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Der menschliche Geist kann diese beiden Lehren nicht miteinand | Zur Ehre Gottes

Der menschliche Geist kann diese beiden Lehren nicht miteinander vereinbaren. Wir sollten sie dennoch glauben, auch wenn wir sie nicht verstehen. Es sind biblische Lehren, die hier eindeutig dargelegt werden.

Diese Ausführungen zeigen uns, dass wir unbedingt auf Ausgewogenheit achten müssen, um nicht rechts oder links vom Pferd zu fallen. Betonen wir die menschliche Verantwortung zu sehr, tendieren wir zur Ansicht, der Mensch habe es selbst in der Hand, errettet zu werden. Er kann frei entscheiden, wann und wo er sich »bekehrt«. Nun, eine solche Sicht wird der biblischen Lehre über die Errettung eines Menschen sicher nicht gerecht.

Legen wir andererseits den Schwerpunkt ausschließlich auf die Souveränität Gottes und lassen die menschliche Verantwortung völlig außer Acht, stehen wir in der Gefahr, einem verhängnisvollen Fatalismus anheimzufallen. Da Gott ja sowieso entscheide, wer, wann und wo zum Glauben kommt und wer verlorengeht, sei der Missionsbefehl hinfällig, da ja sowieso alle gerettet werden, die erwählt sind. So versinken wir im Nichtstun, und der Mensch wird zur Marionette degradiert, der sich einem Lebenslauf ergeben muss, der letztlich von vorne bis hinten vorgeplant ist. Sämtliche evangelistische Bemühungen, die Innen- und Außenmission, Verteil-Literatur und selbst ganze Missionswerke wären dann überflüssig.

Natürlich ist Gott der Souverän. Er entscheidet über das Wohl und Wehe des Menschen. Er überführt, er errettet, er verherrlicht (Römer 8,28-30), wen er will. Die Errettung einer Seele liegt bei Gott. Gott ist der Töpfer, der Mensch ist der Ton (Römer 9,20-24). Gleichzeitig hat der Herr dem Menschen in seiner Souveränität jedoch einen Verantwortungsbereich übertragen. Er hat die Fähigkeit zu denken. Wird er von Gott gerufen, Buße zu tun, hat er die Verantwortung, sich nicht davor zu verschließen, sondern umzukehren und sich retten zu lassen. Tut er es nicht, verhärtet er sein Herz. Macht er das immer wieder, kann es geschehen, dass Gott sein Herz verhärtet und es zu spät ist, umzukehren. Ein Gang durch das Alte Testament zeigt uns dies an verschiedenen Beispielen, etwa am Pharao von Ägypten.

William Carey, der Vater der modernen Mission, glaubte von Herzen die sogenannten »Lehren der Gnade«, wie sie die Puritaner lehrten. Sie motivierten ihn und trieben ihn zu der Ansicht, dass er das Evangelium mit nie nachlassender Hingabe allen Menschen in allen Winkeln dieser Erde zu bringen habe. Aber bereits zu seinen Lebzeiten wurden gewisse Punkte dieser Lehrinhalte derart überbewertet, dass es zum oben bereits erwähnten »Hypercalvinismus« kam. Die Folge war, dass fast sämtliche missionarische Tätigkeiten eingestellt wurden. Die Gemeinden waren diesbezüglich wie erstorben. Die Überbewertung einzelner Lehrpunkte war der Auslöser. In seiner Biografie heißt es:

»Als er (gemeint ist William Carey) erwachte und den Missionsauftrag sah, stellte er zu seiner Verwunderung fest, dass seine Mitchristen fast alle schliefen.«

An mehreren Stellen in Careys Biografie geht es um den …

»… hochgezüchteten Hypercalvinismus, den man von vielen Kanzeln seiner eigenen baptistischen Denomination lehrte. Die Souveränität Gottes wurde so stark betont, dass alle menschliche Verantwortung schwand. Man überließ es vollständig Gott, den Saal zur königlichen Hochzeit mit Gästen zu füllen.«

Selbst Charles Spurgeon, der mit Leib und Seele ein Verfechter der »Lehren der Gnade« war, kritisierte den »Hypercalvinismus « und beanstandete ihn, weil er nicht in der Bibel zu finden sei.

Noch einmal: Gott allein rettet Menschen vor dem Verderben. Doch er möchte dich und mich gebrauchen, diese befreiende Nachricht zu verbreiten. Er schickt uns auf die Wege und an die Zäune, um den Hochzeitssaal mit Menschen zu füllen (Lukas 14,23).


Thomas Lange, 2018, Der vergessene Auftrag, 1. Auflage, Bielefeld