2021-10-18 21:22:29
Pandora Papers: Geheime Geschäfte in Steueroasen
Schmutzige Geschäfte werden geleakt: Fällt jetzt das System Kurz?
Über Firmenzusammenschlüsse (Trusts), Stiftungen und Briefkastenfirmen sollen u.a. 35 amtierende und frühere Staatsspitzen sowie insgesamt 330 Politiker und Amtsträger aus fast 100 Ländern in schmutzige Geschäfte abseits des Steuerzahlens verwickelt sein. Auch 160 Österreicher sollen unter den Missetätern sein, wie ein internationales Recherche-Netzwerk nun aufgedeckt hat. Angesichts der nahezu „magnetischen“ Anziehungskraft, die die ÖVP auf Skandale zu haben scheint, müsste man sich fast wundern, wenn sie nicht auch da ihre türkisen Finger im Spiel hätte. Über „Umbaupläne“ innerhalb der Regierung wird bereits gemunkelt. Fällt jetzt das System Kurz?
330 Politiker aus 91 Ländern betroffen
Dokumente führen zu über 130 Milliardären
Auch Prominente wie Shakira, Ringo Star, Julio Iglesias, Elton John und Claudia Schiffer genannt
160 Fälle führen bisher nach Österreich
Tschechischer Premierminister und jordanischer König involviert
Größte Enthüllung zu Geschäften in Steueroasen
150 Medienorganisationen aus 117 Ländern beteiligt
Rund 600 Journalisten aus 117 Ländern waren an den Recherchen und Auswertungen der 11,9 Millionen Dokumente beteiligt. Die Dokumente stammen von 14 Unternehmen, die derartige „Offshore-Dienste“ in Steueroasen anbieten. Es ist die größte Veröffentlichung derartiger Geschäfte in Steueroasen.
160 Fälle führen nach Österreich
330 Politiker aus 91 Ländern und 35 noch amtierende oder ehemalige Staatenlenker sollen involviert sein. In 160 Fällen führen die Spuren nach Österreich. „Die Pandora Papers benennen darüber hinaus Hunderte von Spitzenbeamten, Richtern, Geheimdienstlern, Kommunalpolitikern, Sportgrößen und Celebrities. Und schließlich führen die Dokumente auch zu Mafia-Clans, Drogenbaronen, Waffenschiebern, Rotlichtgrößen, Glücksspielhasardeuren und Anlagebetrügern„, berichten Medien, die wie auch der ORF, an den Auswertungen teilgenommen haben sollen. Vor allem das touristische Projekt „Bigova Bay“ in Montenegro könnte den österreichischen Steuerzahlern einige Millionen Euro kosten, wird berichtet.
Über 30 Millionen Euro zahlt österreichischer Steuerzahler
Das Projekt „Bigova Bay“ wurde von der Kärntner Hypo Alpe-Adria finanziert. Durch die spätere Verstaatlichung der Pleite-Bank ging die offene Forderung auf die ‚Bad Bank‘ HETA über. Diese ging davon aus, dass die 44 Mio. Euro, die zu Buche standen, auch bezahlt werden würden, da 2013 der österreichische Milliardär Martin Schlaff mit seinem Unternehmensnetzwerk das Projekt übernommen hatte. Doch es wurden nur 13 Mio. abbezahlt. Man habe mit dem Forderungsverkauf zu diesem Zeitpunkt den „bestmöglich erzielbaren Preis“ erzielt, behauptet man seitens der HETA.
Gerüchte über Regierungsumbildung
Zufall oder Zusammenhang? Offenbar gibt es seitens der Regierung „Umbaupläne“ für die Regierungsbank. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) soll angeblich ins Kanzleramt wechseln. Auch für Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) könnte es bald neue Aufgaben geben, laut dem Bericht einer Tageszeitung, der leider offenbar gelöscht wurde.
Hohe Politiker und Prominente „sparen Steuern“
Auch der König von Jordanien und die Präsidenten der Ukraine, Kenias und Ecuadors sowie Tony Blair sollen derartige verdeckte Geschäfte betrieben haben. Die Dokumente führen insgesamt zu mehr als 130 Milliardären aus verschiedenen Ländern, darunter auch Österreich, aber auch zu zahlreichen Prominenten: Shakira, Ringo Star, Julio Iglesias, Elton John und Claudia Schiffer sind die ersten Namen, die bekannt wurden. Denn die Veröffentlichungen stehen erst am Anfang.
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