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Die politische Korrektheit geht heute so weit, dass man seine | AfD-Fraktion Thüringen

Die politische Korrektheit geht heute so weit, dass man seine Sympathie für eine andere Kultur nicht mehr ausdrücken darf, indem man etwas daraus übernimmt. Rasta-Locken, bestimmte Musikrichtungen und sogar der in Deutschland erfundene »Toast Hawaii« waren schon Gegenstand absurdester Debatten. Auch manche Karnevalskostüme sind tabu: Da mag ein Kind die amerikanischen Ureinwohner noch so sehr lieben, seit Jahren untersagen es Kindergärten, sich als Indianer zu verkleiden. Die Moralwächter befürchten, es könne sich jemand davon gekränkt fühlen.

Der berühmte Schriftsteller Karl May hat in den Deutschen die Liebe zu Winnetou und seinen indianischen Brüdern geweckt – zwar flunkerte er ein wenig, was seine Reisen in die USA anging, aber das stört seine treuen Leser nicht. Es handelt sich dabei schließlich um Romane, nicht um ethnologische Forschungsberichte, die einen Wahrheitsanspruch erheben. Allerdings unterhalten besonders begeisterte Fans durchaus Kontakte zu den amerikanischen Ureinwohnern, man tauscht sich über traditionelle Handwerkstechniken aus. Wie so oft entspringt die angebliche Kränkung meist lediglich der Einbildung der »politisch Korrekten«.

Da man sich an die Ikone Karl May nicht herantraut, trifft es nun das Buch »Der junge Häuptling Winnetou« zum gleichnamigen Film, der sich vor allem an Kinder und Jugendliche richtet. Der Ravensburger-Verlag nahm das Buch vom Markt, da es nicht die geschichtliche Realität zeige und deshalb – wir ahnen es – Gefühle verletzen könnte. In die aufbrandende hitzige Diskussion mischte sich jetzt auch Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff ein. Immerhin: Er stellt sich gegen ein Verbot – aber ganz ohne pädagogischen Zeigefinger geht es doch nicht. Das Buch soll mit einer Einleitung versehen werden, welche klarstellt, wie sich das Leben der Indianer tatsächlich gestaltete, damit bei den jungen Lesern nur nicht zu viel Freude aufkommt.

Auch Hoffs Aussage, das Jugendbuch dürfe nicht einfach vom Markt genommen werden, sondern müsse Teil einer Diskussion sein, hört sich zunächst einmal vernünftig an. Dann aber schlägt die Zensurschere aber doch noch zu: Diese Diskussion solle nicht in den sozialen Medien stattfinden, dort herrsche zu viel »Schwarz-Weiß-Denken« vor. Das heißt mit anderen Worten, dass die Öffentlichkeit von der Debatte ausgeschlossen ist, die man dann lieber in den eigenen Kreisen führen möchte. Ganz kann sich der Minister eben doch nicht von der Idee einer politischen Elite lösen, die dem Volk vorschreibt, was es lesen oder als was es sich verkleiden darf. Nach der Meinungsfreiheit wird nun auch noch die Fantasie zensiert.