnte; während des Sitzens merkt er nun, dass er wieder fähig zum Stehen ist. Dieser steht auf und betet im Stehen weiter.

Dasselbe gilt auch für das Gegenteil, sprich man begann das Gebet wie gewohnt und während des Gebets verspürt man plötzlich Unfähigkeit zur Verrichtung einer Säule in der gewohnten Form; man begibt sich in die Position, welche für den Kranken vorgeschrieben ist.

(siehe at-Ta'līq al-Muqni' von Sh. As-Saq'ūb und Sharh az-Zād von Sh. Ash-Shuway'ir)

t.me/hanbalimadhhab Öffnen / Wie

2022-08-25 21:50:32 #Zakāh

"Dem Faqīr und Miskīn wird von der Zakāh so viel gegeben, dass ihr Bedarf gedeckt wird und zwar für ein Jahr lang, und es wird nicht über den Bedarf von einem Jahr hinaus gegeben."

(Sh. Mansūr as-Saq'ūb in "At-Ta'līq al-Muqni'") Öffnen / Wie

2022-08-24 01:16:22 #Salāh

Imām Abdullāh Abā Butayn sagte in seinem Kommentar zu "Sharh Muntahā al-Irādāt":

"Und seine Aussage 'Und (empfohlen ist) das Stehenbleiben bei jedem Satz (des Adhān)':

Der Takbīr an seinem Anfang hat also vier Sätze und der Takbīr an seinem Ende zwei Sätze, er bleibt stehen bei jedem Takbīr. Er sagt also: 'Allāhu Akbar' und bleibt (kurz) stehen und dies genauso bei allen restlichen Takbīrāt. Und dies ist entgegen der Gewohnheit der (meisten) Menschen."

(Hāshiyah Abā Butayn 'alā Sharh Muntahā al-Irādāt 1/557) Öffnen / Wie

2022-08-19 12:00:48 #Taharah

"Es ist gültig, sich auf Istiǧmār (die Reinigung nach der Notdurft mit Steinen/Klopapier) zu beschränken, auch wenn man Wasser zur Verfügung hat — und zwar mit dem Konsens der Gelehrten.

Und viele vom Allgemeinvolk missbilligen dies und sagen: 'Wie kannst du Istiǧmār mit Klopapier oder Steinen machen, obwohl du Wasser bei dir hast?'

Wir sagen: Die Mehrheit der Sahābah — möge Allāh mit ihnen zufrieden sein — kannten Istinǧā (die Reinigung) mit Wasser von Grund auf nicht, manche haben das sogar verleugnet und die meisten haben Istiǧmār vollzogen."

[As-Salsabīl fī Sharh Ad-Dalīl] Öffnen / Wie

2022-08-17 11:05:58 #Salāh

"Wenn der Totenwäscher bei dem, den er wäscht, etwas übles sieht wie ein Schwärzen des Gesichts oder andere Dinge, die bei Toten auftreten können, dann ist er verpflichtet, es bei ihm zu bedecken und es niemandem zu berichten, damit die Menschen nichts schlechtes von ihm denken. Und möglicherweise unterlassen sie sogar das Gebet über ihm, und um seine Verwandten damit nicht zu verletzen (tut er dies).

Außer in zwei Ausnahmefällen:

1. Wenn er bekannt für eine Bid'ah war, so wird es ihnen gezeigt, damit die Menschen über sein übles Ende Bescheid wissen und damit vor seinem Manhaj gewarnt wird.

2. Wenn der Bericht (über ihn) ohne Erwähnung seines Namens geschieht und keiner erkennen kann, wer gemeint ist, so ist es kein Problem. Und wie viele Menschen wurden ermahnt durch das Erwähnen des üblen Endes der Ungehorsamen, welche sie nicht kannten?"

(Sh. Mansūr as-Saq'ūb in "At-Ta'līq al-Muqni'") Öffnen / Wie

2022-08-15 11:03:39 #Furū_al_Fiqh

Fünftens: Was mubāḥ (erlaubt) ist: Jede Tat, die gestattet ist, wie:

1. Das Zählen¹ von:

a. den Āyāt
b. den Lobpreisungen²

2. Das Töten von:

a. einer Schlange
b. einem Skorpion
c. einem Laus und was dem ähnelt

Sechstens: Was makrūh ist: Jede Tat aus Spielerei o.ä., die ihm (dem Gebet) widerspricht, von dem, was das Gebet nicht ungültig macht, wie:

1. dem Knacken der Finger
2. dem Ineinanderfalten der Hände

Siebtens: Was muḥarram ist und es (das Gebet) ungültig macht, wie diejenige Tat, die als viel gilt und nicht zu den Taten des Gebets gehört.

Und die Gebete sind von drei Arten:

1. Die fünf Gebete³, die folgenden obliegen:

a. Muslim
b. Mukallaf
c. Ausgenommen:

1. einer Frau während ihrer Periode
2. und während ihrem Wochenbett
3. und jemandem, der seinen Verstand verliert wegen etwas, das ihn entschuldigt

2. Farḍ al-Kifāyah (kollektive Pflicht):

a. Die beiden ʿĪd-Gebete:

a. Nach ihnen folgt eine Predigt
b. Ihre Zeiten⁴: Zum Aufsteigen der Sonne
c. Man betet mit dem Takbīr⁵
d. Man spricht Den Takbīr bei:

1. den Nächten der beiden ʿĪds, uneingeschränkt
2. ʿĪd al-Aḍḥā nach den Pflichtgebeten in der Gemeinschaft vom Faǧr von ʿArafah bis zum Ende der Tashrīq-Tage

b. das Totengebet, bei welchem man vier Mal Takbīr macht, ohne Verbeugung und ohne Niederwerfung:

1. Man liest nach dem ersten Takbīr al-Fātiḥah
2. Nach dem zweiten macht er Ṣalawāt auf den
Propheten, ṣall Allāhu ʿalayhi wa sallam
3. Nach dem dritten betet er für den Verstorbenen

1. Und das Gebet auf ihn findet statt:
2. nachdem er gewaschen und gesäubert wurde
3. und danach wird er eingehüllt, die:

a. Männer in zwei Roben⁶
b. und die Frauen in fünf

4. Danach wird er (der Tote) getragen, von allen vier Seiten
5. und nach dem Totengebet wird er in einem tiefen Grab, welches den Austritt von Gerüchen verhindert, begraben.
___

¹ Der Autor meint damit, dass es erlaubt ist, die Āyāt, die rezitiert werden und die Lobpreisungen, die man an bestimmten Stellen sagt, mit den Fingern zu zählen, um auf eine gewünschte Anzahl zu kommen. (Übersetzer)
² Als auch der Anzahl an Takbīrāt in den ʿĪd-Gebeten. (Übersetzer)
³ Farḍ ʿayn (individuelle Pflicht). (Übersetzer)
⁴ Also der Beginn. Das Ende: Das Verschwinden der Sonne aus dem Zenit.
⁵ Also dem zusätzlichen Takbīr. Und es sind sieben (mit dem des Iḥrām) in der ersten, sechs (mit dem des Aufstehens) in der zweiten Rakʿah.
⁶ Die Madhhab besagt: Es ist empfohlen für den Mann, dass er in drei Roben eingehüllt wird.

t.me/hanbalimadhhab Öffnen / Wie

2022-08-09 10:01:46 #Furū_al_Fiqh

Viertens: Das Bedecken der ʿAwrah mit dem, was die Hautfarbe nicht beschreibt:

1. Was beim Mann zwischen (einschließlich) Bauchnabel und seinen Knien ist
2. Was bei der Sklavin meistens offen gezeigt wird¹
3. Die freie, muslimische Frau: komplett, außer:
a. Dem Gesicht
b. Den Händen
c. Den Füßen²

Fünftens: Das Zuwenden zur Qiblah, außer:

a. Bei starker Angst (vor Schaden)
b. Und:

1. Dem freiwilligen Gebet,
2. auf einem Fortbewegungsmittel,
3. auf der Reise³.

Sechstens: Die Absicht (Niyyah), welche den Takbīr begleitet.

Zweitens: Die Säulen (Arkān), und sie sind zwölf⁴:

1. Das Stehen⁵
2. Takbīrah al-Iḥrām
3. Al-Fātiḥah⁶
4. Die Verbeugung
5. Das Aufrichten davon, als auch das Geradestehen⁷
6. Die Niederwerfung⁸
7. Das Sitzen davon (zwischen den beiden Niederwerfungen)
8. Die Ruhe in all diesen Taten
9. Der letzte Tashahhud
10. Das Sitzen davon
11. Der erste Taslīm⁹
12. Die Reihenfolge

Drittens: Die Pflichten (Wāǧibāt), und sie sind neun:

1. Das Lobpreisen in der Verbeugung
2. Das Lobpreisen in der Niederwerfung
3. Die Aussage „Samiʿa-llāhu liman ḥamidah“
4. Die Aussage „rabbanā wa laka-l-ḥamd“
5. Der Takbīr, der nicht der Takbirah al-Iḥrām ist
6. Der erste Tashahhud
7. Das Sitzen davon
8. Das Sprechen von Segenswünschen auf den Propheten, ṣall Allāhu ʿalayhi wa sallam
9. Der zweite Taslīm¹⁰

Viertens: Die Sunan

1. Zu ihnen gehören die Sunan der Aussprache, wie:
a. Das Eröffnungsbittgebet¹¹
b. Das Zufluchtsuchen (vor dem Teufel)
c. Die Basmalah¹²
d. Mehr als einmal zu lobpreisen¹³
e. Die Aussage „rabbi-ghfir lī“¹⁴

2. Und zu ihnen gehören die Sunan der Tat, wie:
a. Das Heben (der Hände)¹⁵
b. Das Legen (der rechten Hand auf die linke) und ähnliches
__

¹ Das Richtige von der Madhhab: Ihre ʿAwrah ist hinsichtlich des Gebets wie die des Mannes.
² Das Richtige von der Madhhab: Dass ihre Hände und Füße im Gebet ebenfalls ʿAwrah sind.
³ Während seiner tatsächlichen Reise, nicht wenn er sich irgendwo niederließ.
⁴ Das Korrekte von der Madhhab: 14 Säulen.
⁵ Im Pflichtgebet.
⁶ Für den, der nicht im Gebet geführt wird, denn dies übernimmt für ihn der Imām.
⁷ Manche sahen darin zwei verschiedene Säulen.
⁸ Andere fügten hier hinzu: Das Aufrichten davon, somit wären es 14.
⁹ Das Richtige von der Madhhab: Beide Taslīms sind Säulen.
¹⁰ Der achte und neunte Punkt sind gemäß der offiziellen Madhhab Säulen und keine Pflichten, außerdem ließ er die Aussage „rabbi-ghfir lī“ weg, was in der offiziellen Maddhab eine Pflicht ist, also sind es acht Pflichten gemäß der Madhhab.
¹¹ Wie „Subḥānak Allāhumma wa biḥamdika wa tabāraka-smuka wa taʿālā ǧadduka wa lā ilāha ghayruka“ (Übersetzer)
¹² Vor Al-Fātiḥah, wie auch die vorherigen zwei Punkte; in der angegebenen Reihenfolge. (Übersetzer)
¹³ Bei den Aussagen „Subḥāna rabbi al-aʿlā“, „Subhāna rabbi al-ʿaẓīm“ und „rabbi-ghfir lī“. Und das Minimum der Vollkommenheit (adnā al-kamāl) sind jeweils drei Lobpreisungen. (Übersetzer)
¹⁴ Wāǧib gemäß der Madhhab. (Übersetzer)
¹⁵ Zu Beginn des Gebets, beim Verbeugen und beim Aufrichten davon. Dies gemäß der Madhhab, während ein authentischer Ḥadīth auch das Heben beim Aufstehen aus der zweiten Rakʿah belegt. (Übersetzer)

t.me/hanbalimadhhab Öffnen / Wie

2022-07-28 15:50:42 Fragen zu unseren Beiträgen oder zu den Unterrichten?

@IlmNafiBot Öffnen / Wie

2022-07-27 17:35:24 #Furū_al_Fiqh B. Wāǧib, dies betrifft: 1. Das Waschen der drei Körperteile¹ 2. Das Streichen des Kopfes mit den Ohren 3. Die Reihenfolge 4. Die Kontinuität 5. Die Absicht Und man streicht über: 1. Die Ledersocken: Bei der kleinen rituellen Reinigung (Wuḍūʾ)… Öffnen / Wie

2022-07-26 13:27:53 #Salāh

"Wenn für jemanden das Freitagsgebet verpflichtend ist, er aber (ohne Entschuldigung) nicht erscheint und Dhuhr betet, so hat dies zwei Situationen:

1. Wenn er es betet, bevor der Imām (vom Freitagsgebet) gebetet hat: Sein (Dhuhr-)Gebet ist nicht gültig, denn er ist mit dem Freitagsgebet angesprochen und nicht mit dem Dhuhr. Er hat also etwas gelassen, womit er angesprochen war und etwas getan, womit er nicht angesprochen war, so ist er wie jemand, der Maghrib in der Zeit von Asr betet.

2. Wenn es nach dem Gebet des Imāms ist: Er ist ein Sünder durch das Wegbleiben, ohne Khilāf, und es ist von ihm als Dhuhr gültig."

(Sh. Mansūr as-Saq'ūb in "At-Ta'līq al-Muqni'") Öffnen / Wie