2022-07-24 13:39:03
Wenn wir in einer Konfliktsituation erstarren, bockig oder genervt sind, hat man uns schon früh zu verstehen gegeben, dass unsere Bedürfnisse und Gefühle keinen Platz und Konsequenzen haben.
Vielen Kindern war es nicht erlaubt sich emotional zu entfalten und mitzuteilen, stattdessen hat man sie geformt und ihnen die kalte Schulter gezeigt. Man hat also ständig das Gefühl gehabt nicht ernst und wichtig genommen zu werden.
Da man mit der Kälte der Bezugspersonen nicht umgehen konnten, hat man sich zwangsläufig einer Schutzstrategie bedient. Man driftet in einen dissoziativen Zustand ab, man spaltet sich von sich und seinen eigentlichen Bedürfnissen ab, um irgendwie mit der Situation klarzukommen. Das ist auch der Grund warum viele mit einem riesigen Panzer durch die Gegend laufen.
Das führt dazu, dass man in Konflikten getriggert reagiert und nicht mehr in der Lage ist zu differenzieren, was die eigentlichen Bedürfnisse dahinter sind. Man kann sich selbst nicht die Erlaubnis geben zu fühlen und das authentisch zu kommunizieren, da es ja immer mit Liebesenzug bestraft wurde.
Doch in deinen Beziehungen zu anderen und vorallem zu dir selbst, ist es absolut wichtig zu lernen deinen wahren Gefühlen und Gedanken einen ehrlichen Raum zu geben. Dies ermöglicht es eine gesunde, liebevolle und stabile Beziehung zu kultivieren, weil die Karten stets auf dem Tisch liegen und man nicht länger vor dem Konflikt flüchten muss. Habe Mut zur Katastrophe, nur durch Reibung kannst du lernen dich zu positionieren und zu entfalten.
Als Erwachsener sind dir diese Schutzstrategien jedoch nicht mehr dienlich, da du nun in der Lage bist für dich und dein Innenleben einzustehen. Wenn du merkst, dass du wieder erstarrst und dich eine Wertlosigkeit, Scham und Wut einnimmt, dann darfst du erkennen, dass in Wahrheit deine Bedürfnisse sich bei dir melden und gehört werden wollen.
Es liegt nun an dir einen gesunden Bezug zu deinen Inneren aufzubauen und dir die Erlaubnis zu geben wahrhaftig du selbst zu sein. Denn anstatt von anderen zu erwarten gesehen zu werden, kannst du damit anfangen dich selbst zu sehen.
Oliver Ribbert
24 viewsAngelica, 10:39
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