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Dienstag, der 02.08.2022: Haben wir nicht alle einen Vater? Ha | Gedanken zur Losung

Dienstag, der 02.08.2022:
Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen? Warum verachten wir denn einer den andern?
Maleachi 2,10
In Demut achte einer den andern höher als sich selbst.
Philipper 2,3

Leben auf Augenhöhe

Das heutige Losungswort ist Teil einer Strafrede an die Priester in Israel. Gott bemängelte, dass sie den Weg ihres Vorfahren Levi verlassen hatten und Gottes Wort und Willen nicht mehr ohne Ansehen der Person verkündeten. Ein wenig anders klingt das Losungswort selbst. Es droht keine Strafen an, sondern stellt Fragen. Man könnte sagen, es wirbt darum, dass die Priester ihr Fehlverhalten erkennen und sich davon abwenden.

Eigentlich betreffen diese Fragen nicht nur die damaligen Priester in Israel, sie betreffen uns alle. Wir alle sind Geschöpfe Gottes. Es gibt also keinen Grund, einen anderen Menschen zu verachten oder gering zu schätzen. Unter Christen soll es sogar so sein, dass wir den anderen höher achten als uns selbst - so lesen wir es im Lehrtext.

Das, was in diesen Versen zum Ausdruck gebracht wird, ist keine Nebensache. Betrachten wir einmal die ersten beiden Sünden, in die der Mensch gefallen war, so war die erste Sünde Misstrauen gegenüber Gott. Weil Adam und Eva glaubten, dass er ihnen etwas vorenthält, was obendrein noch sehr begehrenswert erschien, griffen sie nach der verbotenen Frucht. Die nächste Sünde, die darauf folgte, war der Brudermord von Kain an seinem Bruder Abel. Der Grund war, dass Kain eifersüchtig auf Abel war. Das erklärt jedoch nicht, weshalb er seinen Bruder umbrachte. Warum ging Kain bis zum Äußersten? Ich meine, weil er Abel verachtete und dessen Leben geringer schätzte als sein eigenes.

Genau auf diesen Zusammenhang kam auch Jesus Christus zu sprechen. Schon wenn wir über einen Menschen abfällig reden, ist das in Gottes Augen so, als ob wir diese Person töten.(1) Die Würde eines Menschen hat nichts mit ihrem Handeln oder ihrer Meinung zu tun, sondern dass sie ebenso ein Geschöpf Gottes ist wie auch wir. Deshalb meine ich, sollen wir auf niemanden herabsehen, sondern jedem Menschen auf Augenhöhe begegnen. So verstehe ich den Willen Gottes für uns.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 5,21-22