2024-04-26 05:46:26
Ist Russophobie eine Geisteskrankheit ?
Und ist das ansteckend ?
Beginnen wir mit einem Geständnis.
Ich habe mein ganzes Berufsleben auch mit Russen Geschäfte gemacht, wäre eigentlich gerne in die USA ausgewandert und würde, wäre ich nochmals 30, jetzt nach China, Indien, Asien oder Afrika gehen, um ökonomischen Erfolg zu suchen, weil dort in den nächsten 30 Jahren "die Musik spielt".
Ich hinterfrage Chinas politisches System kritisch und bewundere trotzdem die Chinesen für ihren unendlichen Tatendrang und Ihren ökonomischen Erfolg bei der unfassbar schnellen Modernisierung des Landes.
Ich will nicht in einem politischen System wie in China leben, respektiere aber die Chinesen und deren Entscheidung ein anderes politisch/soziales System zu wählen als unseres in Europa.
Ich liebe die grundpositive Lebenseinstellung der meisten Amerikaner und halte die amerikanische Verfassung für das größte politische Geniestück in der Geschichte der Demokratie.
Obwohl die USA f0r 82 Prozent aller Kriege in den letzten 80 Jahren verantwortlich sind, habe ich kein Problem damit mich als Freund der USA zu bezeichnen ohne die riesengroßen Fehlentscheidungen der amerikanischen Politik der letzten Jahrzehnte zu verharmlosen.
Und ich habe überhaupt kein Problem damit, zuzugeben, dass ich Wladimir Putin für einen der intelligentesten und rationalsten Politiker der Welt halte und die russische Lebensart und grundsätzliche Einstellung der Russen zu Familie, Ehre, Tradition und Toleranz mir viel näher ist als die Dekadenz, Prinzipienlosigkeit und unendliche Heuchelei der selbsternannten Bessermenschen aus dem sogenannten WerteWesten in Europa.
Ich bin ein Mensch aus der Generation Babyboomer, aufgewachsen in einer zutiefst gespaltenen waffenstarrenden Welt, deren atomare Aufrüstung ausgereicht hätte um die Erde zehnmal zu vernichten.
Ich habe das Wunder der Wende von 1989 bis 1992 selbst staunend und unendlich glücklich miterlebt, habe mit dem Lottosechser der Geschichte ein Leben geführt, in dem aus Todfeinden Freunde und Geschäftspartner wurden und die Gefahr eines atomaren Holocausts der Menschheit von der Realität zu einer unvorstellbaren Fiktion wurde.
Ich habe mindestens ein Dutzend Angriffskriege der Amerikaner Tausende Kilometer weg vom eigenen Kontinent miterlebt ohne dass irgendjemand in Österreich oder Europa über Sanktionen gegen die USA auch nur laut nachgedacht hätte.
Ich habe miterlebt als sich der Kosovo gegen alle völkerrechtlichen Prinzipien von Serbien abspalten wollte und die Nato Serbien und dessen zivile Infrastruktur in Schutt und Asche gebombt hat, weil Serbien die Kosovaren nicht gehen lassen wollte.
( und warte immer noch auf die Erklärung was der Unterschied zum Donbass und den anderen ukrainischen Provinzen im Osten des Landes sein soll, die sich Russland anschließen wollten)
Und nun stehe ich fassungslos einer grassierenden Geisteskrankheit namens Russophobie gegenüber, die unsere Gesellschaft - zumindest die Parallelwelt des politisch/medialen Komplexes- erfasst hat.
Russland macht aus meiner Sicht genau dasselbe was die USA in den letzten 80 Jahren Dutzende Male gemacht hat - es setzt auch militärische Gewalt ein um die Interessen elner Supermacht durchzusetzen.
Noch dazu im Unterschied zu den USA nicht Tausende Meilen entfernt sondern unmittelbar vor der Haustür und wegen ethnischer Brüder.
Ich lehne die militärische Lösung entschieden ab - aber ich mache keinen Unterschied zwischen den Angriffskrieges der USA oder Russlands .
Aber im Gegensatz zu den Kriegen der USA soll ich mich plötzlich von Russland distanzieren, wegen nüchterner Analysen werde ich zum "Russlandfreund" oder "Putintroll" punziert ?
Politiker wetteifern darin wer angeblich am wenigsten Kontakt zu Putin und Russland hatte, man ächtet und kriminalisiert Menschen, die mit Russland Frieden halten oder gar weiter Geschäfte machen wollen !
Russland wird zum Reich des Bösen und Europa will sich für einen Krieg rüsten - seid Ihr alle wahnsinnig geworden da in der selbsternannte Elite ?
12.8K viewsGerald Markel, 02:46
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