'Und er konnte nicht nein sagen', so Giovanni Orsina, Direktor | 🕊🌿🐟⚡️🌏lassdieWahrheitraus

"Und er konnte nicht nein sagen", so Giovanni Orsina, Direktor der Regierungsschule an der Universität Luiss Guido Carli in Rom. Das erklärt, warum der 74-jährige Draghi - der aus dem Halbruhestand geholt wurde, um Ministerpräsident zu werden - sich jetzt wieder auf der Weltbühne wiederfindet, als Gastgeber eines Gipfels der Gruppe der 20, bei dem die Themen mindestens so kompliziert sind wie in seiner Vergangenheit. Auf dem zweitägigen Gipfel, bei dem es vor allem um den Klimawandel und die Pandemie geht, wird sich zeigen, inwieweit die Industriemächte der Welt in der Lage sind, die klaffende Ungleichheit bei den Impfstoffen zu verringern und die Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen zu beschleunigen. Vor allem beim Klimaschutz, wo die Verpflichtungen der Länder um ein Vielfaches unter dem liegen, was nach wissenschaftlichen Erkenntnissen notwendig ist, besteht ein erhebliches Risiko des Scheiterns. Doch auch wenn Draghi nur begrenzten Einfluss auf das Ergebnis der 19 anderen Länder hat, hat er sich bereits auf andere Weise bewährt, indem er dem Land, das an diesem Wochenende Gastgeber der anderen Staats- und Regierungschefs ist, seinen Stempel aufgedrückt hat. Und was die Besucher in Draghis Italien vorfinden werden, ist ein Land, das - zumindest im Moment - von seiner politischen Kompetenz und seinem Einfluss begeistert ist. Italienische Experten sprechen in höchsten Tönen von Draghi und bezeichnen ihn als einen Ministerpräsidenten, der über den Dingen steht und eine Glaubwürdigkeit besitzt, die seinen Vorgängern fehlte. Bisher, so sagen sie, war er bereit, harte - manchmal einseitige - Entscheidungen zu treffen, unabhängig von ihrer Popularität. Und er hat sich dennoch als beliebt erwiesen, mit einer Zustimmungsrate von 63 Prozent, die höher ist als die der meisten seiner Vorgänger.

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