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Spargel und Erdbeeren: Fürther Hofläden verderben hohe Preise das Geschäft

Fürth - Der Wonnemonat ist ein Monat voller Feiertage: Maifeiertag, Muttertag und Himmelfahrt geben normalerweise jede Menge Gelegenheit, mal so richtig aufzukochen. Das merkt sonst auch Tina Paulus. Gemeinsam mit ihrer Mutter betreibt sie den Hofladen Lindenhof, der zwischen Cadolzburg und Ammerndorf liegt, und unter anderem Geflügel aus eigener Schlachtung, Brot- und Backwaren, Selbstgemachtes wie Liköre oder Marmeladen, Molkereiprodukte und Gemüse verkauft. Alles kommt aus der näheren Umgebung. Vor den besagten Feiertagen steht im Lindenhof oft das Telefon nicht mehr still. Viele Kunden möchten dann Kuchen und Torten vorbestellen, vor allem aber das weiße Gold: Spargel.Heuer allerdings war das nicht so, das Auftragsbuch blieb erstaunlich leer, vor allem in Sachen Spargel. Tina Paulus hat dafür mehrere Erklärungen. Sie glaubt, dass viele Menschen nach den langen Monaten im Lockdown, in denen man kaum etwas anderes machen konnte, als zu kochen, wieder mehr Sehnsucht danach haben, auszugehen. „Die Lokale sind zurzeit fast immer voll“, hat sie in den vergangenen Wochen selbst beobachtet.Auch in den Urlaub brechen viele jetzt wieder auf – und sparen dafür am Essen, so ihr Eindruck. Hinzu kommt, dass die Preissteigerungen beim Sprit, der Energie und den Lebensmitteln viele an anderer Stelle zurückhaltender sind, etwa beim vergleichsweise teuren Stangengemüse. „Mir fällt auf, dass manche Stammkunden heute nicht mehr ein Kilogramm Spargel zu zweit kaufen, sondern nur noch ein Pfund“, sagt Paulus. Und wenn es verschiedene Qualitäten gibt, greife die Mehrheit zur günstigsten.Noch etwas fällt ihr momentan auf: Gefragt sind vor allem die grünen Stangen. Paulus glaubt, dass das an der Vielseitigkeit des Gemüses liegt, es schmecke vom Grill ebenso wie in Nudel- oder Risottogerichten. Eine echte Abwechslung zum weißen Spargel, der meistens als Salat oder mit Butter bzw. Sauce Hollandaise daherkommt. Zudem sei die grüne Variante auch noch schneller zubereitet, da man die kaum schälen muss.Im Hofladen der Familie Tiefel in Ritzmannshof kauft die Masse der Kundschaft den Spargel bereits geschält. Auch hier merkt Siegfried Tiefel, der auch stellvertretender Vorsitzender des fränkischen Spargelerzeugerverbands ist, einen leichten Verkaufsrückgang. Von einer „durchschnittlichen Saison“ spricht er. Gut sei die Ernte gewesen, die auch etwas früher als sonst begann. Dass die Nachfrage nicht ganz so hoch ist, wie der Ertrag - das seien normale Schwankungen, sagt er. Vielleicht sei aber auch die Direktvermarktung ein Vorteil im Vergleich zu großen Betrieben, die den Spargel an Supermärkte und Discounter abtreten.Jene Spargelbauern, weiß Tiefel, hätten heuer weniger Geld für ihr Gemüse bekommen, und auch der Absatz sei für sie weniger gut gewesen. Tiefel dagegen kann auf die Treue seiner vielen Stammkunden setzen, die bereit seien, für regionale Lebensmittel etwas tiefer in die Tasche zu greifen. „Viele essen inzwischen kein Fleisch mehr und gönnen sich dafür mehr Spargel.“ Auch bei den Erdbeeren sei die Nachfrage stabil; weil die kalten Nächte die Früchte etwas ausgebremst haben, könnte er momentan sogar mehr verkaufen, als er hat. Die weitaus günstigeren Erdbeeren, die es zuhauf in Supermärkten und bei Discountern gibt, seien keine echte Konkurrenz – zumindest momentan. Wenn ab Herbst die Mindestlöhne weiter angehoben werden, wird sich das auch auf den Preis von Erdbeeren und Spargel auswirken, fürchtet Tiefel.Dass die Menschen nach Corona die Prioritäten wieder anders setzen, merkt auch Lena Haunschild. Sie ist Geschäftsführerin der Hofladenbox aus Stein. Das Start-up das 2017 gegründet wurde, versendet auf Bestellung Lebensmittel, die aus der Region kommen. Einen regelrechten Boom erlebte das Konzept während der Lockdown-Zeiten, seit[...]